Rippenschmerzen: Ursachen seitlich links, rechts oder beim Husten
Rippenschmerzen sind meist harmlos. In manchen Fällen können sie jedoch auch Anzeichen von behandlungsbedürftigen Krankheiten sein. Was genau hinter Rippenschmerzen links, rechts, beim Husten oder am Rippenbogen stecken kann, erfahren Sie hier.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten rund um Rippenschmerzen
Mitunter sind Verspannungen, Nervenreizungen, Prellungen, Rippenbruch oder Entzündungen des Rippenknorpels ursächlich.
Kommt es zu Rippenschmerzen links, sind Muskelverspannungen, Zerrungen, Magen-Darm-Beschwerden, Rippenfellentzündung oder seltener Herzprobleme mögliche Auslöser.
Rippenschmerzen auf der rechten Seite können ähnliche Ursachen haben wie linksseitige Beschwerden. Zusätzlich kommen jedoch auch Auslöser infrage, die mit Organen im rechten Oberbauch zusammenhängen – insbesondere mit der Gallenblase oder der Leber. Dazu zählen beispielsweise eine Gallenblasen- oder Leberentzündung.
Wie fühlen sich Rippenschmerzen an?
Rippenschmerzen treten im Bereich des Oberkörpers beziehungsweise Brustkorbs auf. Sie können seitlich links oder rechts, mittig und beidseitig vorliegen. Zudem sind Schmerzen entlang des Rippenbogens möglich. Teilweise verstärken sich Rippenschmerzen beim Husten, Liegen oder durch bestimmte Bewegungen.
Je nach Lokalisation der Schmerzen kommen unterschiedliche Ursachen infrage. Diese können harmlose Muskelverspannungen sein, aber auch ernsthafte Auslöser wie Erkrankungen sind denkbar. Grundsätzlich können Schmerzen von den Rippen selbst, dem Rippenknorpel, den Muskeln und Bändern sowie den angrenzenden Nerven ausgehen.
Der Mensch hat insgesamt 12 Rippenpaare, was der Anzahl der Brustwirbel entspricht. Jede einzelne Rippe hat einen Rippenknochen (Os costale), an dem ein Rippenknorpel (Cartilago costalis) angrenzt. Dieser Knorpel bildet die Verbindung zum Brustbein – an der Wirbelsäule sind die Rippen mit Rippengelenken verbunden. Als sogenannter Intercostalraum (bzw. Zwischenrippenraum) wird der Abschnitt zwischen zwei Rippen genannt. In diesem Zwischenrippenraum liegen Teile der Intercostalmuskulatur.
Was verursacht Rippenschmerzen links oder rechts?
Hinter Schmerzen in den Rippen können viele Ursachen stecken. Entscheidend für die Einordnung ist die genaue Lokalisation der Beschwerden. Denn je nachdem, ob die Rippen links, rechts oder entlang des Rippenbogens schmerzen, kommen unterschiedliche Auslöser infrage.
Ursachen von Rippenschmerzen links und rechts
Rippenschmerzen seitlich, etwa links oder rechts am Rippenbogen entlang, oder unter der Brust können folgende Gründe haben:
Muskelprobleme: Muskelverspannungen, Zerrungen oder Muskelfaserrisse entstehen oft durch körperliche Belastung, Fehlhaltungen oder einseitige Beanspruchung. Derartige muskuläre Schmerzen im Bereich der Rippen sind meist drückend oder ziehend.
Rückenschmerzen: Mitunter können Schmerzen im Rücken bis in die Rippen ausstrahlen.
Blockaden der Wirbelsäule: Gelenkblockaden in der Wirbelsäule können bis in den Rippenbogen ziehen und zu bewegungsabhängigen Schmerzen führen.
Prellung oder Bruch von Rippen: Wer sich bei einem Unfall, etwa bei einem Sturz, die Rippen prellt oder bricht, spürt in der Regel einen deutlichen Schmerz an der entsprechenden Stelle. Oft sind die Beschwerden beim Einatmen besonders stark.
Intercostalneuralgie: Dabei kommt es durch gereizte Nerven zwischen den Rippen (Intercostalnerven) zu teils stechenden, brennenden Schmerzen, die sich beim Atmen oder bei Bewegung verstärken.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Beispielsweise kann es im Rahmen von Angina pectoris oder einem Herzinfarkt zu Rippenschmerzen links kommen. Zusätzliche Warnsignale sind etwa Brustenge, Atemnot, Schweißausbrüche oder Übelkeit.
