Imbun Zäpfchen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 04.06.2017
Hersteller: Merckle Recordati GmbH
Wirkstoff: Ibuprofen (zur äußerlichen Anwendung)
Rezeptpflichtig

Wirkung

Imbun Zäpfchen enthalten den Wirkstoff Ibuprofen (zur äußerlichen Anwendung). Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Imbun Zäpfchen.

Ibuprofen ist ein Wirkstoff, der äußerlich hauptsächlich zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen angewendet wird.

Der Wirkstoff wird beispielsweise bei der Behandlung von stumpfen Verletzungen wie Prellungen, Verstauchungen und Zerrungen und nach Sportverletzungen auf den schmerzenden Bereich aufgetragen. Ibuprofen dient auch bei Gelenkentzündungen der Linderung von starken bis sehr starken Schmerzen. Der Wirkstoff bekämpft Schmerzen und Entzündung gleichermaßen. Daher wird er häufig unterstützend zu einer innerlichen Therapie in Form von Salben oder Cremes eingesetzt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ibuprofen (zur äußerlichen Anwendung) sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-opioide Schmerzmittel, nicht-steroidale Antirheumatika, Entzündungshemmer, Schmerzmittel, zu welcher der Wirkstoff Ibuprofen (zur äußerlichen Anwendung) gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • leichte bis mäßig starke Schmerzen wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen und Regelschmerzen
  • Fieber
  • akute entzündliche Gelenkerkrankungen, einschließlich Gichtanfall
  • chronische entzündliche Gelenkerkrankungen, insbesondere entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen wie chronische Polyarthritis
  • Morbus Bechterew und andere entzündlich-rheumatische Wirbelsäulenerkrankungen
  • Reizzustände bei funktionsmindernden verschleißbedingten Gelenkerkrankungen und Wirbelsäulenerkrankungen wie aktivierten Arthrosen und Spondylarthrosen
  • rheumatische Entzündungen der Weichteile (Bänder, Sehnen, Muskeln)
  • schmerzhafte Schwellungen und Entzündungen nach Verletzungen

Dosierung

Der Wirkstoff Ibuprofen wird in Abhängigkeit vom Anwendungsbereich, dem Patientenalter und dem Körpergewicht dosiert.

Zur Behandlung von Schmerz und Fieber nehmen Jugendliche ab zwölf Jahren und mit einem Körpergewicht von mindestens 40 Kilogramm zwei- bis dreimal täglich ein Zäpfchen. Über den Tag verteilt sollten nicht mehr als drei Zäpfchen angewendet werden.

Erwachsene nehmen zwei- bis viermal täglich ein Zäpfchen, aber nicht mehr als vier Zäpfchen über den Tag verteilt.

Rheumatische Erkrankungen werden bei Jugendlichen ab 15 Jahren und Erwachsenen mit bis zu viermal täglich einem bis zwei Zäpfchen behandelt. Allerdings dürfen nicht mehr als zwei Zäpfchen auf einmal gegeben werden und über den Tag verteilt höchstens acht.

Führen Sie die Zäpfchen möglichst nach dem Stuhlgang tief in den After ein.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Glyceroltrialkanoat
  • Hartfett
  • Phospholipide aus Sojabohnen

Nebenwirkungen

Ibuprofen-Zäpfchen:
Häufige Nebenwirkungen:
Reizerscheinungen am After, blutige Schleimabsonderungen oder schmerzhafter Stuhldrang

Cremes oder Salben mit Ibuprofen:
Häufige Nebenwirkungen:
Hautrötungen, Juckreiz, Brennen, Hautausschlag (auch mit Pustel- oder Quaddelbildung)

Gelegentliche Nebenwirkungen:
allergische Reaktionen (Kontaktdermatitis), Hautabschälung, trockene Haut, Schwellungen

Seltene Nebenwirkungen:
blasige Hautentzündung

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Atemwegsverengungen (Bronchialkrämpfe), Bauchbeschwerden, Lichtempfindlichkeitsreaktion, pusteliger Hautausschlag, Überempfindlichkeit, Gesichtsschwellung (Angioödem)

Besonderheiten:
Wird Ibuprofen großflächig auf die Haut aufgetragen und über einen längeren Zeitraum angewendet, ist nicht auszuschließen, dass es zu Nebenwirkungen wie bei der oralen Einnahme kommt.

