Man sieht eine Person, die sich Latexhandschuhe anzieht.
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Latexallergie

Von: Onmeda-Redaktion, Brit Weirich (Medizinautorin, M.A. Mehrsprachige Kommunikation)
Letzte Aktualisierung: 30.03.2021

Wer eine Latexallergie hat, kann auf die unterschiedlichsten Gegenständen überempfindlich reagieren, die Naturlatex (bzw. Naturkautschuk) enthalten: Zu den latexhaltigen Produkten gehören Matratzen, Kondome, Kleidungsstücke und Gummihandschuhe.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Überblick

Aber auch bestimmte Pflanzen und Nahrungsmittel können für Menschen mit einer Latexallergie (wegen einer sog. Kreuzallergie) problematisch sein, zum Beispiel: Banane, Mango und Avocado sowie Gummibäume der Gattung Ficus und Weihnachtssterne. Der Kontakt mit diesen Dingen kann bei bestehender Latexallergie verschiedene Symptome einer allergischen Reaktion hervorrufen – dazu gehören:

Dabei können die Symptome der Latexallergie – je nachdem, was genau der allergieauslösende Stoff (Allergen) ist – sofort oder verzögert auftreten:

  • Sind Eiweiße des Naturlatex selbst für die Latexallergie verantwortlich, entsteht eine allergische Reaktion vom Soforttyp (Typ I).
  • Wenn beim Herstellungsprozess hinzugefügte Zusatzstoffe für die Latexallergie verantwortlich sind, entsteht eine allergische Reaktion vom Spättyp (Typ IV).

Gegen akute Beschwerden der Latexallergie helfen Medikamente (z. B. Antihistaminika). Die einfachste und wirksamste Behandlung der Latexallergie besteht jedoch darin, den Kontakt zu Latexprodukten möglichst zu vermeiden.

Allerdings ist Naturlatex wegen seiner Materialeigenschaften auch in vielen medizinischen Bedarfsgegenständen enthalten. Für Menschen mit einer Latexallergie sind medizinische Eingriffe (wie Operationen, Zahnarztbehandlungen, gynäkologische Untersuchungen) daher riskant: Hierbei könnten Allergene durch direkten Kontakt mit Blut und Schleimhäuten in den Körper gelangen und schwere allergische Reaktionen auslösen.

Darum ist es für Latexallergiker wichtig, ihre behandelnden Ärzte immer auf ihre Allergie gegen Latex hinzuweisen und auch im Notfall immer als Allergiker zu erkennen zu sein (hierzu ist ein Allergiepass und/oder ein entsprechendes Armband geeignet).

Definition

Eine Latexallergie ist eine allergische Reaktion auf Naturlatex oder Produkte aus Latex. Dabei lassen sich die zwei folgenden Allergie-Typen unterscheiden:

  • Soforttyp (Typ I): Hierbei handelt es sich um eine allergische Reaktion auf Eiweiße des Naturlatex, die die Bildung spezifischer IgE-Antikörper auslösen. Die allergieauslösenden Eiweiße (sog. Allergene) stellen meist Rückstände aus der industriellen Produktion dar.
  • Spättyp (Typ IV): Diese allergische Reaktion tritt nach Kontakt mit Zusatzstoffen auf, die man der Kautschukmilch bei der Latexherstellung hinzugefügt hat. Beispiele für diese Zusatzstoffe sind Vulkanisationsbeschleuniger, Antioxidantien , Vulkanisatoren, Farbstoffe und Alterungsschutzmittel. Vermittelt durch T-Lymphozyten führen diese Allergene erst nach mehr als zwölf Stunden zu erkennbaren Anzeichen einer Allergie.

Naturlatex ist der aus dem Kautschukbaum Hevea brasiliensis gewonnene Milchsaft (auch Kautschuk genannt). Aufgrund seiner Materialeigenschaften verwendet man Naturlatex zur Herstellung zahlreicher medizinischer Bedarfsgegenstände (Einmalhandschuhe, Pflaster, Spritzen, Kanülen, Katheter, Magensonden, Infusionsbeutel, EKG-Zubehör usw.). Eine Latexallergie kann aber auch im täglichen Leben auftreten, denn: Latex findet sich praktisch überall, wo gut dehnbare Materialien zum Einsatz kommen (z. B. Gummihandschuhe, Schnuller, Antirutschsocken, Gummibündchen, Radiergummis, Luftballons, Kondome, Latexmatratzen, Ohrstöpsel, Wärmflaschen).

