Formatris 6 Mikrogramm/ -12 Mikrogramm Novolizer

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 17.08.2012
Hersteller: Meda GmbH
Wirkstoff: Formoterol
Darreichnungsform: Dosieraerosol
Rezeptpflichtig

Wirkung

Formatris 6 Mikrogramm/ -12 Mikrogramm Novolizer enthält den Wirkstoff Formoterol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Formatris 6 Mikrogramm/ -12 Mikrogramm Novolizer.

Formoterol wird zur Behandlung von Atemwegserkrankungen eingesetzt, bei denen es zu einer Verengung der Bronchien kommt. Hierzu zählen Asthma, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) und chronische Bronchitis. Es dient in erster Linie zur Langzeitbehandlung und sollte stets in Kombination mit einer entzündungshemmenden Therapie (etwa durch Glukokortikoide) angewendet werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Formoterol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Beta-2-Sympathomimetika, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Formoterol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Verengung der Bronchien und Vorbeugung von Anfällen durch Belastung bei Asthmatikern, die mit Kortison allein nicht ausreichend behandelt sind
  • Verengung der Bronchien bei Patienten mit chronischer Atemwegserkrankung, die zur Verengung der Bronchien führt (COPD)

Dosierung

Die normale Dosis beträgt aus dem 6 Mikrogramm-Novolizer eine bis zwei Inhalationen, bei dem 12 Mikrogramm-Novolizer eine Inhalation ein- bis zweimal täglich. Die Dosis kann morgens und/oder abends verabreicht werden.

Einige Patienten können vier Inhalationen des 6 Mikrogramm-Novolizer beziehungsweise zwei Inhalationen des 12 Mikrogramm-Novolizer ein- bis zweimal täglich benötigen. Die Tageshöchstdosis beträgt für die regelmäßige
Anwendung acht Inhalationen des 6 Mikrogramm-Novolizer oder vier Inhalationen des 12 Mikrogramm-Novolizer.

Zur Erleichterung der Beschwerden können, falls erforderlich, zusätzliche Inhalationen bis zu einer maximalen Tagesdosis von zwölf Inhalationen (6 Mikrogramm-Novolizer) oder sechs Inhalationen (12 Mikrogramm-Novolizer) angewendet werden. Als Einzeldosis dürfen nicht mehr als sechs, beziehungsweise drei Inhalationen gleichzeitig angewendet werden.

Zum Laden des Novolizers drücken Sie die geriffelten Flächen auf beiden Seiten des Deckels des Pulverinhalators leicht zusammen, schieben den Deckel nach vorn und nehmen ihn nach oben ab. Entfernen Sie dann die Schutzfolie von der Patronendose und nehmen Sie die neue Patrone heraus. Diese stecken Sie mit dem Zahlenfenster in Richtung des Mundstückes in
den Novolizer-Inhalator hinein. Zum Schluss setzen Sie den Deckel wieder von oben in die seitlichen Führungen und schieben ihn flach bis zum
Einrasten in Richtung der Taste. Bitte belassen Sie die Patrone im Novolizer-Inhalator, bis diese aufgebraucht ist. Allerdings muss sie maximal sechs Monate nach dem Einsetzen gegen eine neue Patrone ausgetauscht werden.

Die Anwendung selbst sollte nach Möglichkeit im Stehen oder Sitzen erfolgen. Der Novolizer-Inhalator ist bei der Anwendung immer waagerecht zu halten. Zunächst wird die Schutzkappe entfernt. Drücken Sie dann die große farbige Taste ganz nach unten. Es ist ein lautes Doppelklicken zu hören und die Farbe im unteren Kontrollfenster wechselt von Rot auf Grün. Jetzt kann die farbige Taste wieder losgelassen werden. Die grüne Farbe im
Kontrollfenster signalisiert, dass der Novolizer-Inhalator zur Inhalation bereit ist.

Atmen Sie dann tief aus, keinesfalls aber in den Pulverinhalator hinein. Umschließen Sie das Mundstück mit den Lippen vollständig und saugen Sie die Pulverdosis kräftig mit einem langen Atemzug ein. Während dieses Atemzuges muss ein deutliches Klicken hörbar sein, das die korrekte Inhalation anzeigt. Halten Sie den Atem danach noch einige Sekunden an und atmen anschließend normal weiter. Werden weitere Sprühstöße benötigt, ist der Vorgang entsprechend zu wiederholen.

