Travoprost/Timolol Zentiva 40 Mikrogramm/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 10.11.2017
Wirkstoffkombination: Travoprost + Timolol
Darreichnungsform: Augentropfen

Wirkung

Travoprost/Timolol Zentiva 40 Mikrogramm/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung enthält die Wirkstoffkombination Travoprost + Timolol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Travoprost/Timolol Zentiva 40 Mikrogramm/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung.

Die Kombination wird zur Senkung des Augeninnendrucks eingesetzt bei erwachsenen Patienten mit erhöhtem Augendruck und einer speziellen Form des Grünen Stars (Offenwinkelglaukom). Die Kombination kommt dann infrage, wenn örtlich angewendeten Betablockern oder Prostaglandinen keine ausreichende Besserung erzielt haben.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Travoprost + Timolol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Betablocker, Prostaglandine, zu welchen die Wirkstoffkombination Travoprost + Timolol gehört.

Dosierung

Die Dosierung beträgt einmal täglich, morgens oder abends, ein Tropfen in den Bindehautsack des/der betroffenen Auges(n). Diese Dosierung darf nicht überschritten werden.

Der Patient sollte die Augentropfen immer zur gleichen Tageszeit verwenden. Wenn er eine Anwendung vergessen hat, sollte er die Behandlung wie vorgesehen mit der nächsten Anwendung fortsetzen.

Der Patient sollte die umhüllende Schutzfolie erst unmittelbar vor dem ersten Gebrauch entfernen. Um eine Verunreinigung der Tropferspitze und Lösung zu vermeiden, sollte der Patient darauf achten, dass weder das Augenlid noch die Augenumgebung oder andere Oberflächen mit der Tropferspitze der Flasche in Berührung kommen. Nach dem Eintropfen sollte der Patient zwei Minuten lang die Augen schließen oder mit dem Finger auf den Augeninnenwinkel drücken, um den Tränenkanal zu schließen. Dadurch wandern weniger Inhaltsstoffe in den Körper ab. Das erhöht die örtliche Wirksamkeit und beugt allgemeinen Nebenwirkungen vor.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Benzalkoniumchlorid-Lösung
  • Borsäure
  • Macrogolglycerolhydroxystearat
  • Mannitol
  • Natriumedetat
  • Natriumhydroxid
  • Trometamol
  • Wasser für Injektionszwecke

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Überwärmung des Auges

Häufige Nebenwirkungen:
punktförmige Hornhautentzündung, Augenschmerzen, Sehstörung, Verschwommensehen, trockenes Auge, Augenjucken, Augenbeschwerden, Augenreizung

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Hornhautentzündung, Regenbogenhautentzündung, Bindehautentzündung, Entzündung der vorderen Augenkammer, Lidentzündung, Lichtscheu, verminderte Sehschärfe, Sehschwäche, Schwellung des Auges, verstärkter Tränenfluss, Rötung des Augenlids, Wimpernwachstum, Augenallergie, Bindehautschwellung, Augenlidschwellung, verlangsamter Herzschlag, Bluthochdruck, niedriger Blutdruck, Atembeschwerden, Schleimfluss aus der Nase, Hautreizung, verstärkte Behaarung

Seltene Nebenwirkungen:
Nervosität, Hornhautschäden, Entzündung der Talgdrüsen am Rand der Augenlider, Bindehautblutung, Augenlidrandverkrustung, Reiben der Wimpern auf der Hornhaut, Wimpernwachstum auf dem Lidinnenrand, Herzrhythmusstörungen, unregelmäßiger Herzschlag, Sprechstörung, Bronchialkrämpfe, Husten, Rachenreizungen, Schmerzen im Rachen, Beschwerden an der Nase, erhöhte Leberwerte (ALAT, ASAT), Nesselsucht, Hautverfärbung, Haarausfall, dunkle Ringe um die Augen, Schmerzen in Armen und Beinen, Urinverfärbung, Durst, Erschöpfung

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Depression, Schlaganfall, Ohnmacht, nervliche Missempfindung, Netzhautschwellung (Makulaödem), Augenlidlähmung, Erkrankung der Hornhaut, Herzmuskelschwäche, Herzrasen, Herzklopfen, Brustkorbschmerz, Wassereinlagerung in Armen und Beinen, Asthma, Geschmacksstörung, Ausschlag.

Besonderheiten:
In Studien mit den einzelnen Wirkstoffen traten Nebenwirkungen auf, die auch bei der Kombination denkbar sind:

Travoprost:
Augapfelentzündung, Erkrankung der Bindehaut, Knötchen auf der Bindehaut, Verfärbung der Regenbogenhaut, Hautabschälung.

Timolol:
allgemeine allergische Reaktionen (Gesichtsschwellung, Nesselsucht, Ausschlag, Juckreiz, Schock), Unterzuckerung, Schlaflosigkeit, Albträume, Gedächtnisverlust, Durchblutungsstörung des Gehirns, Verstärkung einer Myasthenia gravis, Augenreizungen (Brennen, Stechen, Jucken, Augentränen, Augenrötung), Ablösung der Aderhaut nach einem augenchirurgischen Eingriff, verminderte Hornhautempfindlichkeit, Doppeltsehen), Brustkorbschmerz, Herzklopfen, Wassereinlagerung im Gewebe (Ödeme), Herzmuskelschwäche, AV-Block, Herzstillstand, Durchblutungsstörungen (Raynaud-Syndrom, kalte Hände und Füße), Bronchialkrämpfe (besonders bei Patienten mit entsprechenden Vorerkrankungen), Geschmacksstörung, Übelkeit und Erbrechen, Verdauungsstörungen, Durchfall, trockener Mund, Bauchschmerz, verstärkte Schuppenflechte oder Schuppenflechte-ähnlicher Ausschlag, Muskelschmerzen, Störungen der Sexualfunktion und Libido, Schwäche

Wechselwirkungen

Mit der Kombination selbst wurden keine Wechselwirkungsstudien gemacht. Dennoch können sich vor allem mit Timolol folgende Wechselwirkungen ergeben:

Zusammen mit Betablocker-haltigen Augentropfen können einige Wirkstoffe eine Blutdrucksenkung oder einen verlangsamten Herzschlag verursachen: Calciumkanalblocker, andere Betablocker, Antiarrhythmika (einschließlich Amiodaron), Herzglykoside, Cholinesterase-Hemmstoffe und Guanethidin.