Wechselwirkungen

Bei äußerlicher Anwendung von Ibuprofen, worunter auch die Form als Zäpfchen verstanden wird, ist nicht mit Wechselwirkungen zu rechnen.

Gegenanzeigen

Ibuprofen darf äußerlich nicht angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeit (Allergie) gegen den Wirkstoff
  • wenn nach dem Einsatz von ähnlich wirkenden Wirkstoffen (wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika) Asthma-Anfälle, Verengungen der Atemwege (Bronchospasmen), akuter Schnupfen (Rhinitis) oder rote, juckende Hautausschläge auftraten.
Nur nach einer sorgfältigen ärztlichen Nutzen-Risiko-Bewertung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Ibuprofen eingesetzt werden bei:
  • gleichzeitiger Behandlung mit anderen nicht-steroidalen Antirheumatika (einschließlich COX2-Hemmer)
  • älteren Patienten
  • entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa in der Vorgeschichte
  • unkontrolliertem Bluthochdruck
  • und leichter bis mittelschwerer Herzmuskelschwäche
  • Minderdurchblutung des Herzmuskels (ischämischer Herzkrankheit)
  • Minderdurchblutung des Gehirns
  • Verschluss von Arterien in Armen oder Beinen
  • akuten Stoffwechselstörungen wie hepatischer Porphyrie
  • Patienten mit bestimmten Immunerkrankungen wie systemischem Lupus erythematodes oder Mischkollagenosen
  • Einschränkungen der Nieren- oder Leberfunktion
  • Zustand direkt nach einer größeren Operation.
Patienten, die an Heuschnupfen, Nasenpolypen und chronischen krankhaften Atemwegsverengungen leiden oder eine allgemeine Neigung zu Allergien haben, dürfen den Wirkstoff auch äußerlich nur unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen und direkter ärztlicher Kontrolle anwenden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Im Allgemeinen wird die äußerliche Anwendung von Ibuprofen im letzten Schwangerschaftsdrittel verboten. Davor sollte der Wirkstoff nur eingesetzt werden, wenn der Arzt Nutzen und Risiko sorgfältig gegeneinander abgewogen hat.

Der Wirkstoff Ibuprofen und seine Abbauprodukte gehen nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt sind, ist bei kurzfristiger äußerlicher Anwendung von Ibuprofen (darunter sind auch Zäpfchen zu verstehen) in der empfohlenen Dosierung eine Unterbrechung des Stillens nicht erforderlich. Stillende dürfen Salben und Cremes mit Ibuprofen jedoch nicht im Brustbereich anwenden, um eine Aufnahme durch den Säugling zu vermeiden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Ibuprofen ist für Kinder unter sechs Monaten nicht geeignet. Bei älteren Kindern richtet sich die Altersbeschränkung nach der Dosierung des Medikaments. Hier ist die Packungsbeilage zu Rate zu ziehen oder ein Arzt zu befragen.

Warnhinweise

  • Das Medikament sollte nur so kurzzeitig und kleinflächig angewendet werden, wie es zur Linderung der Beschwerden nötig ist.
  • Durch die Einnahme dieses Medikaments kann das Reaktionsvermögen beeinträchtigt sein.
  • Das Medikament ist für Kinder unter zwölf Jahren nicht geeignet.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück )
10 Stück
292,6 Ibuprofen (zur äußerlichen Anwendung)

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Imbun Zäpfchen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Ibuprofen (zur äußerlichen Anwendung) (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.