Nach der Inhalation setzen Sie die Schutzkappe wieder auf das Mundstück. Im Zahlenfenster wird die Anzahl der verbleibenden Inhalationen angezeigt.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Lactose-Monohydrat

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Herzklopfen (vorübergehend), Kopfschmerzen, Zittern.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit; Schwitzen; Unruhe (vorübergehend); Schwindel; Herzrasen; Muskelkrämpfe; Rastlosigkeit; Schlafstörungen, Missempfindungen in Mund und Rachen; Husten; Veränderungen des Zucker- und Fettstoffwechsels.

Seltene Nebenwirkungen:
Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern; Herzrasen, das vor einem Punkt über den Vorhöfen ausgeht; zusätzliche Herzschläge); Übelkeit; Überempfindlichkeitsreaktionen (wie Juckreiz, Hautausschlag, Rötung); Blutkaliummangel; Blutkaliumüberschuss; Übererregbarkeit, hyperaktive Verhaltensauffälligkeiten, Schlafstörungen, Wahnvorstellungen (vor allem bei Kindern unter zwölf Jahren); Wasseransammlungen in Armen und Beinen (vereinzelt).

Besonderheiten:
Kommt es trotz der Behandlung mit dem bronchienerweiternden Formoterol zu einer Verengung der Bronchialmuskulatur, muss die Behandlung sofort abgebrochen werden.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Formoterol mit Muscarinrezeptor-Antagonisten oder Theophyllin verstärken sich die Wirkungen gegenseitig. Gleiches gilt für die Kombination mit Wirkstoffen wie Levodopa, Levothyroxin, Oxytozin oder Alkohol. Dadurch kommt es auch zu verstärkten Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen oder einer Zunahme der Herzfrequenz. Auch durch gemeinsame Anwendung von Formoterol mit einigen gasförmigen Narkosemitteln (beispielsweise Halothan), mit Antiarrhythmika wie Chinidin sowie mit Disopyramid oder Phenothiazin kann es verstärkt zu Herzrhythmusstörungen kommen.

Die Kombination von Formoterol mit H1-Antihistaminika (Mittel gegen Allergien) oder tri- und tetrazyklischen Antidepressiva sowie ebenfalls antidepressiv wirkenden MAO-Hemmern erhöhen die unerwünschten Wirkungen von Formoterol am Herzen wie etwa die Erhöhung der Herzfrequenz oder das Herzstolpern.

Betablocker schwächen die Wirkung von Formoterol ab und können so schwere Verengungen der Bronchien hervorrufen. Das kann auch passieren, wenn die Betablocker nur in Form von Augentropfen gegeben werden.

Wird Formoterol zusammen mit Mitteln zur Blutzuckersenkung wie etwa oralen Antidiabetika eingenommen, kann deren Wirkung abgeschwächt werden.

Entwässerungsmittel (Diuretika), Steroide sowie Abführmittel führen zu einer verstärken Absenkung des Kaliumspiegels im Blut, wenn sie zusammen mit Formoterol angewendet werden. Dies beeinflusst die Herz-Kreislauf-Regulation. Wird der Patient darüber hinaus noch mit Herzglykosiden behandelt, kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen.

Gegenanzeigen

Formoterol darf nicht angewendet werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Beta-2-Sympathomimetika
  • schlecht eingestelltem Blutzuckerspiegel (Diabetes mellitus)
  • Überschuss an Schilddrüsenhormonen
  • Erkrankungen, die zu einer verminderten Belastbarkeit des Herzens führen wie
    • Herzrhythmusstörungen mit schnellem Herzschlag
    • hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie, bei der der Herzmuskel an Größe zunimmt, ohne dass seine Leistung entsprechend steigt
    • Reizleitungsstörungen
    • Einengung der Aortenklappe am Herzen.
Nur bei strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und mit Vorsicht darf Formoterol eingesetzt werden bei:
  • schweren Herzerkrankungen, insbesonders frischem Herzinfarkt, koronarer Herzkrankheit, Beschwerden verursachender Herzmuskelschwäche
  • Gefäßverstopfungen, Verkalkung, Bluthochdruck und Blutgefäßaussackungen (Aneurysmen)
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • schwer kontrollierbarem Diabetes mellitus
  • Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom).

