Blut im Stuhl: Diese Ursachen kommen infrage

Vergrößerte Hämorrhoiden sind der häufigste Grund für Blut im Stuhl. Oft handelt es sich dann um frisches, helles Blut im Stuhl, das am Toilettenpapier oder in der Toilettenschüssel sichtbar ist. Mitunter bereiten vergrößerte Hämorrhoiden weitere Beschwerden wie Nässen, Juckreiz oder Schmerzen im Analbereich. Innenliegende Hämorrhoiden können allerdings auch zu hellem Blut im Stuhl ohne Schmerzen führen.

Lesetipp: Wie sehen Hämorrhoiden aus? Bilder der Stadien

Analfissuren, also kleine Risse der feinen Haut im Analbereich, sind die zweithäufigste Ursache für frisches, hellrotes Blut im Stuhl. Die Blutungen können teilweise sehr stark sein und mit oder ohne Schmerzen einhergehen. Mitunter bemerken Betroffene das Einreißen der Haut. Oft passiert dies beim Stuhlgang. Um die genaue Ursache herauszufinden, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Lesetipp: 10 stille Warnsignale, dass Ihr Darm Hilfe braucht

Fachleuten zufolge sind Divertikel die dritthäufigste Ursache, die zu Blut im Stuhl führt. Dabei handelt es sich um schmerzlose Ausstülpungen in der Darmwand nach außen. Insbesondere wenn Divertikel einreißen oder aber sich entzünden – was als Divertikulitis bezeichnet wird – können diese bluten und somit zu Blut im Stuhl führen.

Eine Darminfektion mit Erregern wie Viren kann eine Entzündung hervorrufen. Diese führt häufig zu Magen-Darm-Beschwerden wie Krämpfen und Durchfall. Bei besonders schweren Infektionen sind kleine Risse und kleine Verletzungen der Darmschleimhaut möglich. Dann kann es zu Blut im Stuhl kommen. Zudem kann auch eine pseudomembranösen Kolitis die Ursache sein. Dabei handelt es sich um eine Dickdarmentzündung durch übermäßiges Bakterienwachstum. Der Grund ist meist eine vorangegangene Therapie mit Antibiotika. 

Die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können ebenso zu Blut im Stuhl führen. Vor allem bei Colitis ulcerosa sind wiederkehrende, teilweise blutige Durchfälle typisch. Diese Darmerkrankungen gehen oft mit weiteren Beschwerden wie Verstopfung, Bauchschmerzen und allgemeinem Krankheitsgefühl einher. Doch mit der richtigen Behandlung lassen sich die Symptome meist lindern, was die Lebensqualität spürbar verbessert.

Lesetipp: Test – Könnte ich Morbus Crohn haben?

Auch Gefäßmissbildungen im Darm – sogenannte Angiodysplasien – sind mögliche Ursachen, die zu Blut im Stuhl führen können. Oft sind die missgebildeten Gefäße brüchig oder erweitert und können leicht einreißen, was gefährlich werden kann. Dann kann es zu Blut im Stuhl, mitunter auch ohne Schmerzen kommen. Laut Fachleuten sind Angiodysplasien eine häufige Ursache für Blutungen im unteren Verdauungstrakt. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter.

Darmpolypen sind Ausstülpungen der Darmwand nach innen. Sie können unterschiedlich groß sein und bereiten in der Regel keine Beschwerden. In manchen Fällen können sie allerdings bluten und so zu Blut im Stuhl führen. Polypen werden häufig während einer Darmspiegelung diagnostiziert. In der Regel werden die Ausstülpungen direkt entfernt, da sie sich manchmal zu Krebs entwickeln können. Wer einmal Darmpolypen hatte, sollte regelmäßige Kontrollen durchführen lassen.

Lesetipp: Darmpolypen – diese Symptome ernst nehmen 

Wenn das Blut verdaut ist, kann es zu dunklem oder schwarzem Stuhlgang kommen. Möglicherweise liegt eine Blutung im oberen Verdauungstrakt – also im Bereich der Speiseröhre, des Magens oder des Zwölffingerdarms – vor. Kommt das Blut mit Magensäure in Kontakt oder bleibt einige Zeit im Verdauungstrakt, kann es sich dunkel färben. Ein solcher schwarzer Stuhlgang (Teerstuhl) riecht in der Regel äußerst unangenehm und hat eine teerartige Konsistenz. Es sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden, da ein medizinischer Notfall vorliegen könnte.

Lesetipp: Stuhlgang – Was sagen Farbe, Form & Geruch aus?

Auch einige Medikamente können die Darmschleimhaut schädigen und Ursache von Blut im Stuhl sein. Dazu zählen beispielsweise gerinnungshemmende Arzneimittel oder Schmerzmittel wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), etwa Ibuprofen.

Lesetipp: Ibuprofen – mögliche Nebenwirkungen und Langzeitschäden

Bei einer ischämischen Kolitis liegt eine Entzündung des Dickdarms aufgrund einer verminderten Durchblutung vor. Neben starken, plötzlichen Bauchschmerzen kann es unter anderem auch zu Blut im Stuhl kommen. Oft sind ältere Menschen mit Arteriosklerose (Arterienverkalkung) betroffen. Eine Darmischämie ist ein medizinischer Notfall, der umgehend behandelt werden muss.

In manchen Fällen kann Blut im Stuhl auch aufgrund von Krebs im Magen-Darm-Bereich entstehen. Die Tumoren können sowohl gut- als auch bösartig sein. Darmkrebs verläuft beispielsweise häufig zunächst symptomlos. Erste Anzeichen sind mitunter Stuhlveränderungen wie Verstopfung oder Durchfall, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust. Grundsätzlich sollte bei derartigen Beschwerden und Blut im Stuhl immer ärztlicher Rat eingeholt werden.

Lesetipp: Darmkrebs – diese Symptome sind Warnzeichen 

Okkultes Blut im Stuhl ist äußerlich nicht zu erkennen. Nur mithilfe von Tests lässt sich das Blut nachweisen. Häufig wird ein solcher Stuhltest veranlasst, wenn eine Blutarmut (Anämie) mit ausgeprägter Müdigkeit vorliegt oder aber im Rahmen der Darmkrebsvorsorge durchgeführt. Hinter okkultem Blut können grundsätzlich alle möglichen Ursachen stecken, die auch für sichtbares Blut infrage kommen. Deshalb sind meist weitere Untersuchungen nötig, um den genauen Grund herauszufinden.