Aloxi 500 Mikrogramm Weichkapseln

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 02.12.2016

Hersteller: RIEMSER Arzneimittel AG
Wirkstoff: Palonosetron
Darreichnungsform: Weichkapsel

Rezeptpflichtig

Wirkung

Aloxi 500 Mikrogramm Weichkapseln enthalten den Wirkstoff Palonosetron. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Aloxi 500 Mikrogramm Weichkapseln.

 

Bei krebskranken Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab einem Monat wird Palonosetron angewendet, um bei mäßiger oder stark übelkeitserregender Therapie mit Zytostatika akuter Übelkeit und Erbrechen vorzubeugen

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Palonosetron sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Antiemetika (Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen), zu welcher der Wirkstoff Palonosetron gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen durch eine mäßig übelkeitserregende Therapie mit Zytostatika bei krebskranken Erwachsenen

Dosierung

Das Medikament wird ausschließlich vor der Verabreichung von Krebsmedikamenten angewendet.

Erwachsene nehmen eine Weichkapsel etwa eine Stunde vor Beginn der Zytostatika-Therapie ein.

Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird der Arzt das Medikament eher in Form einer Injektion geben.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Glycerol
  • Titandioxid (E 171)
  • Butylhydroxyanisol
  • Drucktinte
  • Gelatine
  • gereinigtes Wasser
  • Glycerol(mono/di)speisefettsäureester
  • Polyglycerol-x-oleat
  • Sorbitol (E 420)

Nebenwirkungen

 

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Schwindel, Verstopfung, Durchfall.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Kalium-Überschuss oder -Mangel im Blut, Stoffwechselstörungen, Calcium-Mangel im Blut, Essensverweigerung, Blutzuckerüberschuss, Appetitminderung, Angst, euphorische Stimmung, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, nervliche Missempfindungen, Schlafsucht, Erkrankung der Empfindungsnerven, Augenreizung, Sehschwäche, Bewegungsschwindel, Ohrensausen, Herzrasen, verlangsamter Herzschlag, zusätzliche Herzschläge (auch von oberhalb der Herzkammer ausgehend), Durchblutungsstörung des Herzmuskels, Sinusarrhythmie, niedriger Blutdruck, Bluthochdruck, Venenverfärbung, Venenerweiterung, Schluckauf, Verdauungstörungen, Bauchschmerzen, Schmerzen im Oberbauch, Mundtrockenheit, Blähungen, Bilirubin-Überschuss im Blut, allergische Hautentzündung, juckender Ausschlag, Gelenkschmerzen, Harnverhalt, Zucker im Urin, Schwäche, Fieber, Müdigkeit, Hitzegefühl, Grippe-ähnliche Erkrankung, erhöhte Leberwerte, QT-Verlängerung.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeit, Allergie, allergischer Schock, Reaktion an der Injektionsstelle.

Bei Kindern ist die Verteilung der Nebenwirkungen etwas anders:
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwindel, Bewegungsstörungen, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Husten, Atembeschwerden, Nasenbluten, allergische Hautentzündung, Juckreiz, Hauterkrankung, Nesselsucht, Fieber, Schmerzen an der Infusionsstelle, Reaktion an der Infusionsstelle, Schmerzen.

Bei Einnahme ist die Häufigkeitsverteilung der Nebenwirkungen wie folgt:
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schlaflosigkeit, Augenschwellung, Herzrhythmusstörungen (AV-Block ersten oder zweiten Grades), Atemnot, Verstopfung, Übelkeit, Muskelschmerzen, Bilirubin-Überschuss im Blut.

Wechselwirkungen

Nach gleichzeitiger Anwendung anderer Antiemetika, die den 5-HT3-Rezeptor blockieren und anderen Wirkstoffen, die auf den Serotonin-Stoffwechsel Einfluss nehmen (darunter Antidepressiva wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer und selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer) kann es zu einem gefährlichen Serotonin-Syndrom kommen.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Palonosetron nicht eingesetzt werden. Außer im Zusammenhang mit einer weiteren Gabe von Zytostatika darf Palonosetron in den Tagen nach der Therapie weder zur Vorbeugung noch zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen eingesetzt werden.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt darf der Wirkstoff angewendet werden bei

  • Verstopfung oder beginnendem Darmverschlusss, da er die Darmtätigkeit verlangsamt
  • Patienten mit Herzrhythmusstörungen (QT-Verlängerung), Störungen des Mineralhaushalts oder unbehandelter Herzmuskelschwäche, weil Palonosetron die Herzrhythmusstörungen verstärken kann.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Tierexperimente ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen auf die Schwangerschaft oder die Entwicklung der Nachkommen. Auch ob Palonosetron die Plazenta durchdringen kann, ist nur unzureichend erforscht. Erfahrungen zur Anwendung von Palonosetron bei menschlichen Schwangerschaften liegen nicht vor. Daher sollte Palonosetron bei Schwangeren nicht angewendet werden, es sei denn, der behandelnde Arzt erachtet dies als notwendig.

Da man nicht weiß, ob Palonosetron in die Muttermilch übergeht, sollte das Stillen während der Therapie unterbrochen werden.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Palonosetron kann bei Jugendlichen und Kindern ab einem Monat angewendet werden.

Warnhinweise

  • Da es zu Schwindel, Benommenheit oder Müdigkeit kommen kann, sind Autofahren oder die Maschinenbedienung gefährlich.
  • Das Medikament darf nur von einem Arzt oder einer Fachkraft verabreicht werden, die mit den Nebenwirkungen einer Chemotherapie vertraut ist.
  • Das Medikament dient ausschließlich der Vorbereitung auf eine Zytostatika-Gabe.
  • Das Medikament ist ausschließlich zur Gabe in eine Vene (Infusion) bestimmt.
  • Die Kapseln enthalten das Feuchthaltemittel Sorbitol, das manche Patienten schlecht vertragen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Weichkapseln)
1 Stück Weichkapseln
500 Mikrogramm Palonosetron
5 Stück Weichkapseln
500 Mikrogramm Palonosetron

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Aloxi 500 Mikrogramm Weichkapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Palonosetron (ggf. auch Generika).

 
Medikament
Darreichungsform
Aloxi 250 Mikrogramm Injektionslösung
Injektionslösung

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.