Mastitis: Eine Brustdrüsenentzündung betrifft meist stillende Frauen. Die Schmerzen können bis in den Bereich der Rippen ausstrahlen. Weitere Anzeichen sind Rötung, Druckschmerzen und Schwellungen im Brustbereich.
Rippenfellentzündung: Entzündet sich das Brustfell (Pleura), eine dünne Gewebeschicht, die Lunge und Brustwand auskleidet, kann das zu Schmerzen an den Rippen führen.
Tietze-Syndrom: Durch eine Entzündung der Knorpel zwischen Rippen und Brustbein entstehen Schmerzen, die insbesondere bei Berührung ausgeprägt sind.
Spondylarthrose: Eine Arthrose (Knorpelabnutzung) in den Brustwirbelgelenken führt mitunter zu Schmerzen im Bereich der Rippen.
Magen-Darm-Probleme: Eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis), ein Magengeschwür oder eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) gehen manchmal mit Rippenschmerzen einher. Weitere Ursachen sind auch ein Reizdarm oder starke Blähungen, die auf das Zwerchfell und Rippen drücken können.
psychische Auslöser: Anhaltender Stress oder Angstzustände können in manchen Fällen auch dazu führen, dass die Rippen schmerzen. Ursächlich ist dann meist eine starke Muskelverkrampfung im Rippenbereich.
Spezifische Ursachen für Rippenschmerzen rechts
Darüber hinaus können Schmerzen der Rippen rechts weitere, spezifische Ursachen haben. Da im rechten Bauchraum Organe wie Leber oder Galle liegen, können beispielsweise folgende organbedingte Auslöser infrage kommen:
Lebererkrankungen: Krankheiten wie eine Leberentzündung (Hepatitis), vergrößerte Leber (Hepatomegalie) oder eine Fettleber können zum Beispiel mit einem Druck- und Völlegefühl im rechten Oberbauch, aber auch mit Rippenschmerzen seitlich rechts einhergehen.
Gallenkrankheiten: Rippenschmerzen rechts, insbesondere unterhalb der rechten Rippe, sind beispielsweise mögliche Anzeichen von Gallensteinen oder einer Gallenblasenentzündung. Oft sind die Schmerzen rechts an der Rippe nach dem Essen stark ausgeprägt.
Probleme mit Lunge oder Rippenfell: Auch eine Lungenentzündung (Pneumonie), eine Lungenembolie, ein Pleuraerguss (Flüssigkeitsansammlung im Pleuraspalt), ein Pneumothorax (Luftansammlung im Pleuraspalt) können zu Schmerzen an der Rippe rechts führen. Mitunter ist zudem eine Reizung des Zwerchfells ursächlich.
Gut zu wissen: Treten Rippenschmerzen beidseitig oder im Wechsel links und rechts auf, können alle bereits genannten Ursachen infrage kommen. Häufig sind jedoch Verspannungen oder Atemwegserkrankungen Auslöser.
Rippenschmerzen beim Husten
Rippenschmerzen beim Husten liegen meist eine Reizung der Muskulatur oder der Nerven zugrunde. Diese können bedingt sein durch:
- Muskelverspannungen und Zerrungen
- Rippenfellentzündung
- Atemwegserkrankungen wie Bronchitis, Lungenentzündung, aber auch Erkältungen oder Grippe
- Rippenprellung oder Rippenbruch
- Intercostalneuralgie
Was löst Rippenschmerzen mittig aus?
Schmerzen an den Rippen, die mittig im Bereich des Brustbeins auftreten, lassen sich mitunter auf folgende Gründe zurückführen:
- Wirbelkörperblockaden
- muskuläre Probleme
- Sodbrennen, etwa im Rahmen der Refluxkrankheit
- Entzündung des Rippenknorpels (Costochondritis)
- Stress oder Angstzustände
Rippenschmerzen oft während Schwangerschaft
Rippenschmerzen sind vor allem während der Schwangerschaft typisch, insbesondere im zweiten und dritten Trimester. Der wachsende Bauch, das zunehmende Gewicht und die Lage des Babys können Druck auf die Muskulatur und die Rippen ausüben und letztlich zu Schmerzen führen. Auch Muskelverspannungen im Brust- und Rückenbereich, hormonelle Veränderungen sowie Verdauungsbeschwerden führen während der Schwangerschaft mitunter zu Rippenschmerzen.
