FormoLich 12 Mikrogramm Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.07.2012
Hersteller: Winthrop Arzneimittel GmbH
Wirkstoff: Formoterol
Darreichnungsform: Hartkapsel
Rezeptpflichtig

Wirkung

FormoLich 12 Mikrogramm Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation enthalten den Wirkstoff Formoterol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von FormoLich 12 Mikrogramm Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation.

Formoterol wird zur Behandlung von Atemwegserkrankungen eingesetzt, bei denen es zu einer Verengung der Bronchien kommt. Hierzu zählen Asthma, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) und chronische Bronchitis. Es dient in erster Linie zur Langzeitbehandlung und sollte stets in Kombination mit einer entzündungshemmenden Therapie (etwa durch Glukokortikoide) angewendet werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Formoterol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Beta-2-Sympathomimetika, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Formoterol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • chronisches mäßiges bis schweres Asthma - in Kombination mit einer entzündungshemmenden Dauertherapie (beispielsweise mit Kortison)
  • Vorübergehende Bronchialkrämpfe bei anderen Atemwegserkrankungen wie chronische Bronchitis mit oder ohne Erweiterung der Lungenbläschen (Emphysem)
  • Vorbeugung von Asthma, das durch Anstrengung ausgelöst wird oder Bronchialkrämpfen aufgrund von Allergie

Dosierung

Bei Asthma und vorübergehenden Bronchialkrämpfen bei anderen Atemwegserkrankungen wird eine Hartkapsel zweimal täglich inhaliert. Erwachsene können, falls zur Linderung der Beschwerden erforderlich, zusätzlich weitere ein bis zwei Kapseln pro Tag anwenden. Allerdings sollte ein Arzt aufgesucht und die Behandlung neu überdacht werden, wenn mehr als zweimal pro Woche zusätzliche Dosen benötigt werden, da dies Zeichen einer Verschlechterung der Erkrankung sein kann.

Zur Vorbeugung von Asthma vor Anstrengungen oder vor einem unvermeidlichen Kontakt mit einem bekannten Allergen wird fünfzehn Minuten vor der zu erwartenden Anstrengung oder dem Allergenkontakt der Inhalt einer
Hartkapsel inhaliert. Bei erwachsenen Patienten mit schwerem Asthma können zwei Kapseln erforderlich sein.

Zur Inhalation ziehen Sie die Kappe des Inhalators ab, halten den unteren Teil des Inhalators fest und drehen das Mundstück zum Öffnen in Pfeilrichtung. Legen Sie dann mit mit trockenen Händen eine Hartkapsel in die kapselförmige Öffnung im unteren Teil des Inhalators ein und drehen Sie das Mundstück in die geschlossene Position. Halten Sie danach den Inhalator aufrecht (Mundstück nach oben) und drücken Sie beide Knöpfe gleichzeitig und nur einmal fest ein. Dadurch wird die Hartkapsel durchstochen. Atmen Sie sodann vollständig aus, umschließen Sie das Mundstück mit den Lippen und atmen einmal heftig ein. Während der Inhalator abgesetzt wird, halten Sie den Atem so lange wie möglich an und atmen erst danach normal weiter. Zum Abschluss öffnen sie den Inhalator und überprüfen, ob noch Pulver in der Hartkapsel vorhanden ist. Falls Restpulver in der Hartkapsel vorhanden ist, wiederholen Sie die Inhalation. Nach Gebrauch entfernen Sie die leere Hartkapsel und schließen das Mundstück.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Gelatine
  • proteinhaltiges Lactose-Monohydrat zur Inhalation

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Herzklopfen (vorübergehend), Kopfschmerzen, Zittern.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit; Schwitzen; Unruhe (vorübergehend); Schwindel; Herzrasen; Muskelkrämpfe; Rastlosigkeit; Schlafstörungen, Missempfindungen in Mund und Rachen; Husten; Veränderungen des Zucker- und Fettstoffwechsels.

Seltene Nebenwirkungen:
Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern; Herzrasen, das vor einem Punkt über den Vorhöfen ausgeht; zusätzliche Herzschläge); Übelkeit; Überempfindlichkeitsreaktionen (wie Juckreiz, Hautausschlag, Rötung); Blutkaliummangel; Blutkaliumüberschuss; Übererregbarkeit, hyperaktive Verhaltensauffälligkeiten, Schlafstörungen, Wahnvorstellungen (vor allem bei Kindern unter zwölf Jahren); Wasseransammlungen in Armen und Beinen (vereinzelt).

