HUMALOG 100 E/ml, Injektionslösung in Durchstechflasche

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.11.2007

Hersteller: Lilly Deutschland GmbH
Wirkstoff: Insulinlispro
Darreichnungsform: Injektionslösung

Rezeptpflichtig

Wirkung

HUMALOG 100 E/ml, Injektionslösung in Durchstechflasche enthält den Wirkstoff Insulinlispro. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von HUMALOG 100 E/ml, Injektionslösung in Durchstechflasche.

 

Insulinlispro dient der Senkung des Blutzuckers bei allen Formen der Zuckerkrankheit. Es kann sowohl von Anfang an bei insulinpflichtigem Diabetes mellitus Typ 1 wie auch bei Diabetes mellitus Typ 2 unterstützend zur Tablettentherapie oder an eine solche anschließend eingesetzt werden.

Ziel der Behandlung ist, die Blutzuckerspiegel zu normalisieren und Folgeschäden des Diabetes wie Erblindung, Amputation, Nierenversagen, Herzinfarkt und Schlaganfall vorzubeugen.

 

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Insulinlispro sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Insuline, Insulinanaloga, zu welcher der Wirkstoff Insulinlispro gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Ersteinstellung der Zuckerkrankheit
  • Aufrechterhaltung eines normalen Blutzuckerhaushalts bei Zuckerkrankheit

Dosierung

Die Dosierung muss vom behandelnden Arzt den Bedürfnissen des Patienten entsprechend festgesetzt werden. Dabei richtet sich die Dosis nach der aktuellen Höhe des Blutzuckerspiegels und nach der eingenommenen Mahlzeit (Menge der Broteinheiten BE). Zusätzlich muss vom Arzt berücksichtigt werden, wie der Patient individuell auf die Gabe des Wirkstoffes anspricht, das heißt, wie stark der Blutzuckerspiegel gesenkt wird.

HUMALOG 100 E/ml, Injektionslösung in Durchstechflasche wird mit Hilfe einer Spritze, welche eine Skalierung in Internationalen Einheiten besitzt, aus einer Durchstechflasche aufgezogen. Die Spritze fasst bis zu 40 Internationale Einheiten und gewährleistet eine individuelle und genaue Dosierung.

Das Arzneimittel kann unmittelbar vor oder nach einer Mahlzeit gegeben werden. Es wird dann in der Regel in das Unterhautfettgewebe gespritzt. Auch eine fortlaufende Gabe mittels Insulinpumpe ist möglich.

Die richtige Dosierung des Insulins, das Aufziehen der Spritze und die Injektion selbst muss unter fachlicher Anleitung geübt werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Glycerol
  • destilliertes m-Cresol
  • Natriumhydroxid
  • Natriummonohydrogenphosphat-Heptahydrat
  • Salzsäure
  • Wasser für Injektionszwecke
  • Zinkoxid

Nebenwirkungen

 

Häufige Nebenwirkungen:
Unterzuckerung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
an der Einstichstelle: Hautrötungen, Juckreiz, Schwellungen.

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktion mit Hautausschlag, Kurzatmigkeit, Blutdruckabfall, Herzrasen, Schwitzen; Fettgewebsrückbildung (an der Einstichstelle).

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Sehstörungen, Wassereinlagerungen in das Gewebe (Ödeme).

Wechselwirkungen

Verschiedene Wirkstoffe senken den Insulinbedarf und machen so eine Dosisverringerung von Insulinlispro erforderlich. Dazu gehören in erster Linie orale Antidiabetika, die den Blutzucker senken. Aber auch Sulfonamide und Trimethoprim, aufbauende Hormone (so genannte Anabolika aus der Wirkstoffgruppe der Androgene), Acetylsalicylsäure, der Blutfettsenker Clofibrat, der Appetitzügler Fenfluramin, Blutdrucksenker aus den Wirkstoffgruppen der ACE-Hemmer sowie Betablocker, die zudem die Symptome einer Unterzuckerung verdecken können, MAO-Hemmer (gegen Depressionen) und das Anti-Wachstumshormon Octreotid vermindern den Bedarf an Insulinlispro. Alkohol kann ebenfalls den Blutzucker senken und die Wirkung von Insulinlispro verlängern.

