Diclac Schmerzgel 1 % Gel

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 06.06.2017
Hersteller: HEXAL AG
Wirkstoff: Diclofenac (zur Anwendung auf der Haut)
Darreichnungsform: Gel
Rezeptfrei

Wirkung

Diclac Schmerzgel 1 % Gel enthält den Wirkstoff Diclofenac (zur Anwendung auf der Haut). Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Diclac Schmerzgel 1 % Gel.

Der Wirkstoff Diclofenac kommt in Form von Salben, Cremes, Sprays und Gelen, aber auch als Pflaster zur Entzündungshemmung bei Beschwerden durch Gelenkabnutzung, bei Schwellungen und Entzündungen in Folge von Verletzungen und bei rheumatischen Beschwerden von Muskeln, Bändern und Sehnen zum Einsatz.

Ein spezielles Anwendungsgebiet für Hautpräparate mit Diclofenac sind aktinische Keratosen, das heißt durch Sonneneinstrahlung entstandene Verhornungsstörungen der Haut. Aktinische Keratosen sind Vorstufen des Stachelzell-Hautkrebses.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Diclofenac (zur Anwendung auf der Haut) sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-steroidale Antirheumatika, Entzündungshemmer, Schmerzmittel, zu welcher der Wirkstoff Diclofenac (zur Anwendung auf der Haut) gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen bei Sport-und Unfallverletzungen (Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen)
  • Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen bei rheumatischen Erkrankungen der Weichteile (Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen, Schleimbeutelentzündungen, Entzündungen im Muskel- und Kapselbereich
  • Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen bei abnutzungsbedingten Erkrankungen der Arm- und Beingelenke

Dosierung

Wenden Sie das Gel drei- bis viermal täglich an.

Tragen Sie das Gel dünn auf die betroffenen Körperpartien auf und reiben Sie es leicht ein.

Vor Anlegen eines Verbandes sollte Diclac Schmerzgel einige Minuten auf der Haut trocknen. Allerdings sind luftdichte Verbände nicht geeignet. Tragen Sie das Gel nur auf gesunden Hautflächen, nicht auf Hautwunden (Entzündungen, Infektionen, Ausschlag) oder offenen Verletzungen auf. Augen und Schleimhäute sollten nicht mit dem Medikament in Berührung kommen.

In der Regel ist in Abhängigkeit von den Beschwerden eine Anwendung über eine bis zwei Wochen ausreichend. Über eine darüber hinausgehende Behandlungsdauer entscheidet der behandelnde Arzt.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • (3-sn-Phosphatidyl)cholin (Soja)
  • Ammoniak
  • Carbomer
  • Decyloleat
  • gereinigtes Wasser
  • Geruchsstoffe
  • Natriumedetat
  • Octyldodecanol
  • Propan-2-ol
  • RRR-alpha-Tocopherol

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Hautausschlag, Hautrötung, Hautentzündung (einschließlich Kontaktdermatitis), Juckreiz

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schuppenbildung, trockene Haut, Schwellungen

Seltene Nebenwirkungen:
blasige Hautentzündung

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Lichtempfindlichkeit der Haut, pusteliger Hautausschlag, Überempfindlichkeitsreaktion, Nesselsucht, Gesichtsschwellung, Asthma, Magen-Darm-Beschwerden

Besonderheiten:
Bei der Verwendung eines Wirkstoffpflasters mit Diclofenac kann es häufig zu Hautrötungen, Hautjucken oder allergischen Hautreaktionen kommen.

Wechselwirkungen

Da bei Cremes, Salben und Gelen die Aufnahme von Diclofenac in den Körper sehr gering ist, sind Wechselwirkungen bei bestimmungsgemäßer Anwendung sehr unwahrscheinlich.