Besonderheiten:
Kommt es trotz der Behandlung mit dem bronchienerweiternden Formoterol zu einer Verengung der Bronchialmuskulatur, muss die Behandlung sofort abgebrochen werden.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Formoterol mit Muscarinrezeptor-Antagonisten oder Theophyllin verstärken sich die Wirkungen gegenseitig. Gleiches gilt für die Kombination mit Wirkstoffen wie Levodopa, Levothyroxin, Oxytozin oder Alkohol. Dadurch kommt es auch zu verstärkten Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen oder einer Zunahme der Herzfrequenz. Auch durch gemeinsame Anwendung von Formoterol mit einigen gasförmigen Narkosemitteln (beispielsweise Halothan), mit Antiarrhythmika wie Chinidin sowie mit Disopyramid oder Phenothiazin kann es verstärkt zu Herzrhythmusstörungen kommen.

Die Kombination von Formoterol mit H1-Antihistaminika (Mittel gegen Allergien) oder tri- und tetrazyklischen Antidepressiva sowie ebenfalls antidepressiv wirkenden MAO-Hemmern erhöhen die unerwünschten Wirkungen von Formoterol am Herzen wie etwa die Erhöhung der Herzfrequenz oder das Herzstolpern.

Betablocker schwächen die Wirkung von Formoterol ab und können so schwere Verengungen der Bronchien hervorrufen. Das kann auch passieren, wenn die Betablocker nur in Form von Augentropfen gegeben werden.

Wird Formoterol zusammen mit Mitteln zur Blutzuckersenkung wie etwa oralen Antidiabetika eingenommen, kann deren Wirkung abgeschwächt werden.

Entwässerungsmittel (Diuretika), Steroide sowie Abführmittel führen zu einer verstärken Absenkung des Kaliumspiegels im Blut, wenn sie zusammen mit Formoterol angewendet werden. Dies beeinflusst die Herz-Kreislauf-Regulation. Wird der Patient darüber hinaus noch mit Herzglykosiden behandelt, kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen.

Gegenanzeigen

Formoterol darf nicht angewendet werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Beta-2-Sympathomimetika
  • schlecht eingestelltem Blutzuckerspiegel (Diabetes mellitus)
  • Überschuss an Schilddrüsenhormonen
  • Erkrankungen, die zu einer verminderten Belastbarkeit des Herzens führen wie
    • Herzrhythmusstörungen mit schnellem Herzschlag
    • hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie, bei der der Herzmuskel an Größe zunimmt, ohne dass seine Leistung entsprechend steigt
    • Reizleitungsstörungen
    • Einengung der Aortenklappe am Herzen.
Nur bei strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und mit Vorsicht darf Formoterol eingesetzt werden bei:
  • schweren Herzerkrankungen, insbesonders frischem Herzinfarkt, koronarer Herzkrankheit, Beschwerden verursachender Herzmuskelschwäche
  • Gefäßverstopfungen, Verkalkung, Bluthochdruck und Blutgefäßaussackungen (Aneurysmen)
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • schwer kontrollierbarem Diabetes mellitus
  • Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom).

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Formoterol sollte während der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden. Dies gilt vor allem für die ersten drei Monate und den Zeitraum kurz vor der Entbindung (wehenhemmender Effekt). Dazwischen ist eine Anwendung nach Abwägung von Nutzen und Risiko durch den behandelnden Arzt möglich.

Es ist nicht bekannt, ob Formoterol in die Muttermilch und damit in den Säugling übergeht. Um Schädigungen des Kindes zu vermeiden, sollte vor der Behandlung mit dem Wirkstoff sicherheitshalber abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern unter sechs Jahren ist die Anwendung von Formoterol nicht erlaubt. Kinder über sechs Jahren sollen Formoterol nur unter Aufsicht Erwachsener inhalieren.

Warnhinweise

  • Treten bei Inhalation des Medikaments Verengungen der Bronchien auf, muss die Behandlung beendet werden.
  • Das Medikament sollte stets zusammen mit Glukokortikoiden angewendet werden.
  • Bei gleichzeitiger Einnahme des Medikaments mit anderen Wirkstoffen muss der Serumkaliumspiegel regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden.
  • Ist eine Narkose mit Narkose-Gasen geplant, muss der Narkosearzt von der Einnahme unterrichtet und das Medikament gegebenenfalls zwölf Stunden vorher abgesetzt werden.
  • Das Medikament ist für Kinder unter sechs Jahren nicht geeignet.
  • Das Medikament kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Die Anwendung des Medikaments kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
  • Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren.
  • Mögliches enthaltenes Milcheiweiß kann bei Empfindlichen zu allergischen Reaktionen führen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Hartkapseln)
100 Stück Hartkapseln
10,24 Mikrogramm Formoterol
200 Stück Hartkapseln
10,24 Mikrogramm Formoterol
60 Stück Hartkapseln
10,24 Mikrogramm Formoterol
180 Stück Hartkapseln
10,24 Mikrogramm Formoterol
120 Stück Hartkapseln
10,24 Mikrogramm Formoterol

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über FormoLich 12 Mikrogramm Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Formoterol (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.