Verschiedene Salatsorten in einer Schüssel
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Welche Salatsorte ist die gesündeste?

Von: Lydia Klöckner (Medizinredakteurin), Frederike Rausch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 12.04.2024

Salat gilt als gesund und prinzipiell stimmt das auch: Er liefert jede Menge Wasser, sehr wenig Kalorien und enthält wertvolle Mineralstoffe und Vitamine. Was viele nicht wissen: Zwischen den gängigen Salatsorten gibt es große Unterschiede – auch im Hinblick auf ihre gesundheitlichen Vorzüge. In der Tabelle erfahren Sie die genauen Nährwerte.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Salatsorten: Vitamine, Mineralstoffe und Kalorien

Salate sind gesund und nicht nur an heißen Tagen eine beliebte Mahlzeit. Das Blattgemüse passt wunderbar zu allen Hauptgerichten, ist schnell zubereitet und lässt sich mit vielen verschiedenen Zutaten und Dressings kombinieren.

Grundsätzlich haben die verschiedenen Salatsorten kaum Kalorien, liefern Ballaststoffe und viel Wasser sowie diverse wertvolle Mineralstoffe und Vitamine. Welche und wie viel, ist allerdings von Sorte zu Sorte sehr verschieden.

Zu den beliebtesten Salatsorten zählen unter anderem:

  • Eisbergsalat
  • Kopfsalat
  • Feldsalat
  • Rucola
  • Chicorée
  • Endiviensalat

Salatsorten: Wasser-, Kalorien- und Ballaststoffgehalt 

1,5 Liter Wasser sollte man täglich trinken. Wem das schwerfällt, der sollte häufiger Eisbergsalat essen: Mit knapp 96 Prozent ist der Wassergehalt dieser Salatsorte besonders hoch.

Generell enthalten alle Salatsorten sehr wenig Kalorien. Selbst Rucola, die kalorienreichste Sorte, liefert nur lediglich 24 Kalorien pro 100 g. Zum Vergleich: Der Kaloriengehalt von Äpfeln ist ungefähr doppelt so hoch.

Jedoch kann auch Salat (sogar Kopfsalat) sehr kalorienlastig werden, wenn man es mit der Soße und den Sättigungsbeilagen (z.B. Käse, Fleisch, Nüssen) übertreibt. Zur Orientierung: Ein Esslöffel Joghurtdressing hat ungefähr 20 Kalorien, ein Esslöffel Olivenöl etwa 120, eine Handvoll Nüsse etwa 200.

Im Idealfall bereitet man das Dressing außerdem selbst zu. Denn Fertigprodukte enthalten oftmals reichlich Zucker und künstliche Zusatzstoffe und sollten daher besser nicht verwendet werden.

Tabelle: Kalorien, Wasser- und Ballaststoffgehalt

 Kalorien
(pro 100 g)
Wasseranteil
(in Prozent)
Ballaststoffe
(in g pro 100 g)
Feldsalat1493,41,5
Eisbergsalat1395,60,6
Endivie1493,31,2
Chicorée1694,41,3
Kopfsalat11951,4
Rucola2491,71,6
Spinat1692,72,6

Interessant zu wissen: Das Wasser befindet sich in den Zellen der Blätter. Kommen diese mit Salz oder Zucker in Berührung, geben die Zellen ihr Wasser ab. Das ist der Grund, aus dem Salat labberig wird, wenn man ihn zu lange in Dressing liegen lässt. Damit der Salat knackig bleibt, sollte man das Dressing erst kurz vor dem Verzehr zugeben und es zudem nicht zu stark salzen und süßen.

Vitamin- und Mineralstoffgehalt verschiedener Salatsorten

Was seinen Mineralstoffgehalt angeht, ist Spinat der Spitzenreiter. Er ist im Vergleich zu den anderen Sorten besonders reich an Eisen, Magnesium, Calcium sowie Kalium.

Roher (junger) Blattspinat eignet sich auch hervorragend für einen frischen Salat.

    Tabelle: Mineralstoffgehalt

     Kalium
    (in mg
    pro 100 g)
    Calcium
    (in mg
    pro 100 g)
    Magnesium
    (in mg
    pro 100 g)
    Eisen
    (in mg
    pro 100 g)
    Feldsalat42032132
    Eisbergsalat1601950,4
    Endivie34654101,4
    Chicorée19226130,7
    Kopfsalat1722090,3
    Rucola369160131,5
    Spinat554117584,1
    Hinweis: Die höchsten Werte sind grün hinterlegt, die niedrigsten rot.

    Wichtig: Spinat enthält Oxalsäure, die die Aufnahme von Eisen im Darm behindert. Vitamin C hingegen unterstützt den Darm bei der Eisenaufnahme. Darum ist es klug, Spinat mit Vitamin-C-haltigen Beilagen zu kombinieren, etwa mit einem Orangensaft- oder Zitronendressing, gedünstetem Broccoli und/oder roter Paprika.

