Hätten Sie's gewusst? Wissenswertes rund um Spargel
Verfasst von Jasmin Krsteski • Medizinredakteurin

Spargel ist gerade in aller Munde. Gehören auch Sie zu den Spargelliebhabern, die die Saison herbeigesehnt haben? Dann sollten Sie sich unbedingt durch unsere Bildergalerie klicken. Bestimmt wussten auch Sie noch nicht alles, was wir zu dem gesunden Gemüse an Fakten zusammengetragen haben.

Nur bei manchen Menschen riecht der Urin nach dem Genuss von Spargel anders
Ihr Urin riecht streng, kurz nachdem Sie Spargel gegessen haben? Dann gehören Sie zu den rund 40 Prozent der Menschen, die die Asparagusinsäure aus dem Spargel verstoffwechseln können. Diese schwefelhaltige Verbindung baut der Körper mithilfe eines Enzyms ab (das aber nur die genannten 40 Prozent in sich tragen). Die Abbauprodukte werden mit dem Urin ausgeschieden und riechen dann schwefelartig unangenehm.
Das wiederum können dann auch nicht alle Menschen riechen, unabhängig davon, ob sie selbst zu den "Stinkern" gehören. Das liegt vermutlich an einem Geruchsrezeptor-Gen. Ob der Körper nun Asparagusinsäure abbauen kann oder nicht macht übrigens abgesehen vom Geruch keinen Unterschied – gesund ist Spargel so oder so!

Spargel besteht zu 93 Prozent aus Wasser
Das macht ihn äußerst kalorienarm: 100 Gramm Spargel haben nur 18 Kilokalorien. Spargel gehört zu den wasserreichsten Gemüsesorten. Zum Vergleich: Er liegt knapp vor der Paprika, die auf 92 Prozent kommt. Möhren haben einen Wassergehalt von 86 Prozent. Spitzenreiter unter den Gemüsesorten ist die Salatgurke mit 97 Prozent.

Gibt es ein Zuviel an Spargel?
Niemals – werden Sie vielleicht denken. Und das ist auch eigentlich kein Problem, denn das Gemüse ist ja gesund und kalorienarm. Aber: Wer eine eingeschränkte Nierenfunktion oder einen dauerhaft erhöhten Harnsäurespiegel im Blut hat, sollte lieber nicht zu viel davon essen. Denn Spargel enthält Purine, die im Körper in Harnsäure umgewandelt und mit dem Urin ausgeschieden werden.
Arbeiten die Nieren nicht richtig, oder ist der Harnsäurespiegel zu hoch, reichert sich Harnsäure im Körper an und bildet Kristalle. Ablagerungen dieser Kristalle in Gelenken können Gicht hervorrufen. Die äußert sich in rheumaartigen Schmerzen. Noch mehr Purine als Spargel enthalten allerdings Fleisch und viele Fischsorten.

Eine Spargelpflanze lebt viele Jahre
Spargel wächst aus einem unterirdischen Wurzelstock. Geerntet werden nur die jungen Triebe, und das bis zu sechs Mal im Jahr. Die siebte Stange lässt der Bauer stehen. Aus ihr wächst ein Busch. Mit diesem grünen Kraut kann die Pflanze Photosynthese betreiben und Energie für die kommende Spargelsaison speichern. Der Wurzeltrieb treibt jedes Jahr wieder aus, allerdings werden die Stangen immer dünner, bis nach etwa zehn Jahren schließlich der Stock ersetzt werden muss. Ab dem 24. Juni ist die Spargelsaison in jedem Jahr zu Ende, dann wird kein Spargel mehr gestochen. Außer, wenn der Wurzelstock ohnehin ausgedient hat, denn dann braucht er auch keine Kraft mehr fürs kommende Jahr.

Farbenlehre des Spargels
Grundsätzlich handelt es sich bei bleichem, violettem und grünem Spargel nicht unbedingt um verschiedene Sorten. Vielmehr ist bleicher Spargel so hell, weil er unter der Erde wächst und nie Sonnenlicht abbekommt. Will man weißen Spargel ernten, bedeckt man ihn mit einem Erdwall. Sobald die Stangen nämlich aus dem Erdreich herauswachsen, färben sie sich zunächst violett und dann grün. Deshalb hat weißer Spargel auch manchmal zartviolette Köpfchen -- was heute als Delikatesse gilt. Im Massenanbau verwendet man jedoch meist jeweils ganz bestimmte Sorten für bleichen bzw. grünen Spargel.

Grüner Spargel ist gesünder als weißer Spargel
Spargel ist gesund. Aber: Grüner Spargel sogar noch etwas mehr als weißer Spargel. Er liefert nämlich mehr Vitamin C und Mineralstoffe und sogar bis zu 300 Mal mehr B-Vitamine als die bleiche Variante.

Spargel wirkt entwässernd und blutreinigend
Spargel regt mit seinem hohen Kaliumgehalt die Nierentätigkeit an und wirkt so entwässernd. Mit dem Urin scheidet der Körper auch Stoffwechselendprodukte aus. Deshalb sagt man Spargel außerdem nach, dass er blutreinigend ist.

Frischer Spargel quietscht
Frische Spargelstangen quietschen, wenn man sie aneinanderreibt.
Ob Spargel frisch ist, erkennen Sie neben diesem "Quietschtest" auch daran, dass
- er glänzt und keine Risse aufweist,
- die Schnittstelle frisch und saftig ist,
- die Spargelstangen sich nicht biegen lassen sondern bei Druck brechen,
- die Köpfe geschlossen sind.

Zucker im Spargelwasser?
Ins Kochwasser gehören Zucker, Salz und Zitronensaft, das weiß jeder. Aber warum eigentlich Zucker?
Das ist eigentlich überholt. Zucker tat man früher ins Kochwasser, damit der Spargel weniger bitter schmeckte. Die neuen Züchtungen enthalten allerdings ohnehin viel weniger Bitterstoffe, sodass man die Süße getrost weglassen kann. Salz hingegen ist wichtig für den Geschmack und der Zitronensaft lässt bleichen Spargel noch weißer erscheinen.

Spargel ist eine Giftpflanze
Unmöglich? Ist aber so. Allerdings können Sie die Stangen natürlich weiterhin bedenkenlos verzehren. Die roten Beeren der ausgewachsenen Spargelpflanze sind es, die Erbrechen und Bauchschmerzen auslösen können. Dafür reichen bereits 5-7 der kleinen Früchte. Diese krautigen Pflanzen können Sie nach Ende der Spargelsaison am 24. Juni auf den Feldern sehen. Denn dann lassen die Bauern aus den Stangen grüne Büsche wachsen, an denen schließlich Beeren reifen. Mit diesem grünen Kraut kann die Pflanze Photosynthese betreiben und Energie für die kommende Spargelsaison speichern.