Häufigkeit

Während die Latexallergie bis 1980 praktisch unbekannt war, hat ihre Häufigkeit vor allem in bestimmten Berufsgruppen nachfolgend stark zugenommen, sodass die Allergie gegen Latex zu den häufigsten Berufsallergien zählte. Wichtigster Grund hierfür war der vermehrte Gebrauch latexhaltiger Produkte, in erster Linie gepuderter Latexhandschuhe. Dementsprechend betrifft die Allergie gegen Latex vor allem medizinisches Personal, von dem 10 bis 17 Prozent allergisch auf Latex reagieren.

Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung hat die Latexallergie eine Häufigkeit von etwa 2 Prozent. Ebenfalls überdurchschnittlich oft allergisch gegen Latex sind Beschäftigte in der Gummiindustrie und Gärtner, Raumpfleger und Friseure.

Aus gepuderten Latexhandschuhen lösen sich die für die Latexallergie verantwortlichen Allergene besonders leicht und in großer Zahl, weil der Puder die Allergene bindet und beim An- und Ausziehen aufwirbelt. Die freigesetzten Allergene können sich so in der Atemluft verbreiten und zu einer Sensibilisierung der Atemwege führen.

Aus diesem Grund konnten Menschen mit einer Latexallergie schon durch den bloßen Aufenthalt in Krankenhaus- oder Arzträumen massive Beschwerden bekommen. Seit gepuderte Latexhandschuhe verboten sind, ist die Häufigkeit der Latexallergie gesunken.

Ursachen

Eine Latexallergie hat als Ursachen bestimmte Stoffe (sog. Allergene) in Naturlatex (bzw. Naturkautschuk) oder Latexprodukten, die eine Überempfindlichkeitsreaktion auslösen. Je nachdem, um welche Allergene es sich handelt, kann man zwei verschiedene allergische Reaktionen unterscheiden:

  • Für die allergische Reaktion vom Soforttyp (Typ I) sind Eiweiße des Naturlatex verantwortlich, die die Bildung spezifischer IgE-Antikörper auslösen. Bei diesen Eiweißen handelt es sich meist um Rückstände aus der industriellen Produktion.
  • Die allergische Reaktion vom Spättyp (Typ IV) entsteht durch Zusatzstoffe, die man der Kautschukmilch bei der Latexherstellung hinzugefügt hat. Zu diesen Stoffen gehören Vulkanisationsbeschleuniger, Antioxidantien, Vulkanisatoren, Farbstoffe und Alterungsschutzmittel. Diese Allergene rufen erst nach mehr als zwölf Stunden erkennbare Allergie-Symptome hervor – vermittelt durch T-Lymphozyten.

Naturlatex ist wegen seiner Materialeigenschaften in zahlreichen Gebrauchs- und medizinischen Bedarfsgegenständen enthalten. Wiederholter Kontakt mit ihnen führt zur Sensibilisierung – und somit zur Latexallergie: Wenn der Körper den eigentlich harmlosen Allergenen ausgesetzt ist, reagiert das Immunsystem so, als würde es sich um abzuwehrende Fremdstoffe (z. B. Erreger) handeln. Die Folge: Es bildet sich eine sogenannte fehlgeleitete Immunantwort, sodass der Körper beim nächsten Kontakt mit Latex überempfindlich reagiert. Dabei gilt die Aufnahme der Allergene über die Atemluft als besonders risikoreich – zum Beispiel über heute verbotene gepuderte Handschuhe, weshalb die Latexallergie bei medizinischem Personal besonders verbreitet ist.

Daneben können bestimmte Risikofaktoren die Entwicklung einer Latexallergie begünstigen. Zum einen machen angeborene Fehlbildungen an Schädel, Wirbelsäule oder Rückenmark besonders anfällig für eine Allergie gegen Latex: Bis zu 70 Prozent der Menschen mit Spina bifida sind gegen Latex allergisch.

Zum anderen erhöhen Fehlbildungen im Urogenitalbereich das Risiko für eine Latexallergie – die hat seine Ursachen wahrscheinlich darin, dass bei den Betroffenen häufiger (latexhaltige) Blasenkatheter zum Einsatz kommen. Wer allgemein dazu neigt, Unverträglichkeitsreaktionen auf Umweltstoffe zu entwickeln (z. B. bei Neurodermitis), hat ebenfalls ein höheres Risiko, gegen Latex eine Allergie zu entwickeln.

