PregaTab 25 mg/ -50 mg/ -75 mg/ -100 mg/ -150 mg/ -200 mg/ -225 mg/ -300 mg Tabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 12.10.2018
Hersteller: neuraxpharm Arzneimittel GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Pregabalin
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

PregaTab 25 mg/ -50 mg/ -75 mg/ -100 mg/ -150 mg/ -200 mg/ -225 mg/ -300 mg Tabletten enthalten den Wirkstoff Pregabalin.

Pregabalin hat drei Anwendungsgebiete. Zum ersten wird es gegen nervlich bedingte (neuropathische) Schmerzen bei Erwachsenen eingesetzt. Zu solchen Schmerzen kommt es beispielsweise als Spätfolge einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus vom Typ 1 oder Typ 2), nach einer Nervenentzündung durch Herpes-Viren und nach Rückenmarkverletzungen.

Gegen Epilepsie im Erwachsenenalter wird Pregabalin zusammen mit anderen Antiepileptika eingesetzt. Es ist wirksam bei bestimmten Anfällen, die von Hirnteilen ausgehen (partielle Anfälle), auch solchen, die sich anschließend auf das ganze Gehirn ausbreiten (Generalisierung).

Aufgrund seiner angstlösenden Wirkung ist Pregabalin auch zur Behandlung von allgemeinen Angststörungen bei Erwachsenen zugelassen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Pregabalin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Antiepileptika, zu welcher der Wirkstoff Pregabalin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Nervenschmerzen bei Erwachsenen
  • epileptische Anfälle, die nur Teile des Gehirns betreffen (mit und ohne weitere Ausbreitung auf das ganze Gehirn) - zur Zusatztherapie für erwachsene Patienten
  • generalisierte Angststörungen bei Erwachsenen

Dosierung

Nervenschmerzen und Epilepsien werden anfänglich mit 150 Milligramm Pregabalin/Tag behandelt, auf zwei bis drei Einzeldosen verteilt. Abhängig vom Behandlungserfolg und der Verträglichkeit kann der Arzt diese Dosierung dann nach drei bis sieben Tagen auf 300 Milligramm täglich erhöhen. Bei Bedarf kann die Dosis nach weiteren sieben Tagen auf eine Höchstdosis von 600 Milligramm täglich gesteigert werden.

Bei Angststörungen kann die Behandlung mit einer Tagesdosis von 150 Milligramm Pregabalin begonnen werden. Abhängig vom Behandlungserfolg und der Verträglichkeit kann der Arzt die Dosis nach einer Woche auf 300 Milligramm täglich erhöhen. Nach einer weiteren Woche kann auf 450 Milligramm und eine Woche später auf die Höchstdosis von 600 Milligramm täglich gesteigert werden. Jede Tagesdosis wird auf zwei bis drei Einzeldosen verteilt.

Soll die Therapie beendet werden, wird empfohlen, die Dosis des Medikaments über einen Zeitraum von mindestens einer Woche langsam zu senken ("ausschleichen").

Die Einnahme der Hartkapseln kann mit oder ohne Nahrung erfolgen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • mikrokristalline Cellulose
  • pflanzliches Magnesiumstearat

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Benommenheit, Schläfrigkeit.

Häufige Nebenwirkungen:
Appetitsteigerung, Übersteigerung (Euphorie), Verwirrung, Reizbarkeit, Libido-Verringerung, Haltungsstörungen, Bewegungsstörungen, Gangstörungen, Zittern, Sprechstörungen, Gedächtnisstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen, nervliche Missempfindungen, Verschwommensehen, Doppelbilder, Schwindel, Erbrechen, Mundtrockenheit, Verstopfung, Blähungen, Erektionsstörungen, Trunkenheitsgefühl, Abgeschlagenheit, Wasseransammlungen in Armen und Beinen, Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme), Gewichtszunahme.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Essensverweigerung, Wahnvorstellungen, Panikattacken, Ruhelosigkeit, Aufregung, Depression, Niedergeschlagenheit, Stimmungsschwankungen, Persönlichkeitsstörungen, Schlaflosigkeit (vermehrt), Wortfindungstörungen, abnorme Träume, Libido-Steigerung, Orgasmus-Unfähigkeit, Teilnahmslosigkeit, Ohnmacht, Körperstarre, Muskelkrampf, seelische Übererregbarkeit, Geschmacksverlust, Organfunktionsstörungen, Schwindel (nach dem Wasserlassen), Handzittern bei zielgerichteter Bewegung, Augenzittern, Denkstörungen, Sprachstörungen, Reflex-Verringerung, Empfindungsstörungen, Gedächtnisverlust, Überempfindlichkeit, brennendes Gefühl, Sehstörungen, geschwollene Augen, Gesichtsfeldeinengung, Sehschärfenverringerung, Augenschmerzen, Schwachsichtigkeit, trockene Augen, Tränenfluss-Verstärkung, Herzrasen, Gesichtsrötung, Hautrötung (mit Wärmegefühl), Atembeschwerden, trockene Nase, Blähbauch, Sodbrennen, Speichelfluss-Vermehrung, Mundempfindungsstörungen, Ausschlag (pickelförmig), Schwitzen, Muskelzuckungen, Gelenkschwellungen, Muskelkrämpfe, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Armschmerzen, Beinschmerzen, Muskelsteifigkeit, Harninkontinenz, Harnverhaltung, Ejakulationsverzögerung, Störungen der Sexualfunktion, Stürze, Engegefühl in der Brust, Schwäche, Durst, Blut-Enzym-Werterhöhung (Kreatinphosphokinase, Alanin-Aminotransferase, Aspartat-Aminotransferase), Blutplättchen-Verminderung.

