Nasenherpes: Wenn Herpesviren die Nase befallen
Wer an Herpes an der Lippe leidet, sollte darauf achten, die auslösenden Viren nicht im Gesicht zu verteilen. Sonst entwickelt sich schnell auch der sogenannte Nasenherpes. Verschaffen Sie sich hier einen Überblick über Herpes an der Nase – von möglichen Symptomen bis hin zur passenden Behandlung.
FAQ: Die häufigsten Fragen zu Nasenherpes
Wer ungewöhnliche Bläschen oder weitere Symptome an der Nase entdeckt, sollte dies auf jeden Fall ärztlich abchecken lassen, damit ein entsprechendes, wirksames Medikament verordnet werden kann.
Die Erkrankung lässt sich gut mit entsprechenden antiviralen Mitteln behandeln.
Herpes an der Nase ist meist schmerzhaft, aber ungefährlich. In extrem seltenen Fällen können die Viren über den Riechnerv ins Gehirn eintreten und dort eine sogenannte Herpesenzephalitis verursachen.
Nasenherpes im Überblick
Zu den möglichen Erkrankungsformen bei Herpes gehört auch der Nasenherpes: Fachleute bezeichnen ihn als Herpes nasalis. Ähnlich wie beim häufigeren Lippenherpes entwickeln sich während eines Ausbruchs einige charakteristische Beschwerden, zum Beispiel Schmerzen und Fieberbläschen. Gefährlich kann Herpes an der Nase werden, wenn die Viren von dort aus in die Augen oder ins Gehirn gelangen. Eine frühzeitige Diagnose und passende Behandlung sind daher das A und O.
Eine Infektion mit Herpesviren ist tückisch: Die auslösenden Erreger sind hochansteckend – sowohl für Gesunde als auch für die Erkrankten selbst. Eine unachtsame Berührung genügt, um Herpes an andere Menschen weiterzugeben oder sich selbst an einer weiteren Körperstelle zu infizieren. Beispielsweise transportieren unüberlegte Berührungen die Erreger von der Nase zu den Augen und lösen dort Augenherpes aus.
Symptome bei Nasenherpes
Betroffene berichten häufig, dass sich die Erkrankung durch Kribbeln und Spannungsgefühl auf oder in der Nase ankündigt. Im weiteren Verlauf folgen einige weitere, typische Symptome, wie:
- Schmerzen (oft stärker als bei Herpes an anderen Stellen)
- Schwellungen
- Rötungen
- Juckreiz
- Brennen
- flüssigkeitsgefüllte Bläschen (auf der Nase und angrenzenden Hautbereichen, oft aber auch innen auf der Nasenschleimhaut)
Viele Betroffene befürchten, dass der sehr schmerzhafte Nasenherpes bleibende Spuren hinterlässt. In den meisten Fällen verheilt er aber ohne Narben. Wichtig ist dafür, die Bläschen nicht aufzukratzen: Andernfalls können Bakterien in die Wunden eindringen und weitere Entzündungen verursachen.
Behandlung: Was hilft gegen Nasenherpes?
Eine rechtzeitige Behandlung kann die Symptome der Herpesinfektion schwächer ausfallen lassen und dabei helfen, den akuten Schub schneller wieder einzudämmen. Zum Einsatz kommen Virostatika, also Arzneimittel, die die Vermehrung der Viren unterbinden. Bekannte Wirkstoffe aus dieser Gruppe sind beispielsweise:
- Aciclovir
- Ganciclovir
- Valaciclovir
- Trifluridin
Verordnet werden sie bei Nasenherpes meist in Form von Salben. Liegen die Herpesbläschen tiefer im Inneren der Nase, können auch Tabletten zum Einnehmen oder Injektionen die Therapie unterstützen.
Hausmittel bei Nasenherpes
Zusätzlich zu den Medikamenten schwören viele Nasenherpes-Betroffene auf die Anwendung von Hausmitteln. Sie berichten unter anderem von positiven Erfahrungen mit:
Mit einem Wattestäbchen aufgetragen, sollen sie die Herpesbläschen lindern und die Viren bekämpfen können. Wissenschaftlich nachgewiesen ist ihre Wirksamkeit bisher allerdings noch nicht.
Wer die Hausmittel bei Nasenherpes ausprobieren möchte, testet sie am besten zunächst auf einer kleinen Hautstelle. Das schont die Haut, falls sie nicht vertragen werden – großflächige Reizungen bleiben dann aus.
