Oxis Turbohaler 6/-12 Mikrogramm Pulver zur Inhalation

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 21.11.2007
Hersteller: AstraZeneca GmbH
Wirkstoff: Formoterol
Darreichnungsform: Inhalationspulver
Rezeptpflichtig

Wirkung

Oxis Turbohaler 6/-12 Mikrogramm Pulver zur Inhalation enthält den Wirkstoff Formoterol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Oxis Turbohaler 6/-12 Mikrogramm Pulver zur Inhalation.

Formoterol wird zur Behandlung von Atemwegserkrankungen eingesetzt, bei denen es zu einer Verengung der Bronchien kommt. Hierzu zählen Asthma, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) und chronische Bronchitis. Es dient in erster Linie zur Langzeitbehandlung und sollte stets in Kombination mit einer entzündungshemmenden Therapie (etwa durch Glukokortikoide) angewendet werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Formoterol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Beta-2-Sympathomimetika, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Formoterol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Bronchialkrämpfe und Vorbeugung von belastungsbedingten Anfällen bei Patienten mit Asthma, wenn eine geeignete Behandlung mit Glukokortikoiden allein nicht ausreicht
  • Erleichterung von bronchienverengenden Krankheitszeichen bei COPD

Dosierung

Die Inhalationspulver sind mit sechs Mikrogramm und mit zwölf Mikrogramm des Wirkstoffs Formoterolhemifumarat-Monohydrat erhältlich. Um die gewünschte Dosierung zu erhalten, können auch mehrere niedriger dosierte Inhalationspulver zusammen eingenommen werden.

Asthma-Behandlung
Bei akuten Beschwerden reichen Erwachsenen im allgemeinen eine bis zwei Inhalationen der Wirkstärke sechs Mikrogramm oder eine mit zwölf Mikrogramm aus.

Für die Dauerbehandlung nehmen Erwachsene ein- bis zweimal täglich ein bis zwei Inhalationen der Wirkstärke sechs Mikrogramm oder je eine von zwölf Mikrogramm. Manchmal muss die Einzeldosis auch verdoppelt werden, sollte aber sechs Inhalationen von sechs Mikrogramm oder drei der Wirkstärke zwölf Mikrogramm nicht überschreiten. die maximalen Tagesdosen liegen bei acht Inhalationen der Wirkstärke sechs Mikrogramm oder vier der Wirkstärke zwölf.

Für die Dauerbehandlung nehmen Kinder ab sechs Jahren ein- bis zweimal täglich zwei Inhalationen der Wirkstärke sechs Mikrogramm oder eine der Wirkstärke zwölf Mikrogramm. Diese Einzeldosen sollten icht überschritten werden. Maximal dürfen Kinder acht Inhalationen der Wirkstärke sechs Mikrogramm oder vier von zwölf Mikrogramm nehmen.

Zur gezielten Vorbeugung eines Asthmaanfalls nehmen Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren zehn bis 15 Minuten vor Anstrengungen zwei Inhalationen der Wirkstärke sechs Mikrogramm oder eine Inhalation der Wirkstärke zwölf Mikrogramm.

Bei akuter Atemnot nehmen Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren ein bis zwei Inhalationen der Wirkstärke sechs Mikrogramm oder eine Inhalation der Wirkstärke zwölf Mikrogramm.

COPD-Behandlung
Für die Dauerbehandlung nehmen Erwachsene ein- bis zweimal täglich zwei Inhalationen der Wirkstärke sechs Mikrogramm oder eine Inhalation der Wirkstärke zwölf Mikrogramm. Die maximale Tagesdosis liegt bei acht Inhalationen der Wirkstärke sechs Mikrogramm oder vier Inhaltionen der Wirkstärke zwölf Mikrogramm. eine Einzeldosis sollten vier Inhalationen der Wirkstärke sechs Mikrogramm oder zwei Inhalationen der Wirkstärke zwölf Mikrogramm nicht überschreiten.

Der Turbohaler ist ein atemzuggesteuertes Inhalationssystem. Wenn der Patient durch das Mundstück einatmet, wird der Wirkstoff mit der Atemluft in die Bronchien transportiert.

Zur Inhalation atmen Sie zunächst tief aus. Dann umschließen Sie das Mundstück des Turbohalers fest mit den Lippen. Atmen Sie tief ein, halten sie den Atem etwa zehn Sekunden lang an. Setzen Sie den Turbohaler ab und atmen Sie langsam durch die Nase wieder aus.

Die genaue Anwendung und Funktionsweise des Turbohalers ist ausführlich in der Packungsbeilage beschrieben und sollte möglichst eingehalten werden. Bei Problemen mit der Inhalationstechnik ist der behandelnde Arzt zu befragen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Lactosemonohydrat

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Herzklopfen (vorübergehend), Kopfschmerzen, Zittern.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit; Schwitzen; Unruhe (vorübergehend); Schwindel; Herzrasen; Muskelkrämpfe; Rastlosigkeit; Schlafstörungen, Missempfindungen in Mund und Rachen; Husten; Veränderungen des Zucker- und Fettstoffwechsels.

Seltene Nebenwirkungen:
Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern; Herzrasen, das vor einem Punkt über den Vorhöfen ausgeht; zusätzliche Herzschläge); Übelkeit; Überempfindlichkeitsreaktionen (wie Juckreiz, Hautausschlag, Rötung); Blutkaliummangel; Blutkaliumüberschuss; Übererregbarkeit, hyperaktive Verhaltensauffälligkeiten, Schlafstörungen, Wahnvorstellungen (vor allem bei Kindern unter zwölf Jahren); Wasseransammlungen in Armen und Beinen (vereinzelt).

