REPEVAX Injektionssuspension

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.01.2012
Hersteller: Sanofi Pasteur MSD GmbH
Wirkstoffkombination: Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Poliomyelitis-Viren (inaktiviert)
Darreichnungsform: Fertigspritze
Rezeptpflichtig

Wirkung

REPEVAX Injektionssuspension enthält die Wirkstoffkombination Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Poliomyelitis-Viren (inaktiviert). Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von REPEVAX Injektionssuspension.

Die Wirkstoff-Kombination dient dem Aufbau eines körpereigenen Schutzes (aktive Impfung) gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), Halsbräune (Diphtherie), Keuchhusten (Pertussis) und Kinderlähmung (Poliomyelitis). Die Kombination wird bisher ausschließlich in Medikamenten verwendet, die wegen ihrer schwachen Dosierung nicht zur erstmaligen Impfung ("Grundimmunisierung") geeignet sind.

Die Impfung kann zur Verstärkung eines schon bestehenden Impfschutzes ab dem vollendeten vierten Lebensjahr gegeben werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Poliomyelitis-Viren (inaktiviert) sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Impfstoffe, zu welchen die Wirkstoffkombination Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Poliomyelitis-Viren (inaktiviert) gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Anregung der körpereigenen Abwehr (aktive Impfung) gegen Halsbräune (Diphtherie), Wundstarrkrampf (Tetanus), Keuchhusten (Pertussis) und Kinderlähmung (Poliomyelitis) bei Personen ab drei Jahren - zur Auffrischung nach erfolgter erster Impfung

Dosierung

Der Impfstoff kann bei Personen ab drei Jahren verwendet werden. Die Dosis einer Fertigspritze (0,5 Milliliter) wird in einen Muskel gespritzt, vorzugsweise am Oberarm. Eine Verabreichung in den Gesäßmuskel oder in die Haut ist unzulässig. Allerdings kann der Impfstoff bei Personen, die Blutverdünner erhalten, auch unter die Haut gespritzt werden, um Blutungen zu vermeiden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Phenoxyethanol
  • Polysorbat 80
  • Wasser für Injektionszwecke

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Schläfrigkeit, Fieber (über 37,5 Grad), Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen), Müdigkeit.
an der Injektionsstelle:
Rötung, Schwellung, Schmerzen.

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Schwellung der Gliedmaße (an der die Injektion vorgenommen wurde), Fieber (über 39,0 Grad), Reizbarkeit.
bei Älteren:
Fieber (über 37,5 Grad), Unwohlsein.
an der Injektionsstelle:
Juckreiz, Verhärtung, Überwärmung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, Schwindel, Juckreiz, Muskelschmerzen.
bei Älteren:
Gelenksteife, Schwellung der Gliedmaße (an der die Injektion vorgenommen
wurde), Fieber über 39,0 Grad.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Blutdruckabfall, Krampfanfall, allergische Reaktion, Schock.

Besonderheiten:
Sehr selten kam es nach der Verabreichung von Tetanus-Toxoid zu Erkrankungen des Gehirns oder anderer Körpernerven, einschließlich aufsteigender Lähmungen bis hin zur Atemlähmung (wie beispielsweise beim Guillain-Barré-Syndrom).

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Verabreichung des Wirkstoffs mit anderen Impfstoffen oder Immunglobulin ist bisher nicht untersucht worden. Falls erforderlich, kann der Wirkstoff entsprechend der allgemein anerkannten Impfvorschriften gleichzeitig mit anderen Impfstoffen oder Immunglobulinen an einer anderen (gegenüberliegenden) Körperstelle gespritzt werden.

Erhalten Patienten Medikamente, die die körpereigene Abwehr unterdrücken (wie manche Antirheumatika und Krebsmittel oder Wirkstoffe gegen Organabstoßung nach Verpflanzungen), ist wie bei anderen Impfstoffen nicht auszuschließen, dass sich die Infektabwehr nur unvollständig entwickelt.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht geimpft werden bei Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile oder bei Patienten, die bei früherer Verabreichung von Diphtherie-, Tetanus-, Pertussis- oder Polio-Impfstoffen Zeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion gezeigt haben.