Latexprodukte im Alltag sind meistens nicht ausreichend deklariert und können so bei einer bestehenden Latexallergie unkontrolliert allergische Reaktionen verursachen. Zu den Produkten, die latexhaltig sein können, gehören beispielsweise Matratzen, Kondome, Pessare, Luftballons, Schnuller, Radiergummis, Kaugummis, Autoreifen, Klebstoffe von Briefmarken und -umschlägen, Gummibänder (z. B. in Unterwäsche), Turnschuhe, Stretch-Kleidung und Haushaltshandschuhe.

Wer eine Latexallergie hat, reagiert (aufgrund einer sog. Kreuzallergie) außerdem häufig auch auf Kiwi, Banane, Mango, Avocado, Esskastanie, Ananas, Dattel, Feige und Pfirsich allergisch. Außerdem können bestimmte Pflanzen bei Latexallergikern zu allergischen Reaktionen führen, zum Beispiel Ficus benjamini und andere Gummibäume, Christusdorn, Hanf, Immergrün, Korallen-Wolfsmilch, Maulbeerbaum, Oleander und der Weihnachtsstern. Im Extremfall können sogar mit Latexhandschuhen angefasste Nahrungsmittel bei bestehender Latexallergie allergische Beschwerden auslösen.

Ein großes Risiko für Latexallergiker stellen außerdem medizinische Eingriffe wie Operationen, Zahnarztbehandlungen und gynäkologische Untersuchungen dar, sofern der Arzt konventionelle Latexhandschuhe trägt und/oder andere latexhaltige medizinische Bedarfsgegenstände zum Einsatz kommen: Das Allergen gelangt dann ohne schützende Hautschicht durch direkten Kontakt mit Blut und Schleimhäuten in den Organismus. Bei einer Latexallergie kann dies schwere allergische Reaktionen verursachen – sogar ein anaphylaktischer Schock ist möglich.

Symptome

Eine Latexallergie kann vielfältige Symptome hervorrufen. Wie die allergische Reaktion gegen Latex ausfällt, hängt in hohem Maß davon ab, auf welche Weise der Latexallergiker mit welchen allergieauslösenden Stoffen (Allergenen) in Kontakt kommt:

Die Naturlatexallergie vom Soforttyp ist eine allergische Reaktion auf Eiweiße des Naturlatex: Die Latexallergie-Symptome treten typischerweise schon kurze Zeit nach Kontakt mit den Allergenen auf.

  • Nach Hautkontakt bilden sich bei der Latexallergie vom Soforttyp als erste Symptome Quaddeln an der Kontaktstelle. Diese zunächst örtliche begrenzte allergische Reaktion kann auf die gesamte Haut übergreifen.
  • Zusätzlich kann die Latexallergie ohne Gegenmaßnahmen dieselben Symptome verursachen, die auch zum Beispiel bei Eindringen der Allergene über die Atemwege als Sofortreaktion möglich sind: Es kann zur Reizung der Magenschleimhaut, der Bindehaut des Auges und der Nasenschleimhaut kommen.
  • Schreitet die Latexallergie unbehandelt fort, können sich als weitere Symptome Magen-Darm-Beschwerden, Fließschnupfen, Asthma bronchiale und sogar ein lebensbedrohlicher anaphylaktischer Schock entwickeln.

Für die Latexallergie vom Spättyp sind die Zusatzstoffe verantwortlich, die man der Kautschukmilch bei der Latexherstellung hinzufügt (v.a. bei der Handschuhherstellung). In der Regel dauert es hier mehr als zwölf Stunden, bis die ersten Latexallergie-Symptome zu erkennen sind. Typischerweise bildet sich dann eine allergische Entzündung der Haut beziehungsweise ein Kontaktekzem. In seinem akuten Stadium bestehen die typischen Symptome aus Rötungen, Papeln (erbsengroße Knötchen) und Bläschen; im chronischen Stadium sieht die Haut vergröbert aus und schuppt sich stark.

