Keratosis pilaris: Woran man Reibeisenhaut erkennt und was hilft
Unschöne Knötchen an Oberarmen, Oberschenkeln oder Po – die sogenannte Reibeisenhaut ist zwar nicht gefährlich, kann aber kosmetisch störend sein. Erfahren Sie, warum die rauen Hautbereiche entstehen und was dagegen hilft.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Vorkommen & Symptome
Als Reibeisenhaut bezeichnen Mediziner eine Verhornungsstörung der Haarfollikel, die häufig vorkommt – schätzungsweise jeder Zweite ist davon betroffen. Meist tritt die Reibeisenhaut bei Mädchen beziehungsweise jungen Frauen zwischen 15 und 20 Jahren erstmals auf und begleitet die Betroffenen dann quasi lebenslang. Prinzipiell kann sich die Verhornungsstörung jedoch in jedem Alter und auch bei Jungen beziehungsweise Männern zeigen.
Die Reibeisenhaut ist auch unter folgenden Bezeichnungen bekannt:
- Keratosis pilaris
- Lichen pilaris
- Keratosis follicularis
Reibeisenhaut (Keratosis pilaris): Symptome
Eine Reibeisenhaut erkennt der Hautarzt oft schon auf den ersten Blick. Typische Symptome für eine Keratosis pilaris sind stecknadelkopfgroße, spitzkegelige hautfarbene bis rötliche Knötchen in der Haut, die vor allem an der Rückseite der Oberarme, an der Außenseite der Ober- und Unterschenkel oder auch am Gesäß auftreten.
Im Winter verschlimmert sich Reibeisenhaut häufig, weil die Luftfeuchtigkeit abnimmt und die Haut trockener wird.
Reibeisenhaut (Keratosis pilaris): Ursachen
Das typische Aussehen der Reibeisenhaut entsteht, weil sich in den Haarfollikeln übermäßig viel Keratin anhäuft. Dadurch bildet sich eine Art Hornpfropf, welcher die Haarfollikel verstopft. Als Folge wirkt die Haut an den betroffenen Stellen rau und wie mit kleinen Knötchen übersät.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass erbliche Einflüsse bei der Entstehung eine Rolle spielen. Die Verhornungsstörung tritt zudem häufig bei Menschen auf, die Neurodermitis oder eine allergische Erkrankung wie Heuschnupfen haben.
Reibeisenhaut (Keratosis pilaris): Was hilft?
Eine Reibeisenhaut ist harmlos und erfordert im Grunde keine Behandlung. Oft bildet sich die Keratosis pilaris nach einigen Jahren von selbst zurück. Viele Betroffene möchten dennoch etwas dagegen unternehmen, meist aus kosmetischen Gründen.
Vor allem im Sommer, wenn man bei heißem Wetter mehr Haut zeigt, kann eine Reibeisenhaut belasten. Andererseits bessert sich die Verhornungsstörung im Laufe des Sommers manchmal, da die Luft nun feuchter und die Haut weniger trocken ist.
Heilbar im eigentlichen Sinne ist die Keratosis pilaris allerdings nicht – das Erscheinungsbild lässt sich jedoch bessern. Wichtig bei Reibeisenhaut ist eine gute Hautpflege, welche die betroffenen Hautbereiche mit Feuchtigkeit versorgt. Hier sind vor allem Pflegeprodukte ratsam, die einen hohen Gehalt an Harnstoff (Urea) haben. Bei täglicher Anwendung können Urea-Produkte auch dabei helfen, die Verhornungen zu verringern.
Daneben kann ein Peeling in regelmäßigen Abständen (etwa einmal pro Woche) die Verhornungen bei Keratosis pilaris allmählich minimieren. Empfehlenswert sind zum Beispiel Produkte mit Salizylsäure. Lassen Sie sich hierzu am besten von Ihrem Hautarzt beraten.