Trat bei einer früheren Keuchhusten-Impfung innerhalb einer Woche eine Gehirnhautentzündung mit unbekannter Ursache auf, darf die Kombination ebenfalls nicht angewendet werden. Unter diesen Umständen sollte eine Impfung gegen Keuchhusten ausgesetzt und die Immunisierung mit Diphtherie/Tetanus-, und Polio-Impfstoffen allein fortgesetzt werden.

Personen, bei denen es nach einer früheren Impfung gegen Diphtherie und/oder Tetanus zu einem vorübergehenden Blutplättchenmangel oder zu Krampfanfällen und plötzlichem Blutdruckabfall gekommen ist, sollten nicht mit der Kombination geimpft werden.

Personen mit akuten, schweren und mit Fieber einhergehenden Erkrankungen sollten nicht geimpft werden. Leichte Infektionen stellen im Allgemeinen keinen Hinderungsgrund dar. Auf die Impfung muss auch nicht verzichtet werden bei Fieberkrämpfen in der Vorgeschichte oder die Neigung dazu in der Familie sowie bei HIV-Infektion.

Der Impfung sollte eine sorgfältige Befragung des Arztes über frühere Impfzwischenfälle und Erkrankungen vorausgehen. Nur nach einer ärztlichen Nutzen-Risiko-Abwägung darf die Kombination verimpft werden bei folgenden Reaktionen auf eine frühere Impfung mit Keuchhusten-Anteil:
  • Temperaturerhöhung auf über 40,0 Grad innerhalb von 48 Stunden ohne andere erkennbare Ursachen
  • Kreislaufzusammenbruch oder Schock-ähnlicher Zustand innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung
  • anhaltendes, nicht zu beruhigendes Schreien über drei Stunden und länger innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung
  • Krampfanfälle mit oder ohne Fieber innerhalb von drei Tagen nach der Impfung
  • schwerwiegende Nervenerkrankungen bei Kindern, die erstmalig auftreten oder fortschreitend sind.
Hinweise:
Wie bei allen Impfstoffen zur Einspritzung sollten für den Fall eines allergischen Schocks nach der Gabe des Impfstoffes sofort entsprechende medizinische Behandlungs- und Überwachungsmöglichkeiten verfügbar sein.

Personen, die zu Blutungen neigen, sollten mit Vorsicht geimpft werden. Nach der Einspritzung in den Muskel besteht nämlich die Möglichkeit einer Nachblutung. Auf die Injektionsstelle ist daher mindestens zwei Minuten lang fester Druck (ohne zu reiben) auszuüben.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Missbildungen durch Impfstoffe, die Diphtherie- oder Tetanus-Toxoide oder inaktiviertes Poliomyelitisvirus (Erreger von Kinderlähmung) enthalten, konnte bisher nach Anwendung in der Schwangerschaft nicht beobachtet werden. Dennoch wird eine Anwendung dieses Kombinationsimpfstoffes in der Schwangerschaft nicht empfohlen und sollte nach Einschätzung des Arztes vorgenommen werden.

Vor Verabreichung der Kombination an stillende Frauen sollte eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt erfolgen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder dürfen erst ab dem vollendeten vierten Lebensjahr mit dem Impfstoff behandelt werden. Voraussetzung ist eine schon vorausgegangene Erstimpfung (Grundimmunisierung) mit den enthaltenen Erregerbestandteilen.

Warnhinweise

  • Das Medikament darf keinesfalls in Blutgefäße gespritzt werden.
  • Personen ohne oder mit unvollständiger erster Impfung gegen Diphtherie, Tetanus oder Polio sollten nicht mit dem Impfstoff geimpft werden.
  • Das Medikament ist bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank aufzubewahren, darf aber nicht eingefroren werden.
  • Das Medikament muss in der Originalverpackung aufbewahrt werden, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
1 Stück Fertigspritze
10 Stück Fertigspritze
20 Stück Fertigspritze

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über REPEVAX Injektionssuspension sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Poliomyelitis-Viren (inaktiviert) (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Injektions­suspension

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.