Junge Frau, die durch Handyalarm morgens aufwacht.
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Schlafrechner: Optimale Schlafzeit berechnen!

Von: Miriam Müller (Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 04.09.2023 - 16:12 Uhr

Ständig müde und erschöpft? Das liegt häufig an zu kurzem, aber auch an zu langem Schlaf. Der Schlafrechner hilft dabei herauszufinden, wann die ideale Zeit für Sie ist, um schlafen zu gehen. Geben Sie die gewünschte Aufwachzeit ein und berechnen Sie Ihre beste Zubettgehzeit.

Laut der Schlafstudie der Techniker Krankenkasse fühlen sich etwa vier von zehn Befragten nicht ausgeschlafen und erholt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Grundsätzlich können sowohl zu viel als auch zu wenig Schlaf kontraproduktiv sein. Der Schlafrechner hilft dabei herauszufinden, wann für Sie die ideale Zeit zum Schlafengehen ist und berücksichtigt neben der optimalen Schlafdauer auch die Schlafphasen. Denn am besten klingelt der Wecker am Ende eines vollständigen Schlafzyklus, der im Durchschnitt 90 Minuten dauert.

Optimale Schlafenszeit mit Schlafrechner ermitteln

Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren sollten Studien zufolge etwa 7 bis 9 Stunden täglich schlafen. Babys und Kinder benötigen noch mehr Schlaf pro Tag. Empfohlen werden:

  • im Alter von 1 bis 2 Jahren: etwa 11 bis 14 Stunden
  • im Alter von 3 bis 5 Jahren: 10 bis 13 Stunden
  • im Alter von 6 bis 13 Jahren: 9 bis 11 Stunden
  • im Alter von 14 bis 17 Jahren: 8 bis 10 Stunden

Im höheren Alter, ab etwa 65 Jahren, nimmt die benötigte Schlafzeit hingegen ab. In dieser Lebensphase sollten Menschen nicht weniger als 5 Stunden und nicht mehr als 9 Stunden schlafen, ideal sind 7 bis 8 Stunden.

Neben der Dauer des Schlafes spielt auch der Schlafrhythmus eine Rolle. Ist die Bettgehzeit immer sehr unterschiedlich (etwa aufgrund von Schichtdienst), kann sich das ebenfalls negativ auswirken.

Welche Rolle spielen die Schlafphasen?

Zudem berücksichtigt der Schlafrechner auch den Schlafzyklus. Jeder Mensch durchläuft während des Schlafes verschiedene Schlafphasen mehrmals hintereinander. Das sind:

  • Einschlafphase
  • Leichtschlafphase
  • Tiefschlafphase
  • Traum- bzw. REM-Schlafphase

In der Einschlafphase wechselt das Bewusstsein zwischen Schlafen und Wachsein, es handelt sich um einen eher oberflächlichen Schlaf. Ab der zweiten Schlafphase wird die Funktion des Gehirns langsamer, in der Tiefschlafphase auch Atmung und Herzschlag. Die Muskeln entspannen und der Körper erholt sich. In der REM-Phase finden hauptsächlich die Träume statt. REM ist die Abkürzung für "rapid-eye-movement" – und tatsächlich lassen sich in dieser Phase schnelle Augenbewegungen durch die geschlossenen Lider erkennen. Da sich diese einzelnen Phasen mehrmals hintereinander wiederholen, wird dieser Ablauf auch als Schlafzyklus bezeichnet.

Nach Ansicht einiger Fachleute fällt das Aufwachen nach der REM-Phase leichter. Vor allem, wer aus dem Tiefschlaf gerissen wird, fühlt sich hingegen meist verwirrt und schlaftrunken. Die ideale Weckzeit liegt also am Ende eines Schlafzyklus, der im Durchschnitt 90 Minuten dauert. Diese 90 Minuten berücksichtigt unser Schlafrechner bei der Berechnung der optimalen Bettzeit.

Beispiel: Eine 30-jährige Person sollte idealerweise 7 bis 9 Stunden schlafen. Das bedeutet, dass sie pro Nacht entweder 5 oder 6 vollständige Schlafzyklen durchlaufen sollte. Dementsprechend sollte die Dauer des Schlafes ein Vielfaches von 90 Minuten betragen.

 

Wichtig: Nicht bei allen Menschen dauert der Schlafzyklus 90 Minuten. Er kann zwischen 70 und 110 Minuten schwanken. Um die individuelle Länge des Schlafzyklus zu bestimmen, können beispielsweise Schlaftracking-Apps hilfreich sein.

Optimaler Schlaf: Weitere beeinflussende Faktoren

Fachleute vermuten, dass der individuelle Schlafbedarf zu einem großen Teil auch von den Erbanlagen bestimmt wird. Einigen Menschen fällt es von Natur aus einfach schwerer morgens in die Gänge zu kommen, weshalb sie sich häufig auch selbst als Morgenmuffel bezeichnen. Andere sind eher Frühaufsteher*innen.

Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass weitere Faktoren den Schlaf beeinflussen. Bei Krankheiten wie einer Erkältung braucht der Körper mehr Ruhe und Schlaf. Auch Schlafstörungen, beispielsweise Ein- und Durchschlafstörungen oder Erkrankungen wie Schlafapnoe beeinflussen, wie erholsam der Schlaf tatsächlich ist. Und auch mit dem Alter verändern sich oft Schlafgewohnheiten und -rhythmus.

Der Schlafrechner gibt nur eine grobe Empfehlung für die optimale Schlafdauer. Das Schlafbedürfnis kann individuell sehr unterschiedlich sein. Wer sich trotz ausreichendem Schlaf ständig müde fühlt, sollte dies ärztlich abklären lassen.