Beim plötzlichen Ende einer Therapie mit dem BlutdrucksenkerClonidin tritt als Reaktion ein Bluthochdruck auf, was durch die Anwendung von Betablockern verstärkt werden kann.

Zusammen mit dem Malaria-MittelChinidin und den Psychopharmaka Fluoxetin und Paroxetin kann Timolol den Herzschlag stark verlangsamen und die Herztätigkeit stören.

In Einzelfällen wurde über eine Pupillenverengung aufgrund der gleichzeitigen Anwendung von Betablocker-Augentropfen und Adrenalin (Epinephrin) berichtet.

Betablocker können die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika verstärken und dabei die Warnzeichen einer Unterzuckerung verschleiern.

Gegenanzeigen

Die Kombination darf nicht angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe
  • Überempfindlichkeit gegen sonstige Betablocker
  • bestehendem oder früherem Asthma oder schwerer chronischer Verengung der Atemwege (COPD)
  • verlangsamtem Herzschlag durch eine Fehlfunktion des Haupttaktgebers im Herzen (Sinusknoten)
  • verlangsamtem Herzschlag durch AV-Block 2. oder 3. Grades, der nicht durch einen Herzschrittmacher ausgeglichen ist
  • Herzversagen oder herzbedingtem Schock
  • schwerem Heuschnupfen
  • Hornhautzerstörung und Hornhautschäden.
Weil besonders Timolol in geringem Maße in den Körper aufgenommen werden kann, darf die Kombination nur nach Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle angewendet werden bei
  • Patienten mit einer Erkrankung der Herzkranzgefäße oder mit Krämpfen der Herzkranzgefäße, bei Herzmuskelschwäche sowie niedrigem Blutdruck
  • AV-Block ersten Grades
  • Durchblutungsstörungen der Hände und/oder Füße
  • leichter bis mäßiger chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD)
  • Diabetikern mit Neigung zur Unterzuckerung oder schwankendem Blutzuckerspiegel
  • der Muskelerkrankung Myasthenia gravis
  • Hornhauterkrankungen
  • Schilddrüsenüberfunktion
Besonderheiten:
Auch Betablocker, die am Auge angewendet werden, können am ganzen Körper Wirkung zeigen. So können sie beispielsweise bei einer Operation die Wirkung von Adrenalin abschwächen. Der Narkosearzt sollte also immer davon unterrichtet werden, wenn man Augentropfen mit einem Betablocker benutzt.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Auch wenn nur geringe Menschen in den Körper gelangen, kann die Wirkstoffkombination negative Wirkungen auf die Schwangerschaft und/oder das Un- und Neugeborene haben. Daher sollte Travoprost + Timolol in der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden, es sei denn, der Arzt hält es für unbedingt notwendig. Frauen, die schwanger werden können, dürfen die Kombination nicht ohne ausreichende schwangerschaftsverhütende Maßnahmen einsetzen.

Stillende Frauen sollten die Kombination ebenfalls nicht anwenden. Es ist nicht bekannt, ob Travoprost aus Augentropfen beim Menschen in die Muttermilch übergeht, wie es in Tierstudien der Fall ist. Geht Timolol in die Muttermilch über, kann es beim gestillten Säugling schwerwiegende Nebenwirkungen hervorzurufen. Allerdings ist die Dosierung von Timolol in Augentropfen sehr wahrscheinlich zu gering, um in diesem Fall zu Nebenwirkungen zu führen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern und Heranwachsenden unter 18 Jahren ist die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit der Kombination nicht erwiesen.

Warnhinweise

  • Vor einer Operation ist der Narkosearzt vom Einsatz des Medikaments zu unterrichten.
  • Gebärfähige Frauen müssen während der Anwendung des Medikaments für eine ausreichende Schwangerschaftsverhütung sorgen.
  • Die Anwendung des Medikaments kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
  • Das Medikament enthält neben dem Wirkstoff die sogenannten Hilfsstoffe Benzalkoniumchlorid und Macrogolglycerolhydroxystearat. Diese können Hautreizungen hervorrufen. Besonders Patienten mit trockenen Augen oder beeinträchtigter Hornhaut sollten die Tropfen daher nur mit Vorsicht anwenden.
  • Weiche Kontaktlinsen sollte man vor der Anwendung des Medikaments entfernen und frühestens 15 Minuten danach wieder einsetzen.
  • Nach Anbruch sind die Augentropfen nur vier Wochen haltbar.
  • Wenn Sie mehr als ein Augentropfen-Präparat verwenden, warten Sie zwischen den einzelnen Anwendungen mindestens fünf Minuten ab.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
2.5 Milliliter Augentropfen
7.5 Milliliter Augentropfen

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Travoprost/Timolol Zentiva 40 Mikrogramm/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Travoprost + Timolol (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.