Trockene Nasenschleimhaut (Rhinitis sicca)
Eine trockene Nase hat jeder hin und wieder mal. Halten die Beschwerden jedoch länger an, spricht man von einer Rhinitis sicca. Erfahren Sie mehr darüber, welche Symptome dabei noch auftreten können, welche Einflüsse eine trockene Nasenschleimhaut begünstigen und wie man die Beschwerden lindern kann.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Trockene Nasenschleimhaut (Rhinitis sicca)
Eine trockene Nasenschleimhaut (Rhinitis sicca) kann verschiedene Ursachen haben. Häufig ist sie die Folge äußerer Einflüsse. In manchen Fällen tritt sie auch im Rahmen von Erkrankungen auf.
Typischerweise entwickelt sich eine trockene Nasenschleimhaut durch das längerfristige Einwirken von Umweltbedingungen oder äußeren Einflüssen, die für die Schleimhäute ungünstig sind, wie etwa:
- trockene, staubige Luft
- reizende Dämpfe
- Tabakrauch
- Arbeit mit Chrom
- Schnupfen von Schnupftabak oder Drogen wie Kokain
- Nebenwirkungen von Medikamenten (z. B. bei Wirkstoffen aus der Gruppe der Antihistaminika, Glukokortikoide, Psychopharmaka)
- Nasebohren
Auch der Dauergebrauch von abschwellenden Nasensprays (z. B. mit Xylometazolin oder Naphtazolin) kann eine trockene Nase begünstigen.
Durch solche Einflüsse kann es zu einer Nasenentzündung kommen, in deren Folge sich die Nasenschleimhaut zurückbildet (sog. Rhinitis atrophicans). Das wiederum verschlechtert die Befeuchtung der Nase.
Eine trockene Nasenschleimhaut kann außerdem im Rahmen von Allergien oder Autoimmunerkrankungen wie dem Sjögren-Syndrom auftreten, sowie nach medizinischen Eingriffen im Nasenbereich (wie einer Nasenoperation oder einer Strahlentherapie).
Trockene Nasenschleimhaut: Symptome
Eine trockene Nasenschleimhaut bemerkt man anfangs nicht unbedingt. Später macht sie sich vor allem durch ein trockenes Gefühl in der Nase bemerkbar. Daneben können sich jedoch auch noch weitere Symptome zeigen.
Oft tritt das trockene Gefühl nur vorübergehend auf, etwa durch trockene Heizungsluft im Winter oder kurz zu Beginn einer Erkältung. Bestehen die Beschwerden durch eine trockene Nasenschleimhaut jedoch länger, sprechen Fachleute von einer Rhinitis sicca.
Trockene Nasenschleimhäute bilden nicht genug Sekret, deswegen entstehen häufig Verkrustungen bis hin zu regelrechten Borken in der Nase. Unter Umständen kommt es dadurch auch zu einer verstopften Nase.
Je nach Ausmaß geht eine trockene Nasenschleimhaut außerdem mit Symptomen wie einem juckenden oder brennenden Gefühl in der Nase einher. Oft fühlt sich die Nase insgesamt gereizt an. Ist die Nasenschleimhaut trocken, kann das zudem Nasenbluten begünstigen.
Teilweise beeinträchtigt eine trockene Nasenschleimhaut auch das Riechvermögen. Nur in seltenen Fällen geht eine dauerhaft trockene Nasenschleimhaut in eine sogenannte Stinknase über, bei der es in der Nase zu einem Gewebeuntergang kommt und sich gleichzeitig Bakterien ansiedeln.
Trockene Nasenschleimhaut: Diagnose
Bestehen bereits seit Längerem Beschwerden durch eine trockene Nasenschleimhaut (Rhinitis sicca), können verschiedene Untersuchungen dabei helfen, der Ursache auf die Spur zu kommen. Zuerst wird in der Regel die Nase von außen und von innen in Augenschein genommen, meist mithilfe einer Nasenspiegelung.
Gibt es Hinweise auf Allergien, kann ein Allergietest Aufschluss bringen. Gegebenenfalls nimmt der Arzt oder die Ärztin bei einer trockenen Nase auch einen Abstrich oder veranlasst Blutuntersuchungen. Eine bildgebende Untersuchung wie eine Magnetresonanztomografie (MRT) kann zeigen, ob Probleme mit den Nasennebenhöhlen bestehen.
Meist gibt es außer einer trockenen, eventuell verkrusteten Nasenschleimhaut jedoch keine weiteren Befunde.
Trockene Nasenschleimhaut: Therapie
Wer eine trockene Nasenschleimhaut (Rhinitis sicca) hat, hat häufig lange, möglicherweise monate- bis jahrelang damit zu tun. Mit der richtigen Behandlung lassen sich die damit einhergehenden Beschwerden jedoch meist lindern.
Bei einer trockenen Nase ist es vor allem wichtig, diese täglich zu befeuchten und zu pflegen. Zum Befeuchten eignen sich zum Beispiel Hausmittel wie Nasenspülungen oder Nasensprays mit Kochsalzlösungen oder Meerwasserlösungen. Auch das Inhalieren von salzhaltigen Lösungen kann zum Befeuchten einer trockenen Nasenschleimhaut beitragen.
Die Nasenschleimhaut der vorderen Nase lässt sich außerdem mit einer Nasensalbe pflegen (z. B. mit Dexpanthenol). Inzwischen gibt es auch pflegende Nasensprays, die zusätzlich zur Salzlösung pflegende Stoffe wie Dexpanthenol oder Hyaluronsäure beinhalten. Auf “Werkzeuge“ zum Einbringen in die Nase, wie Wattestäbchen oder Ähnliches, sollte man hierbei jedoch unbedingt verzichten. Denn dabei droht Verletzungsgefahr.
Von abschwellenden Nasensprays (z. B. mit Xylometazolin oder Naphtazolin) ist bei trockener Nasenschleimhaut abzuraten. Diese können die Beschwerden bei einer trockenen Nase eher noch verstärken.
Zusätzliche Reizungen wie beispielsweise eine trockene, staubige Raumluft, Tabakrauch, reizende Dämpfe oder Nasebohren sollte man auf Dauer möglichst meiden, um die trockene Nasenschleimhaut zu schonen.
Verschlimmern sich die Beschwerden, gibt es Anzeichen für eine Infektion (z. B. Rötungen und Schwellungen) oder treten Schmerzen auf, sollte man diese Veränderungen ärztlich abklären lassen.