Gegenanzeigen

Diclofenac darf nicht verabreicht werden bei
  • Überempfindlichkeit (Allergie) gegen den Wirkstoff
  • Patienten, die auf die Einnahme von ähnlich wirkenden Wirkstoffen (wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure oder andere nicht-steroidale Antirheumatika) mit Asthma-Anfällen, Verengung der Atemwege (Bronchospasmen), akutem Schnupfen (Rhinitis) oder roten, juckenden Hautausschlägen (Urtikaria) reagieren
  • Magen- oder Darmgeschwüren
  • Blutbildungsstörungen, Blutgerinnungsstörungen
  • Magen- und Darmgeschwüren
  • Herzmuskelschwäche (NYHA-Klasse II-IV)
  • Durchblutungsstörungen des Herzmuskels (ischämische Herzerkrankung)
  • sonstigen Durchblutungsstörungen (Arteriosklerose)
  • Durchblutungsstörungen des Gehirns
  • akuten Blutungen.
Zäpfchen mit Diclofenac düfen nicht bei Dickdarmentzündung oder Hämorrhoiden angewendet werden.

Diclofenac sollte allgemein nur unter strenger ärztlicher Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden bei
  • Asthma
  • Heuschnupfen und allgemeiner Allergie-Neigung
  • Nasenpolypen
  • chronischen Atemwegsinfektionen
  • Bluthochdruck
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Zuckerkrankheit
  • Rauchern.
Salben und Gele mit Diclofenac dürfen nicht bei Hautinfektionen oder Hautentzündungen, sondern nur auf unverletzter Haut eingesetzt werden. Nur mit Vorsicht wird ein Arzt Hautpräparate mit Diclofenac an Patienten verschreiben, die unter Magen-Darm-Geschwüren oder -Blutungen, einer verminderten Herz-, Leber- oder Nierenfunktion leiden und/oder litten. Auch bei Patienten mit Hirnblutungen und Blutungsneigung ist Vorsicht angezeigt.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Falls Diclofenac von einer Frau angewendet wird, die versucht, schwanger zu werden, oder wenn es während der ersten sechs Monate der Schwangerschaft angewendet wird, sollte die Dosis auch bei äußerlicher Anwendung so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.

Während des letzten Schwangerschaftsdrittels kann sich Diclofenac schädigend auf das Ungeborene auswirken. Es kommt zu Herzfehlern und Nierenfunktionsstörungen, die zu Nierenversagen führen. Gegen Ende der Schwangerschaft und bei der Geburt kann Diclofenac starke Blutungen hervorrufen und den Geburtsvorgang verzögern. Deshalb ist die Anwendung des Wirkstoffs im letzten Schwangerschaftsdrittel verboten.

Wie andere nicht-steroidale Antirheumatika geht Diclofenac in geringen Mengen in die Muttermilch über. Aufgrund der fehlenden Studien mit stillenden Frauen sollte es während der Stillzeit nur auf ärztlichen Rat hin verwendet werden. Salben und Cremes mit dem Wirkstoff sollten nicht auf die Brust stillender Mütter noch anderweitig über einen längeren Zeitraum auf große Hautbereiche aufgetragen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die meisten Hersteller empfehlen, dass Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren Diclofenac auch nicht äußerlich anwenden sollten, weil noch keine ausreichenden Erfahrungen für die Anwendung bei dieser Patientengruppe vorliegen.

Vor dem Einsatz bei Kindern und Jugendlichen sind daher die Einschränkungen der Hersteller zu beachten oder ein Arzt oder Apotheker zu befragen.

Warnhinweise

  • Das Medikament sollte nur in der niedrigstmöglichen Dosis und über die kürzestnotwenige Zeit angewendet werden.
  • Das Gel enthält Soja-Lecithin, das bei empfindlichen Personen zu allergischen Reaktionen führen kann.
  • Nach Anbruch ist das Medikament noch neun Monate haltbar.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Gramm Gel)
50 Gramm Gel
9,31 Milligramm Diclofenac (zur Anwendung auf der Haut)
100 Gramm Gel
9,31 Milligramm Diclofenac (zur Anwendung auf der Haut)
150 Gramm Gel
9,31 Milligramm Diclofenac (zur Anwendung auf der Haut)

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Diclac Schmerzgel 1 % Gel sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Diclofenac (zur Anwendung auf der Haut) (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.