JELLIN Creme

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 27.09.2007
Hersteller: GRÜNENTHAL GMBH
Wirkstoff: Fluocinolon
Darreichnungsform: Creme
Rezeptpflichtig

Wirkung

JELLIN Creme enthält den Wirkstoff Fluocinolon.

Fluocinolon wird in Cremes, Salben, Lotionen und Gels (äußerliche Anwendung) als entzündungshemmender und juckreizstillender Wirkstoff bei entzündlichen, entzündlich-juckenden und allergischen Hauterkrankungen eingesetzt. Hierzu zählen beispielsweise die Juckflechte (Ekzem), die Neurodermitis und die Schuppenflechte (Psoriasis).

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fluocinolon sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Fluocinolon gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • entzündliche Hauterkrankungen, bei denen stark wirksame, äußerlich anzuwendende Glukokortikoide notwendig sind

Dosierung

Jellin Creme wird ein- bis zweimal täglich auf die befallenen Hautstellen aufgetragen. Die zu behandelnde Fläche sollte 20 Prozent der Körperoberfläche nicht überschreiten. Die Anwendungsdauer sollte maximal drei Wochen betragen.

Sinnvoll ist die so genannte Tandem-Therapie. Dabei wird Jellin Creme einmal täglich aufgetragen. Zwölf Stunden danach eine geeignete wirkstofffreie Creme oder Salbe.

Auch die Intervall-Therapie ist möglich. Dabei wird eine Woche lang Jellin Creme angewendet. Anschließend eine Woche lang eine geeignete wirkstofffreie Creme oder Salbe.

Bei Kindern ist eine Anwendung pro Tag meist ausreichend. Die Behandlung sollte nur kurzfristig (nicht länger als eine Woche) und kleinflächig (höchstens auf zehn Prozent der Körperoberfläche) erfolgen.

Auf schlecht abheilenden Hautstellen und bei länger andauernden Hautveränderungen wie beispielsweise der Schuppenflechte kann das Mittel unter einem dicht schließenden so genannten Okklusivverband über Nacht angewendet werden. Dadurch wird die Wirkung der Creme verstärkt. Allerdings ist eine derartige Behandlung nicht über einen längeren Zeitraum hinweg durchzuführen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hexadecan-1-ol
  • Methyl-4-hydroxybenzoat
  • Paraffin dickflüssiges
  • Polysorbat 60
  • Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216)
  • Propylenglykol
  • Sorbitanstearat
  • Stearylalkohol
  • Wasser, gereinigt
  • Zitronensäure

Nebenwirkungen

Seltene Nebenwirkungen:
Allergische Hautreaktionen.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Hautstreifenbildung, Hautäderchenerweiterung (Teleangiektasien), Hautausdünnung, kleinflächige Hauteinblutungen (Purpura), Abnahme der Hautpigmentierung, entzündliche Hautreaktionen in der Oberlippen- und Kinnregion (periorale Dermatitis), allergische Hautentzündungen (Kontaktdermatitis, Steroidakne), Haarwurzelentzündung (Follikulitis), Zunahme des Haarwuchses (Hypertrichosis), Hautausschlag, Hormonhaushaltsstörungen, Schleimhautblutungen, Hautreizungen, Hauterweichung, Hautinfektion, Wachstumsstörungen bei Kindern, Wundheilungsstörungen.

Wechselwirkungen

Es sind keine Wechselwirkungen des Wirkstoffs mit anderen Substanzen bekannt.

Gegenanzeigen

Bei Unverträglichkeit von Fluocinolon darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.

Fluocinolon darf außerdem nicht eingesetzt werden, wenn die Hauterkrankung durch Bakterien hervorgerufen wurde, wie bei Syphilis (so genanntem "hartem Schanker") oder Tuberkulose. Das gilt auch bei Hauterscheinungen durch Viren (zum Beispiel Bläschen durch Herpes oder Windpocken) oder Pilze sowie bei bestimmten Hauterkrankungen im Gesicht (periorale Dermatitis oder Rosazea).

Sind die Hauterscheinungen auf eine Impfreaktion zurückzuführen, darf Fluocinolon ebenfalls nicht angewendet werden.

Der Wirkstoff darf nicht im Bereich der Augen aufgetragen werden.

Bei Anwendung unter luftdicht verschlossenen Verbänden, bei Langzeitbehandlung großer Hautflächen sowie bei Hautgeschwüren sollte vor Behandlungsbeginn eine ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Drittel, sollte Fluocinolon nur nach strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und nur für möglichst kurze Zeit angewendet werden, da in Tierversuchen Fruchtschädigungen beobachtet wurden.

Fluocinolon tritt in die Muttermilch über. Wenn eine Langzeitanwendung oder die Behandlung größerer Körperflächen notwendig ist, sollte nicht gestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Aufnahme von Fluocinolon durch die Haut in den Blutkreislauf erhöht. Bei mehrwöchiger Behandlung kann daher eine Beeinträchtigung von Wachstum und Entwicklung nicht ausgeschlossen werden. Der Arzt wird den erwarteten Nutzen also gegenüber dem Risiko sorgfältig abwägen.

Warnhinweise

  • Bei Geschwüren kann die Wundheilung gestört werden.
  • Die Creme darf nicht am Auge benutzt werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Gramm Creme)
100 Gramm Creme
0,25 Milligramm Fluocinolon
15 Gramm Creme
0,25 Milligramm Fluocinolon
50 Gramm Creme
0,25 Milligramm Fluocinolon

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über JELLIN Creme sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Fluocinolon (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.