Seltene Nebenwirkungen:
Neutrophilen-Mangel, Blutzucker-Mangel, Enthemmung, gehobene Stimmungslage, Bewegungshemmung, Riechstörung, Schreibstörungen, "Tunnelblick", "Wackelbilder", verändertes räumliches Sehen, Lichtsehen, Augenreizung, Pupillenerweiterung, Schielen, Lichtempfindlichkeit, Überhörigkeit, Herzrhythmusstörungen (AV-Block ersten Grades, Sinustachykardie, Sinusbradykardie, Sinusarrhythmie), niedriger Blutdruck, Bluthochdruck, kalte Arme und Beine, Nasenbluten, Halsenge, Nasenentzündung, Rachenentzündung, Husten, verstopfte Nase, Schnupfen, Schnarchen, Nesselsucht, kalter Schweiß, Muskelauflösung, Wasserbauch, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Verdauungsstörung, Halsmuskelkrämpfe, Nackenschmerzen, Nierenversagen, Harnflussvermehrung, Menstruationsausbleiben, Brustabsonderungen, Brustschmerzen, Regelschmerzen, Brustvergrößerung, Unterhautödeme (Anasarca), Fieber, Steifigkeit, verstärkte Schmerzen, Unterzuckerung, Blut-Kalium-Mangel, Weiße Blutkörperchen-Mangel, Blut-Kreatinin-Wertanstieg, Gewichtsverlust.

Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit:
Überempfindlichkeit, Kehlkopfschwellung, allergische Reaktion, Bewusstseinsverlust, Denkstörungen, Kopfschmerzen, Sehvermögensverlust, Hornhautentzündung, Herzmuskelschwäche, Zungenschwellung, Durchfall, Übelkeit, Stevens-Johnson-Syndrom, Juckreiz, Harnverhaltung, Gesichtsödem.

Besonderheiten:
Durch die Einnahme von Pregabalin kann es bei einigen Diabetes-Patienten zu einer Gewichtszunahme kommen. Dann muss der Arzt die antidiabetischen Medikamente womöglich anders dosieren.

Kommt es bei der Einnahme von Pregabalin zu Überempfindlichkeitsreaktionen wie Schwellungen im Gesicht, im Mundbereich oder der oberen Atemwege, muss die Behandlung sofort beendet werden.

Bei Behandlung mit Pregabalin kann es zu Benommenheit und Schläfrigkeit sowie zu Fällen von Bewusstseinsverlust, Verwirrtheit und geistigen Beeinträchtigungen kommen. Besonders älteren Patienten drohen dadurch sturzbedingte Verletzungen. Bis die möglichen Effekte des Wirkstoffs bekannt sind, sollte man sich daher zu Behandlungsbeginn vorsichtig verhalten.

Pregabalin kann Nebenwirkungen am Auge verursachen. Sie reichen von verschwommenem Sehen oder anderen Veränderungen der Sehschärfe bis zum Verlust des Sehvermögens. Diese Nebenwirkungen sind meist vorübergehend und verschwinden oder bessern sich nach Absetzen des Wirkstoffs. Diese Nebenwirkung ist aber bei der Arbeit und dem Autofahren zu berücksichtigen.

Nach Absetzen einer Kurzzeit- oder Langzeit-Therapie von Pregabalin können bei einigen Patienten Entzugssymptome wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Grippe-artige Beschwerden, Nervosität, Depressionen, Schmerzen, Schwitzen und Benommenheit auftreten.

Wechselwirkungen

Pregabalin kann die Wirkung von Alkohol und dem BenzodiazepinLorazepam (Psychopharmakon) verstärken. Nach der Markteinführung des Wirkstoffs traten Fälle von Atembeschwerden und Koma auf, wenn Pregabalin zusammen mit anderen Substanzen eingenommen wurde, die die Gehirntätigkeit abdämpfen. Auch verstärkt Pregabalin bei dem opioiden SchmerzmittelOxycodon möglicherweise unerwünschte Störungen des Denkens und der Bewegung.