Ursache von Nasenherpes
Meist geht Nasenherpes auf das Herpes-simplex-Virus vom Typ 1 zurück. Dieser Virustyp ist unter anderem auch für Infektionen mit Lippenherpes oder Augenherpes verantwortlich.
Konkret erfolgt die Ansteckung über die Herpesbläschen: Die Erreger befinden sich in der Flüssigkeit, mit der die Bläschen gefüllt sind. Platzen sie auf, können die Viren über die Finger, direkten Hautkontakt oder gemeinschaftlich verwendete Gegenstände (speziell zum Beispiel Handtücher) verbreitet werden.
Nur selten verursacht das Herpes-simplex-Virus Typ 2 Nasenherpes. In erster Linie kommen hier zwei Übertragungswege infrage: Eine erkrankte Mutter kann die Viren bei der Geburt an ihr Baby weitergeben. Im Erwachsenenalter stellt ungeschützter Oralverkehr mit einer infizierten Person ein großes Risiko dar.
Risikofaktoren: Wann bricht Nasenherpes aus?
Anders als bei vielen anderen Ansteckungskrankheiten kommt es im Fall von Nasenherpes meist nicht nur einmal zu Symptomen. Die Viren verbleiben ein Leben lang im Körper: Nach einem akuten Schub ziehen sie sich entlang der Nervenbahnen zurück und warten im Bereich der Nervenwurzeln erneut auf eine Reaktivierung.
Bestimmte Umstände erhöhen die Wahrscheinlichkeit für akuten Nasenherpes. Zu diesen Risikofaktoren gehören zum Beispiel:
- weitere Infektionskrankheiten
- Fieber
- Stress (psychisch ebenso wie körperlich)
- Schwankungen im Hormonhaushalt
- UV-Licht
- chronische Krankheiten, beispielsweise Diabetes
- eine Verletzung oder eine OP an der Nase
- Immunschwäche oder die Einnahme von Arzneimitteln, die die Tätigkeit des Immunsystems regulieren (Immunsuppressiva)
Ob und wie empfindlich einzelne Erkrankte auf Risikofaktoren reagieren, ist dabei immer eine individuelle Frage. Während manche Betroffene regelmäßig unter Nasenherpes leiden, zeigen andere über Jahre hinweg keine Symptome.
Wie lange ist Nasenherpes ansteckend?
Grundsätzlich gilt: Solange akute Symptome bestehen, ist der Nasenherpes ansteckend. Den Höhepunkt erreicht die Ansteckungsgefahr, während die typischen Herpesbläschen vorhanden sind. Erst wenn keine neuen Bläschen mehr nachkommen und die älteren verkrusten, nimmt das Risiko allmählich wieder ab.
Diagnose von Herpes an der Nase
Um Herpes an der Nase eindeutig festzustellen, genügt meist eine Blickdiagnose. Das bedeutet, der*die Arzt*Ärztin betrachtet die sichtbaren Symptome und kann dadurch bereits erkennen, ob Nasenherpes vorliegt. Klagen Betroffene auch über Beschwerden in der Nase, gehört es zur HNO-ärztlichen Untersuchung, mit einem sehr kleinen Licht und einem Nasenspekulum (einer Art schmalem Trichter), den Nasenherpes von innen zu beurteilen.
Um letzte Zweifel auszuräumen, kommt ein Abstrich infrage. Dabei wird eine kleine Probe der Flüssigkeit aus den Bläschen genommen und im Labor untersucht.
Kann man Nasenherpes vorbeugen?
Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen lässt sich die Ansteckungsgefahr bei Nasenherpes deutlich verringern. Gerade bei Erkrankten im näheren Umfeld ist es daher sinnvoll, einige allgemeine Tipps zu berücksichtigen:
- viruzides Handdesinfektionsmittel verwenden, also Desinfektionsmittel, das auch Viren beseitigen kann
- die Hände regelmäßig gründlich und mit Seife waschen
- Gebrauchsgegenstände wie Handtücher nicht mit anderen teilen
- benutzte Handtücher heiß waschen (mindestens 60 Grad)
Auch die Erkrankten selbst können dazu beitragen, die Häufigkeit akuter Ausbrüche und die Ansteckungsgefahr bei Nasenherpes einzudämmen. In beschwerdefreien Phasen ist es beispielsweise wichtig, bekannte Risikofaktoren zu vermeiden. Bestehen gerade Symptome, sollten Berührungen im Gesicht und ganz besonders an den Augen, Oralsex und der Kontakt zu empfindlichen Menschen wie kleinen Kindern tabu sein.