Afluria

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 12.10.2015
Hersteller: bioCSL GmbH
Wirkstoff: Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert)
Darreichnungsform: Fertigspritze
Rezeptpflichtig

Wirkung

Afluria enthält den Wirkstoff Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert). Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Afluria.

Der Wirkstoff dient der Vorbeugung gegen die echte Virus-Grippe (Influenza), vor allem bei Personen ab 60 Jahren. Geimpft werden sollten damit besonders Menschen, die auf Grund von Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für grippebedingte Komplikationen haben.
Des weiteren sollten Schwangere und Kinder ab einem Alter von sechs Monaten geimpft werden.

Werden Schwangere geimpft, entwickeln sie Antikörper gegen die Grippeviren. Diese Antikörper gehen von der Mutter durch den Mutterkuchen auf das Ungeborene über. Sie schaffen beim Kind einen passiven Impfschutz, der auch beim Säugling bis zu einem Alter von weniger als sechs Monaten eine Grippe-Erkrankung verhindert.

Der Wirkstoff muss entsprechend den offiziellen Impfempfehlungen angewendet werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert) sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Impfstoffe, zu welcher der Wirkstoff Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert) gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Vorbeugung der echten, durch Viren verursachten Grippe (Influenza), besonders bei Personen, die durch andere Krankheiten oder Alter ein erhöhtes Risiko für Folgeschäden haben

Dosierung

Die Impflinge erhalten eine Fertigspritze in den Muskel oder tief unter die Haut. Kinder unter neun Jahre, die zuvor nicht geimpft worden sind, sollten nach einem Zeitraum von mindestens vier Wochen eine zweite Dosis bekommen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Natriumchlorid
  • Kaliumchlorid
  • Kaliumdihydrogenphosphat
  • Kalziumchlorid
  • Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat
  • Wasser für Injektionszwecke
  • wasserfreies Dinatriumphosphat

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Muskelschmerzen.
an der Injektionsstelle:
Rötung, Verhärtung, Schwellung, Juckreiz, Schmerz.

Häufige Nebenwirkungen:
Unwohlsein, Schwitzen, Schüttelfrost, Fieber, Gelenkschmerzen, Übelkeit, allgemeines Krankheitsgefühl.
an der Injektionsstelle:
Unterhautblutungen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwitzen, Nesselsucht, Grippe-artige Beschwerden, Gelenkschmerzen, Abgeschlagenheit.

Seltene Nebenwirkungen:
nervliche Missempfindungen, Nervenentzündung, Juckreiz, allergische Reaktion, Ausschlag, geschwollene Augen, Krämpfe.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Blutplättchenmangel (vorübergehend), Lymphdrüsenschwellung (vorübergehend), allergische Reaktionen (in seltenen Fällen bis hin zum Schock), Gesichtsschwellung (Angioödem), Nervenschmerzen, Fieberkrämpfe, Nervenerkrankungen (wie Gehirnentzündung und Guillain-Barré-Syndrom), Blutgefäßentzündung (in sehr seltenen Fällen mit vorübergehender Beteiligung der Nieren), allgemeine Hautreaktionen einschließlich Nesselsucht.

Besonderheiten:
Die Nebenwirkungen können in der Ausprägung und Häufigkeit je nach verwendeten Spaltprodukten und Virusstämmen etwas unterschiedlich sein.

Wechselwirkungen

Der Impfstoff kann zeitgleich mit anderen Impfstoffen in unterschiedliche Muskelgruppen (beispielsweise rechter Oberarm, linker Oberarm) verabreicht werden. Bei zeitgleicher Verabreichung kann es möglicherweise zu verstärkten Nebenwirkungen kommen.

Während einer Therapie mit Immunologika, die die körpereigene Abwehr schwächen (Immunsuppressiva), kann die Wirksamkeit der Impfung eingeschränkt sein.

Nach der Impfung gegen Grippe wurden in Labortests mit der ELISA-Methode falsch-positive Ergebnisse beim Nachweis von Antikörpern gegen HIV 1 (AIDS-Erreger), Hepatitis C (Erreger von Leberentzündung) und besonders HTLV1 (Erreger von Blutkrebs) beobachtet. Das Western-Blot-Verfahren widerlegt die falsch-positiven ELISA-Testergebnisse.

Gegenanzeigen

Der Impfstoff darf nicht verwendet werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen Influenza-Spaltimpfstoff besteht. Auch wer auf Hühnereier oder Hühnerfleisch allergisch reagiert, darf den Impfstoff nicht erhalten, da dieser in Hühnereiern produziert wird. Für den Fall allergischer Reaktionen nach Gabe des Impfstoffs sollten wie bei allen injizierbaren Impfstoffen in der Praxis geeignete medizinische Möglichkeiten zur Überwachung und Behandlung von Patienten mit Schock unmittelbar zur Verfügung stehen.

Die Impfung sollte auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, wenn die zu impfende Person an einer fieberhaften Erkrankung oder akuten Infektion leidet.

Der Impfstoff ist nur in den Muskel oder unter die Haut zu spritzen und darf unter keinen Umständen in die Blutbahn gelangen.

Bei Patienten mit angeborener oder erworbener Schwäche der körpereigenen Abwehr kann die Entwicklung von Antikörpern und damit der Impferfolg möglicherweise verringert sein.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Schwangere haben ein hohes Risiko für Grippe-Komplikationen, einschließlich frühzeitiger Wehen, Frühgeburten, Krankhausaufenthalten und Tod. Schwangere sollten daher eine Impfung gegen Grippe erhalten.

Positiver Nebeneffekt einer Impfung in der Schwangerschaft ist die gleichzeitige Immunisierung des Ungeborenen. Die Grippe-Antikörper, die die Mutter bildet, gehen durch den Mutterkuchen in das Blut des Kindes über und schützen es auch nach der Geburt bis zu einem Alter von sechs Monaten vor Grippe.

Der Impfstoff kann unbedenklich auch während der Stillzeit angewandt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Normalerweise ann der Impfstoff Kindern ab dem sechsten Lebensmonat verabreicht werden. Die Zusammensetzung des Impfstoffs ändert sich hinsichtlich der verwendeten Virusstämme jährlich. Daraus können sich eventuell Anwendungseinschränkungen bei Kindern ergeben.

Warnhinweise

  • ELISA-Labortests auf Erreger von AIDS, Leberentzündung oder Blutkrebs können nach der Impfung falsch-positiv ausfallen. Andere Testmethoden können das Ergebnis widerlegen.
  • Das Medikament darf keinesfalls in die Blutbahn gelangen.
  • Für Personen mit Allergie auf Hühnereiweiß oder Eiprodukte ist das Medikament nicht geeignet.
  • Das Medikament ist nicht für die Anwendung bei Kindern unter fünf Jahren geeignet.
  • Die Spritze ist im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
  • Das Medikament muss bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank gelagert und darf nicht eingeforen werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Fertigspritze)
1 Milliliter Fertigspritzen
45 Mikrogramm Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert)
10 Milliliter Fertigspritzen
45 Mikrogramm Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert)
10 Milliliter Fertigspritzen
45 Mikrogramm Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert)

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Afluria sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert) (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.