Besonderheiten:
Kommt es trotz der Behandlung mit dem bronchienerweiternden Formoterol zu einer Verengung der Bronchialmuskulatur, muss die Behandlung sofort abgebrochen werden.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Formoterol mit Muscarinrezeptor-Antagonisten oder Theophyllin verstärken sich die Wirkungen gegenseitig. Gleiches gilt für die Kombination mit Wirkstoffen wie Levodopa, Levothyroxin, Oxytozin oder Alkohol. Dadurch kommt es auch zu verstärkten Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen oder einer Zunahme der Herzfrequenz. Auch durch gemeinsame Anwendung von Formoterol mit einigen gasförmigen Narkosemitteln (beispielsweise Halothan), mit Antiarrhythmika wie Chinidin sowie mit Disopyramid oder Phenothiazin kann es verstärkt zu Herzrhythmusstörungen kommen.

Die Kombination von Formoterol mit H1-Antihistaminika (Mittel gegen Allergien) oder tri- und tetrazyklischen Antidepressiva sowie ebenfalls antidepressiv wirkenden MAO-Hemmern erhöhen die unerwünschten Wirkungen von Formoterol am Herzen wie etwa die Erhöhung der Herzfrequenz oder das Herzstolpern.

Betablocker schwächen die Wirkung von Formoterol ab und können so schwere Verengungen der Bronchien hervorrufen. Das kann auch passieren, wenn die Betablocker nur in Form von Augentropfen gegeben werden.

Wird Formoterol zusammen mit Mitteln zur Blutzuckersenkung wie etwa oralen Antidiabetika eingenommen, kann deren Wirkung abgeschwächt werden.

Entwässerungsmittel (Diuretika), Steroide sowie Abführmittel führen zu einer verstärken Absenkung des Kaliumspiegels im Blut, wenn sie zusammen mit Formoterol angewendet werden. Dies beeinflusst die Herz-Kreislauf-Regulation. Wird der Patient darüber hinaus noch mit Herzglykosiden behandelt, kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen.

Gegenanzeigen

Formoterol darf nicht angewendet werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Beta-2-Sympathomimetika
  • schlecht eingestelltem Blutzuckerspiegel (Diabetes mellitus)
  • Überschuss an Schilddrüsenhormonen
  • Erkrankungen, die zu einer verminderten Belastbarkeit des Herzens führen wie
    • Herzrhythmusstörungen mit schnellem Herzschlag
    • hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie, bei der der Herzmuskel an Größe zunimmt, ohne dass seine Leistung entsprechend steigt
    • Reizleitungsstörungen
    • Einengung der Aortenklappe am Herzen.
Nur bei strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und mit Vorsicht darf Formoterol eingesetzt werden bei:
  • schweren Herzerkrankungen, insbesonders frischem Herzinfarkt, koronarer Herzkrankheit, Beschwerden verursachender Herzmuskelschwäche
  • Gefäßverstopfungen, Verkalkung, Bluthochdruck und Blutgefäßaussackungen (Aneurysmen)
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • schwer kontrollierbarem Diabetes mellitus
  • Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom).

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Formoterol sollte während der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden. Dies gilt vor allem für die ersten drei Monate und den Zeitraum kurz vor der Entbindung (wehenhemmender Effekt). Dazwischen ist eine Anwendung nach Abwägung von Nutzen und Risiko durch den behandelnden Arzt möglich.

Es ist nicht bekannt, ob Formoterol in die Muttermilch und damit in den Säugling übergeht. Um Schädigungen des Kindes zu vermeiden, sollte vor der Behandlung mit dem Wirkstoff sicherheitshalber abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern unter sechs Jahren ist die Anwendung von Formoterol nicht erlaubt. Kinder über sechs Jahren sollen Formoterol nur unter Aufsicht Erwachsener inhalieren.

Warnhinweise

  • Treten bei Inhalation des Medikaments Verengungen der Bronchien auf, muss die Behandlung beendet werden.
  • Das Medikament sollte stets zusammen mit Glukokortikoiden angewendet werden.
  • Bei gleichzeitiger Einnahme des Medikaments mit anderen Wirkstoffen muss der Serumkaliumspiegel regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden.
  • Ist eine Narkose mit Narkose-Gasen geplant, muss der Narkosearzt von der Einnahme unterrichtet und das Medikament gegebenenfalls zwölf Stunden vorher abgesetzt werden.
  • Das Medikament ist für Kinder unter sechs Jahren nicht geeignet.
  • Das Medikament kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Die Anwendung des Medikaments kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
  • Das Medikament ist fest verschlossen und nicht wärmer als 30 Grad zu lagern.
  • Die Behandlung darf nicht plötzlich abgebrochen werden, die verschriebene Dosierung darf nicht eigenmächtig verändert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Einzeldosis Inhalationspulver)
60 Einzeldosis Inhalationspulver
4,9 Mikrogramm Formoterol
60 Einzeldosis Inhalationspulver
9,8 Mikrogramm Formoterol
180 Einzeldosis Inhalationspulver
4,9 Mikrogramm Formoterol
180 Einzeldosis Inhalationspulver
9,8 Mikrogramm Formoterol

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Oxis Turbohaler 6/-12 Mikrogramm Pulver zur Inhalation sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Formoterol (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.