Diagnose

Bei Verdacht auf eine Latexallergie sind zur Diagnose zunächst Informationen dazu wichtig, ob vielleicht ein erhöhtes Risiko für eine Allergie gegen Latex besteht: Als Risikogruppen gelten zum Beispiel medizinisches Personal, Friseure, Gärtner und Reinigungskräfte sowie Menschen mit Neurodermitis oder häufigen Operationen.

Die Verdachtsdiagnose auf eine Latexallergie ergibt sich vor allem, wenn besonders bei Kontakt zu latexhaltigen Materialien Symptome einer Allergie auftreten – also zum Beispiel bei Überempfindlichkeitsreaktionen auf Gummihandschuhe, angeschwollene Lippen nach dem Aufblasen eines Luftballons oder Schwellungen und Juckreiz nach Verwendung von Kondomen. Aber auch Beschwerden nach dem Verzehr von bestimmten Früchten (z.B. Bananen, Kiwis, Avocados) können auf eine bestehende Überempfindlichkeit gegen Latex hinweisen.

Um die Latexallergie sicher zu diagnostizieren, ist der sogenannte Prick-Test geeignet: Dieser Allergietest besteht darin, auf die Haut des Unterarms oder des oberen Rückens standardisierte Naturlatex-Testextrakte, Naturlatexmilch oder Extrakte aus naturlatexhaltigen, gepuderten, medizinischen Handschuhen zu tropfen und die Hautstelle unter dem Tropfen mit einer Nadel, der Prick-Lanzette, anzuritzen. Nach 15 bis 20 Minuten tritt im Fall einer Latexallergie eine Rötung und Schwellung an der getesteten Stelle auf.

Daneben besteht die Möglichkeit, das Blut im sogenannten RAST-Test auf spezifische Ig-Antikörper gegen Naturlatex zu untersuchen, um eine Latexallergie festzustellen. Allerdings sind diese Antikörper trotz einer Allergie nicht immer nachweisbar. Darum ist der RAST-Test weniger empfindlich und somit weniger aussagekräftig als der Prick-Test.

Stattdessen können bei der Latexallergie auch verschiedene Provokationstests dazu beitragen, die Diagnose zu stellen: Beispiele hierfür sind der 20-minütige Tragetest mit einem latexhaltigen angefeuchteten Fingerling, der Epikutan-Test mit latexhaltigem Handschuhmaterial auf dem Handrücken und gegebenenfalls ein Test mit Latextestlösung auf Nasen- oder Lungenschleimhaut. Da diese Tests jedoch starke allergische Reaktionen auslösen können, ist es wichtig, diese Diagnostik nur unter geeigneten Sicherheitsvorkehrungen und mit einer ausreichenden Nachbeobachtungszeit einzusetzen.

Therapie

Bei einer Latexallergie besteht die wirksamste Therapie darin, jeglichen Kontakt zu Naturlatex (bzw. Naturkautschuk) zu meiden und nur Produkte zu verwenden, die wenig allergieauslösende Stoffe (sog. Allergene) enthalten oder ganz latexfrei sind. Im Einzelnen sind für Latexallergiker beispielsweise folgende Maßnahmen wichtig:

  • Wenn Sie beruflich auf das Tragen von Handschuhen angewiesen sind, wählen Sie latexfreie Handschuhe oder spezielle allergenfreie Latexhandschuhe.
  • Entfernen Sie alle Gummibäume der Gattung Ficus aus Ihren Wohnräumen und möglichst auch vom Arbeitsplatz.
  • Wenn Sie mit Kondomen verhüten, verwenden Sie latexfreie Kondome, die in Apotheken oder Spezialgeschäften erhältlich sind. Alternativ zum Kondom ist das sogenannte Frauenkondom geeignet, das ebenfalls kein Latex enthält.
  • Als Latexallergiker erhalten Sie außerdem einen Allergiepass, den Sie am besten bei jedem Arztbesuch unaufgefordert vorzeigen, damit der behandelnde Arzt entsprechende latexarme beziehungsweise -freie Produkte verwenden kann.
  • Wenn Sie eine Nahrungsmittelallergie haben, die in Zusammenhang mit der Latexallergie steht, ist es zur erfolgreichen Therapie außerdem wichtig, der Kontakt zu diesen Allergenen ebenfalls zu vermeiden.

Wenn es nicht möglich ist, den Kontakt zu Latex bei Ihrer Arbeit zu vermeiden, können Sie die Latexallergie im äußersten Fall nur durch einen Berufswechsel in den Griff bekommen.