Rippenschmerzen: Wann ist ärztlicher Rat wichtig?
In vielen Fällen sind Schmerzen an den Rippen harmlos und verschwinden innerhalb weniger Tage von allein. Ärztlicher Rat sollte jedoch eingeholt werden, wenn:
- die Schmerzen in den Rippen anhalten, sehr stark sind oder sich verschlimmern.
- die Symptome infolge eines Unfalls auftreten.
- Anzeichen von Herzproblemen wie Brustenge, Brustschmerzen oder Atemnot hinzukommen.
- eine Schwangerschaft besteht.
- sich die Schmerzen zunächst bessern und dann wieder verschlechtern.
- es zu Fieber, Atembeschwerden und einem Krankheitsgefühl kommt.
Diagnose und Untersuchungen bei Rippenschmerzen
Nach der ärztlichen Befragung zu den genauen Beschwerden und möglichen Vorerkrankungen schließen sich in der Regel Untersuchungen an, um die Ursache der Schmerzen herauszufinden. Je nach Verdacht können folgende Kontrollen veranlasst werden:
- bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall, Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT)
- Blutuntersuchungen
- Elektrokardiographie (EKG)
- Lungenfunktionstests
- Magen-, Gallen- und/oder Darmspiegelung
Behandlung: Was hilft bei Rippenschmerzen?
Die genaue Behandlung bei Rippenschmerzen richtet sich nach der Ursache. Wichtig ist, eine mögliche Grunderkrankung entsprechend zu behandeln. So wird beispielsweise eine bakterielle Lungenentzündung mit Antibiotika oder eine Verletzung wie ein komplizierter Bruch möglicherweise mithilfe einer Operation therapiert.
In vielen Fällen verschwinden die Beschwerden auch von allein oder bessern sich zum Beispiel durch folgende Maßnahmen:
Schonung: Bei muskulären Problemen oder einer Rippenprellung sollten sich Betroffene schonen und auskurieren.
Schmerzmittel: Kurzfristig können schmerzlindernde Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol gegen die Beschwerden helfen. Eine längerfristige Einnahme sollte aufgrund von möglichen Nebenwirkungen jedoch mit einer*einem Ärztin*Arzt besprochen werden. Auch schmerzlindernde Salben können zum Einsatz kommen.
Physiotherapie: In manchen Fällen, etwa bei chronischen Fehlhaltungen oder bei Arthrose, kann eine ärztlich verordnete Physiotherapie dabei helfen, die Schmerzen in den Rippen langfristig zu lindern. Neben speziellen Massagen lernen Betroffene meist auch Übungen, die sie selbst zu Hause durchführen können.
Stressabbau: Aktive Stressreduktion, wie durch Yoga, Meditation oder Progressive Muskelentspannung, kann bei muskulären oder stressbedingten Ursachen hilfreich sein.
Wärmeanwendungen: In manchen Fällen können bei Rippenschmerzen auch Hausmittel wie Wärmeanwendungen hilfreich sein. Dazu zählen etwa das Auflegen einer Wärmflasche, ein Wärmepflaster oder ein warmes Bad.
Kälte: Insbesondere bei nervlich bedingten Schmerzen in den Rippen kann auch Kühlen lindernd wirken. Betroffene sollten bestenfalls selbst ausprobieren, ob sie ein aufgelegtes Kühlpack oder Wärme angenehmer empfinden.
Dauer und Verlauf bei Rippenschmerzen
Die Heilungsdauer bei Rippenschmerzen hängt von der Ursache ab. Kommt es etwa im Rahmen von Atemwegserkrankungen wie einer Bronchitis zu Schmerzen in den Rippen, verschwinden diese meist nach ein bis zwei Wochen. Hingegen können Rippen länger schmerzen, wenn die Ursache eine Prellung oder ein Bruch ist. Die Heilungsdauer beträgt dann bis zu sechs Wochen. Ist eine Intercostalneuralgie Auslöser, kann der Verlauf chronisch werden und die Schmerzen über Monate hinweg bestehen.