Palonosetron Inresa 250 Mikrogramm Injektionslösung

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 29.11.2016

Hersteller: Inresa Arzneimittel GmbH
Wirkstoff: Palonosetron
Darreichnungsform: Injektionslösung

Rezeptpflichtig

Wirkung

Palonosetron Inresa 250 Mikrogramm Injektionslösung enthält den Wirkstoff Palonosetron. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Palonosetron Inresa 250 Mikrogramm Injektionslösung.

 

Bei krebskranken Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab einem Monat wird Palonosetron angewendet, um bei mäßiger oder stark übelkeitserregender Therapie mit Zytostatika akuter Übelkeit und Erbrechen vorzubeugen

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Palonosetron sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Antiemetika (Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen), zu welcher der Wirkstoff Palonosetron gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Vorbeugung akuter Übelkeit und Erbrechen bei mäßig und stark übelkeiterregender Therapie mit Zytostatika bei krebskranken Erwachsenen
  • Vorbeugung akuter Übelkeit und Erbrechen bei mäßig und stark übelkeiterregender Therapie mit Zytostatika bei krebskranken Jugendlichen und Kindern ab einem Monat

Dosierung

Das Medikament darf ausschließlich vor der Verabreichung von Zytostatika angewendet werden und ist von einer medizinischen Fachkraft unter entsprechender ärztlicher Aufsicht zu verabreichen.

Erwachsene erhalten eine Durchstechflasche einmalig etwa 30 Minuten vor Beginn der Therapie mit den Zytostatika. Das Medikament wird im Verlauf von 30 Sekunden in eine Vene gespritzt. Kinder und Jugendliche (im Alter von einem Monat bis zu 17 Jahren) erhalten 20 Mikrogramm Palonosetron pro Kilogramm Körpergewicht (eine maximale Gesamtdosis von 1.500 Mikrogramm sollte nicht überschritten werden) als einmalige 15-minütige Infusion in eine Vene, beginnend ab etwa 30 Minuten vor Beginn der Zytostatika-Therapie.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Citronensäure-Monohydrat
  • Mannitol
  • Natriumcitrat
  • Natriumedetat
  • Natriumhydroxid-Lösung (0,5 %)
  • Salzsäure (0,5 %)
  • Wasser für Injektionszwecke

Nebenwirkungen

 

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Schwindel, Verstopfung, Durchfall.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Kalium-Überschuss oder -Mangel im Blut, Stoffwechselstörungen, Calcium-Mangel im Blut, Essensverweigerung, Blutzuckerüberschuss, Appetitminderung, Angst, euphorische Stimmung, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, nervliche Missempfindungen, Schlafsucht, Erkrankung der Empfindungsnerven, Augenreizung, Sehschwäche, Bewegungsschwindel, Ohrensausen, Herzrasen, verlangsamter Herzschlag, zusätzliche Herzschläge (auch von oberhalb der Herzkammer ausgehend), Durchblutungsstörung des Herzmuskels, Sinusarrhythmie, niedriger Blutdruck, Bluthochdruck, Venenverfärbung, Venenerweiterung, Schluckauf, Verdauungstörungen, Bauchschmerzen, Schmerzen im Oberbauch, Mundtrockenheit, Blähungen, Bilirubin-Überschuss im Blut, allergische Hautentzündung, juckender Ausschlag, Gelenkschmerzen, Harnverhalt, Zucker im Urin, Schwäche, Fieber, Müdigkeit, Hitzegefühl, Grippe-ähnliche Erkrankung, erhöhte Leberwerte, QT-Verlängerung.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeit, Allergie, allergischer Schock, Reaktion an der Injektionsstelle.

Bei Kindern ist die Verteilung der Nebenwirkungen etwas anders:
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwindel, Bewegungsstörungen, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Husten, Atembeschwerden, Nasenbluten, allergische Hautentzündung, Juckreiz, Hauterkrankung, Nesselsucht, Fieber, Schmerzen an der Infusionsstelle, Reaktion an der Infusionsstelle, Schmerzen.

Bei Einnahme ist die Häufigkeitsverteilung der Nebenwirkungen wie folgt:
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schlaflosigkeit, Augenschwellung, Herzrhythmusstörungen (AV-Block ersten oder zweiten Grades), Atemnot, Verstopfung, Übelkeit, Muskelschmerzen, Bilirubin-Überschuss im Blut.

Wechselwirkungen

Nach gleichzeitiger Anwendung anderer Antiemetika, die den 5-HT3-Rezeptor blockieren und anderen Wirkstoffen, die auf den Serotonin-Stoffwechsel Einfluss nehmen (darunter Antidepressiva wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer und selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer) kann es zu einem gefährlichen Serotonin-Syndrom kommen.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Palonosetron nicht eingesetzt werden. Außer im Zusammenhang mit einer weiteren Gabe von Zytostatika darf Palonosetron in den Tagen nach der Therapie weder zur Vorbeugung noch zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen eingesetzt werden.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt darf der Wirkstoff angewendet werden bei

  • Verstopfung oder beginnendem Darmverschlusss, da er die Darmtätigkeit verlangsamt
  • Patienten mit Herzrhythmusstörungen (QT-Verlängerung), Störungen des Mineralhaushalts oder unbehandelter Herzmuskelschwäche, weil Palonosetron die Herzrhythmusstörungen verstärken kann.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Tierexperimente ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen auf die Schwangerschaft oder die Entwicklung der Nachkommen. Auch ob Palonosetron die Plazenta durchdringen kann, ist nur unzureichend erforscht. Erfahrungen zur Anwendung von Palonosetron bei menschlichen Schwangerschaften liegen nicht vor. Daher sollte Palonosetron bei Schwangeren nicht angewendet werden, es sei denn, der behandelnde Arzt erachtet dies als notwendig.

Da man nicht weiß, ob Palonosetron in die Muttermilch übergeht, sollte das Stillen während der Therapie unterbrochen werden.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Palonosetron kann bei Jugendlichen und Kindern ab einem Monat angewendet werden.

Warnhinweise

  • Da es zu Schwindel, Benommenheit oder Müdigkeit kommen kann, sind Autofahren oder die Maschinenbedienung gefährlich.
  • Das Medikament darf nur von einem Arzt oder einer Fachkraft verabreicht werden, die mit den Nebenwirkungen einer Chemotherapie vertraut ist.
  • Das Medikament dient ausschließlich der Vorbereitung auf eine Zytostatika-Gabe.
  • Das Medikament ist ausschließlich zur Gabe in eine Vene (Infusion) bestimmt.
  • Dieses Medikament darf nicht mit anderen gemischt werden.
  • Nach Öffnen der Durchstechflasche ist der Inhalt sofort zu verwenden und nicht verwendeter Inhalt zu vernichten.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Durchstechflasche Injektionslösung)
1 Durchstechflasche Injektionslösung
250 Mikrogramm Palonosetron

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Palonosetron Inresa 250 Mikrogramm Injektionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Palonosetron (ggf. auch Generika).

 
Medikament
Darreichungsform
Aloxi 250 Mikrogramm Injektionslösung
Injektionslösung

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.