Um akute Symptome der Latexallergie zu lindern, stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung: Zur symptomatischen Therapie sind schnell wirkende Antihistaminika in Form von Tabletten (z. B. Cetirizin) und Glukokortikoid-Lösungen (z. B. Betamethason oder <a href=">Hydrokortison) sowie Adrenalin-Spray zum Inhalieren geeignet.

Verlauf

Eine Latexallergie besteht, wie andere Allergien auch, meist ein Leben lang. Wenn es gelingt, die allergieauslösenden Stoffe (sog. Allergene) konsequent zu vermeiden, lassen sich Probleme jedoch vermeiden.

Auch wenn bei bestehener Latexallergie akute allergische Reaktionen auftreten, kann man deren Verlauf durch eine schnelle entsprechende Behandlung günstig beeinflussen. Kommt es allerdings trotz bestehender Latexallergie zu intensivem Kontakt mit dem Allergen (z. B. bei einem medizinischen Eingriff) und bleiben entsprechende Gegenmaßnahmen aus, können schwere allergische Reaktionen entstehen – dann ist sogar ein lebensbedrohlicher anaphylaktischer Schock möglich.

Vorbeugen

Einer Latexallergie vorbeugen kann nur, wer den Kontakt zum allergieauslösenden Stoff (sog. Allergen) konsequent meidet – dies gilt vor allem für die Aufnahme der Allergene über die Atemwege.

Dass dies eine wirksame Prophylaxe-Maßnahme ist, zeigt der Rückgang der Latexallergie nach dem Verbot von gepuderten Latexhandschuhen: Gepuderte Latexhandschuhe setzen die Allergene besonders leicht und in großer Menge frei, weil der Puder sie bindet und beim An- und Ausziehen aufwirbelt, sodass sie sich in der Atemluft verbreiten und zu einer Sensibilisierung der Atemwege führen können. Seit gepuderte Latexhandschuhe verboten sind, ist die Anzahl der Latexallergiker gesunken.

Auch bei bestehender Latexallergie können Sie weiteren allergischen Reaktionen vorbeugen, indem Sie den Kontakt zu Naturlatex möglichst vermeiden. Viele Produkte können Latex enthalten und bei einer Latexallergie entsprechende Reaktionen auslösen, zum Beispiel: Matratzen, Kondom (Präservativ)Kondome, Pessare, Luftballons, Schnuller, Radiergummis, Kaugummis, Autoreifen, Klebstoff von Briefmarken und -umschlägen, Gummibänder (z. B. in Unterwäsche), Turnschuhe, Stretch-Kleidung und Haushaltshandschuhe. Um trotz einer Allergie gegen Latex keine allergische Reaktion zu entwickeln, ist es also wichtig, dass Sie bei solchen Produkten auf den Latexgehalt achten und:

  • nur latexfreie Handschuhe (bzw. spezielle allergenfreie Latexhandschuhe) tragen,
  • alle Gummibäume der Gattung Ficus aus Ihrer Wohnung entfernen,
  • nur für Latexallergiker geeignete Kondome aus künstlich hergestellten Copolymeren (Polyurethan) verwenden,
  • Ihr Bett mit einer latexfreien Matratze ausstatten,
  • bei einer mit der Latexallergie verbundenen Nahrungsmittelallergie die entsprechenden Nahrungsmittel meiden,
  • im Zweifelsfall (wenn entsprechende Hinweise auf den Produkten fehlen) auf möglicherweise latexhaltige Produkte (wie Kaugummis oder Luftballons) verzichten.

Vor allem bei medizinischen Eingriffen besteht für Menschen mit einer Latexallergie ein hohes Risiko, allergische Reaktionen zu entwickeln. Vorbeugen kann man dem durch die ausschließliche Verwendung latexfreier medizinischer Produkte. Da diese teurer sind als latexhaltige, ist ihr Einsatz häufig eine Kostenfrage. In Krankenhäusern stehen in der Regel beide Produkte, mit oder ohne Latex, zur Verfügung.

Für alle Latexallergiker ist es daher unbedingt empfehlenswert, den behandelnden Arzt ausdrücklich auf ihre Allergie hinzuweisen und sich (für den Notfall) auch nach außen als Allergiker zu erkennen zu geben (z. B. durch ein entsprechendes Armband).