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Formoterol sollte während der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden. Dies gilt vor allem für die ersten drei Monate und den Zeitraum kurz vor der Entbindung (wehenhemmender Effekt). Dazwischen ist eine Anwendung nach Abwägung von Nutzen und Risiko durch den behandelnden Arzt möglich.

Es ist nicht bekannt, ob Formoterol in die Muttermilch und damit in den Säugling übergeht. Um Schädigungen des Kindes zu vermeiden, sollte vor der Behandlung mit dem Wirkstoff sicherheitshalber abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern unter sechs Jahren ist die Anwendung von Formoterol nicht erlaubt. Kinder über sechs Jahren sollen Formoterol nur unter Aufsicht Erwachsener inhalieren.

Warnhinweise

  • Treten bei Inhalation des Medikaments Verengungen der Bronchien auf, muss die Behandlung beendet werden.
  • Das Medikament sollte stets zusammen mit Glukokortikoiden angewendet werden.
  • Bei gleichzeitiger Einnahme des Medikaments mit anderen Wirkstoffen muss der Serumkaliumspiegel regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden.
  • Ist eine Narkose mit Narkose-Gasen geplant, muss der Narkosearzt von der Einnahme unterrichtet und das Medikament gegebenenfalls zwölf Stunden vorher abgesetzt werden.
  • Das Medikament ist für Kinder unter sechs Jahren nicht geeignet.
  • Das Medikament kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Die Anwendung des Medikaments kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
  • Die Patronendose ist nach Anbruch sechs Monate haltbar.
  • Bei angebrochener Patronendose darf das Medikament nicht wärmer als 25 Grad gelagert und muss vor Feuchtigkeit geschützt werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Aerosolstoß Dosieraerosol)
60 Aerosolstoß Dosieraerosol
4,1 Mikrogramm Formoterol
60 Aerosolstoß Dosieraerosol
8,2 Mikrogramm Formoterol
100 Aerosolstoß Dosieraerosol
4,1 Mikrogramm Formoterol
200 Aerosolstoß Dosieraerosol
4,1 Mikrogramm Formoterol
300 Aerosolstoß Dosieraerosol
4,1 Mikrogramm Formoterol
100 Aerosolstoß Dosieraerosol
4,1 Mikrogramm Formoterol
200 Aerosolstoß Dosieraerosol
4,1 Mikrogramm Formoterol
300 Aerosolstoß Dosieraerosol
4,1 Mikrogramm Formoterol
60 Aerosolstoß Dosieraerosol
8,2 Mikrogramm Formoterol
200 Aerosolstoß Dosieraerosol
8,2 Mikrogramm Formoterol
300 Aerosolstoß Dosieraerosol
8,2 Mikrogramm Formoterol
100 Aerosolstoß Dosieraerosol
8,2 Mikrogramm Formoterol
200 Aerosolstoß Dosieraerosol
8,2 Mikrogramm Formoterol
300 Aerosolstoß Dosieraerosol
8,2 Mikrogramm Formoterol
120 Aerosolstoß Dosieraerosol
4,1 Mikrogramm Formoterol
180 Aerosolstoß Dosieraerosol
4,1 Mikrogramm Formoterol
120 Aerosolstoß Dosieraerosol
8,2 Mikrogramm Formoterol
180 Aerosolstoß Dosieraerosol
8,2 Mikrogramm Formoterol
120 Aerosolstoß Dosieraerosol
4,1 Mikrogramm Formoterol
180 Aerosolstoß Dosieraerosol
4,1 Mikrogramm Formoterol
120 Aerosolstoß Dosieraerosol
8,2 Mikrogramm Formoterol
180 Aerosolstoß Dosieraerosol
8,2 Mikrogramm Formoterol

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Formatris 6 Mikrogramm/ -12 Mikrogramm Novolizer sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Formoterol (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.