Bestimmte Diuretika wie Hydrochlorothiazid, verschiedene Hormone und hormonähnliche Stoffe wie Glukokortikoide und Danazol, Schilddrüsenhormone, Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Schwangerschaftsverhütung, Beta-2-Sympathomimetika, Abkömmlinge der Nikotinsäure wie das Vitamin Nicotinamid, die als Psychopharmaka eingesetzten Phenothiazine wie Perazin, Perphenazin und Fluphenazin sowie das Tuberkulosemittel Isoniazid können den Bedarf an Insulinlispro erhöhen.

Gegenanzeigen

Insulinlispro darf natürlicherweise nicht bei Unterzuckerung eingesetzt werden. Auch bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff verbietet sich die Gabe.

Einige Insulin-lispro-haltige Präparate dürfen nicht direkt in die Vene gespritzt und nicht mit anderen Wirkstoffen gemischt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Insulinlispro ist nach bisherigen Erkenntnissen ebenso unschädlich für das Ungeborene wie natürliche Insuline. Bei der Therapie in der Schwangerschaft müssen Diabetikerinnen besonders engmaschig überwacht werden, da sich der Insulinbedarf fortlaufend verändern kann.

Auch in der Stillzeit stellt Insulinlispro kein Risiko für das Kind dar. Die Behandlung kann unter fortlaufender Kontrolle der Blutzuckerspiegel fortgesetzt werden.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Eine Anwendung von Insulinlispro bei Kindern unter zwölf Jahren darf nur in Betracht gezogen werden, wenn ein Vorteil gegenüber der Verwendung von Normalinsulin zu erwarten ist. So kann Insulinlispro immer dann gegeben werden, wenn das Einhalten eines Spritz-Ess-Abstands für das Kind problematisch ist.

Warnhinweise

  • Die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit kann durch eine Unterzuckerung vermindert werden.
  • Die Umstellung eines Patienten auf einen anderen Insulintyp oder ein Insulin eines anderen Herstellers muß unter strenger ärztlicher Aufsicht erfolgen, weil eine Veränderung des Insulinbedarfs auftreten kann.
  • Die Warnsymptome einer Unterzuckerung (Zittern, Nervosität, Benommenheit) können bei verbesserter Stoffwechseleinstellung vermindert wahrgenommen werden.
  • Bei der Umstellung der Behandlung von normalem kurz wirksamen Insulin auf Insulinlispro ist zu beachten, dass eine Unterzuckerung aufgrund des schnelleren Wirkeintritts frühzeitiger auftreten kann.
  • Die Gabe einer unzureichenden Dosis oder die Unterbrechung einer Behandlung mit dem Medikament kann zu möglicherweise lebensbedrohlichen Zuständen führen.
  • Bei bestehender Nierenschädigung und eingeschränkter Leberfunktion muss die Dosierung des Arzneimittels vom behandelnden Arzt angepasst werden.
  • Der Insulinbedarf kann während einer Krankheit, bei seelischer oder körperlicher Belastung erhöht sein.
  • Das Medikament sollte nicht mit tierischen Insulinen gemischt werden.
  • Nach dem erstmaligen Gebrauch muß die Suspension bei einer Lagerung unterhalb von 30 Grad innerhalb von 28 Tagen aufgebraucht werden.
  • Das Medikament sollte im Kühlschrank bei zwei bis acht Grad gelagert, aber nicht eingefroren werden.
  • Das Medikament keinesfalls starker Hitze oder direktem Sonnenlicht aussetzen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Injektionslösung)
10 Milliliter Injektionslösung
100 Internationale Einheiten Insulinlispro
50 Milliliter Injektionslösung
100 Internationale Einheiten Insulinlispro

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über HUMALOG 100 E/ml, Injektionslösung in Durchstechflasche sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Insulinlispro (ggf. auch Generika).

 

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.