    Tabelle: Vitamingehalt

     Betacarotin
    (in mg
    pro 100 g)
    Vitamin C
    (in mg
    pro 100 g)
    Vitamin E
    (in mg
    pro 100 g)
    Feldsalat3,98350,6
    Eisbergsalat0,44150,11
    Endivie1,09101
    Chicorée3,43100,1
    Kopfsalat1,45130,6
    Rucola1,4350,6
    Spinat3,25511,4
    Hinweis: Die höchsten Werte sind grün hinterlegt, die niedrigsten rot.

    Auch der Vitamingehalt von Spinat liegt deutlich über dem anderer Salatsorten. Um seinen Vitamin-C-Bedarf zu decken, reicht zum Beispiel schon eine 200-Gramm-Portion Spinat pro Tag.

    Prinzipiell liefert Spinat auch viel Betacarotin, welches der Körper zu Vitamin A spalten kann. Allerdings kann er nur einen Teil des Betacarotins aufnehmen. Wie viel, ist von Mensch zu Mensch verschieden und hängt auch davon ab, welche Nahrungsmittel darüber hinaus verzehrt wurden.

    Tipp: Fett verbessert die Betacarotin-Aufnahme im Dünndarm. Daher ist es empfehlenswert, den Salat zum Beispiel mit Essig-Öl-Dressing, fettem Fisch oder Nüssen zu kombinieren.

    Schadstoff-Belastung verschiedener Salatsorten

    Salat enthält viele wertvolle Vitamine und Mineralien, aber auch Stoffe, die dem Körper ab einer bestimmten Konzentration schaden können. Belastet sein kann Salat etwa mit Rückständen von Pestiziden wie Chlorat und Perchlorat sowie Nitrat.

    Pestizid-Rückstände auf verschiedenen Salatsorten

    Pestizide sind Chemikalien, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden, um Schädlinge zu bekämpfen. Auf Salat und anderen pflanzlichen Lebensmitteln können sich Reste und Abbauprodukte dieser Chemikalien sammeln. Die gute Nachricht: Untersuchungen der Landesämter zeigen, dass die zulässigen Höchstmengen an Rückständen von Pflanzenschutzmitteln nur selten überschritten werden.

    In einem Test der Stiftung Warentest zeigte sich, dass Chicorée, Feldsalat und Rucola deutlich geringere Mengen an Rückständen aufweisen, als es die gesetzlich festgelegten Höchstmengen-Werte für Pestizide vorgeben. In der Kategorie "Pestizide" erhielten Chicorée und Feldsalat die Note "befriedigend", Rucola immerhin ein "ausreichend".

    Auch in einer Analyse des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) erwies sich die Pestizid-Belastung der meisten getesteten Salate als gesundheitlich unbedenklich. Vergleichsweise große Mengen an Rückständen fanden die Labormitarbeiter auf Feldsalat, Kopfsalat und Rucola. Die gesetzlich vorgegebene Obergrenze wurde jedoch nur von einzelnen Proben überschritten.

    Nitrat-Gehalt verschiedener Salatsorten

    Nitrat ist keine künstlich hergestellte Chemikalie, sondern ein natürlicher Stoff, der in zahlreichen Lebensmitteln enthalten ist, unter anderem in Käse, gepökeltem Fleisch und Salat. Nitrat ist nicht giftig. Der Körper kann es jedoch zu Nitrosaminen abbauen, die sich in Tierversuchen als krebs­er­regend erwiesen haben.

    Im Test der Stiftung Warentest und der Untersuchung des LGL zeigte sich, dass vor allem Rucola recht stark mit Nitrat belastet ist. Nach Angaben des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) weisen auch Eisbergsalat, Endivie, Feldsalat und Kopfsalat hohe Nitratgehalte auf. Vergleichsweise wenig Nitrat steckt in Radicchio und Chicorée.

    Warum enthält Salat Nitrat?
    Nitrat entsteht, wenn Mikroorganismen Gülle (Dünger) und andere organische Stoffe im Boden zersetzen und abbauen. Salat und andere Pflanzen nehmen Nitrat über ihre Wurzeln auf und speichern es vor allem in ihren Blättern und Stielen. Deshalb nimmt man über Salat generell mehr Nitrat zu sich als über andere Gemüsesorten wie Tomaten, Paprika und Gurken, von denen man nur die Früchte verspeist.

    Tabelle: Schadstoffe in Salatsorten

     Pestizid-BelastungNitrat-Gehalt
    Chicoréeniedrigniedrig
    Feldsalatniedrigmittel
    Rucolamittel
    (aus Bio-Erzeugung: niedrig)
    mittel bis hoch
    Quelle: Stiftung Warentest, Ausgabe 04/2017, S. 10-15

    Fazit: Welche Salatsorte ist die gesündeste?

    Der Kalorien-Sieger ist eindeutig Kopfsalat. In der Kategorie "Vitamine und Mineralstoffe" gewinnt jedoch Spinat, gefolgt von Feldsalat und Rucola. Im Hinblick auf ihren Schadstoff-Gehalt gehören diese Salatsorten zwar nicht zu den saubersten. Wer Bio-Ware kauft, diese gründlich wäscht und nicht jeden Tag verzehrt, hat aber in der Regel keine Risiken zu befürchten.