Gegenanzeigen

Pregabalin darf nicht eingesetzt werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff besteht.

Wenn mit Pregabalin bei Kombination mit anderen Antiepileptika eine gute Anfallskontrolle erreicht werden konnte, ist es dennoch nicht erlaubt, den Wirkstoff alleine einzusetzen. Es gibt nämlich nicht genügend Studien zu einer Einzeltherapie mit Pregabalin.

Möglicherweise kann Pregabalin bei älteren Patienten mit nervenbedingten Schmerzen, welche Herz- oder Gefäßleiden aufweisen, eine Herzmuskelschwäche auslösen. Bei diesen Patienten darf der Arzt Pregabalin nur mit Vorsicht einsetzen.

Da Pregabalin fast ausschließlich über die Niere ausgeschieden wird, muss der Arzt bei nierenkranken Patienten die Dosis der Nierentätigkeit anpassen.

Bei der vielfachen Anwendung von Pregabalin gegen Nervenschmerzen hat sich herausgestellt, dass der Wirkstoff auch missbräuchlich verwendet wird. Er ist daher bei Personen mit einer Neigung zur Sucht und Abhängigkeit in der Vorgeschichte nur mit Vorsicht vom Arzt zu verordnen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Im Tierexperiment verursachte Pregabalin Missbildungen an den Ungeborenen. Daher darf der Wirkstoff während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der Arzt hält dies für eindeutig erforderlich. Frauen im gebärfähigen Alter müssen eine wirksame Verhütungsmethode anwenden.

Es ist nicht bekannt, ob Pregabalin beim Menschen in die Muttermilch übergeht. In der Milch von Ratten wurde es jedoch nachgewiesen. Daher sollte während der Behandlung mit Pregabalin nicht gestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Anwendung von Pregabalin bei Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren wird nicht empfohlen. Es gibt bisher zu wenige Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit in dieser Altersgruppe.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann zur Beeinträchtigung des Sehvermögens führen.
  • Das Medikament kann benommen und schläfrig machen. Dadurch sind Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich.
  • Führt die Einnahme bei Diabetikern zur Gewichtszunahme, müssen die Antidiabetika vom Arzt anders dosiert werden.
  • Bei Schwellungen im Gesicht, im Mundbereich oder der oberen Atemwege muss die Einnahme beendet und der Arzt verständigt weden.
  • Zu Behandlungsbeginn sollte sich der Patient vorsichtig verhalten, da es zu Nebenwirkungen auf die Gehirntätigkeit kommen kann.
  • Nach Therapie-Ende kann es zu Entzugserscheinungen wie Übelkeit, Schmerzen, Schwitzen und anderen kommen. Zur Verhinderung ist die Behandlung mit langsam verminderten Dosen des Medikaments zu beenden.
  • Das Medikament ist nicht für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre geeignet.
  • Während der Behandlung mit dem Medikament muss eine Schwangerschaft sicher verhütet werden.
  • Bei Nierenfunktionsstörungen muss der Arzt die Dosis entsprechend dem Zustand des Patienten vermindern.
  • Bei Personen mit Sucht oder Abhängigkeit in der Vorgeschichte darf das Medikament nur mit großer ärztlicher Vorsicht verordnet werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tabletten)
20 Stück Tabletten
25 Milligramm Pregabalin
50 Stück Tabletten
25 Milligramm Pregabalin
100 Stück Tabletten
25 Milligramm Pregabalin
20 Stück Tabletten
50 Milligramm Pregabalin
50 Stück Tabletten
50 Milligramm Pregabalin
100 Stück Tabletten
50 Milligramm Pregabalin
20 Stück Tabletten
75 Milligramm Pregabalin
50 Stück Tabletten
75 Milligramm Pregabalin
100 Stück Tabletten
75 Milligramm Pregabalin
20 Stück Tabletten
100 Milligramm Pregabalin
50 Stück Tabletten
100 Milligramm Pregabalin
100 Stück Tabletten
100 Milligramm Pregabalin
20 Stück Tabletten
150 Milligramm Pregabalin
50 Stück Tabletten
150 Milligramm Pregabalin
100 Stück Tabletten
150 Milligramm Pregabalin
20 Stück Tabletten
200 Milligramm Pregabalin
50 Stück Tabletten
200 Milligramm Pregabalin
100 Stück Tabletten
200 Milligramm Pregabalin
50 Stück Tabletten
225 Milligramm Pregabalin
100 Stück Tabletten
225 Milligramm Pregabalin
50 Stück Tabletten
300 Milligramm Pregabalin
100 Stück Tabletten
300 Milligramm Pregabalin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über PregaTab 25 mg/ -50 mg/ -75 mg/ -100 mg/ -150 mg/ -200 mg/ -225 mg/ -300 mg Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Pregabalin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.