Molsidomin STADA 8 mg Aliud

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 23.05.2019
Hersteller: ALIUD Pharma GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Molsidomin
Darreichnungsform: Retardtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Molsidomin STADA 8 mg Aliud enthält den Wirkstoff Molsidomin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Molsidomin STADA 8 mg Aliud.

Molsidomin wird zur Vorbeugung, zur Therapie und zur Dauerbehandlung der Herzenge (Angina Pectoris) eingesetzt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Molsidomin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen gefäßerweiternde Mittel auf Nitro-Basis, durchblutungsfördernde Mittel, zu welcher der Wirkstoff Molsidomin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Vorbeugung und Langzeitbehandlung der Angina pectoris, wenn andere Arzneimittel nicht eingesetzt werden können, und bei älteren Patienten

Dosierung

Die Dosis wird vom Arzt individuell nach Bedarf des Patienten und Schweregrad der Erkrankung eingestellt. Die Maximaldosis von 24 Milligramm pro Tag sollte aber nicht überschritten werden.

Üblicherweise sollen die Patienten ein- bis zweimal täglich eine Retardtablette (acht bis 16 Milligramm Molsidomin) einnehmen. In schweren Fällen kann die Dosis auf dreimal täglich eine Retardtablette (24 Milligramm) erhöht werden. In leichteren Fällen ist die Einnahme von zweimal täglich einer halben Retardtablette (acht Milligramm) schon ausreichend.

Die Retardtabletten sollten morgens beziehungsweise morgens und abends unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (zum Beispiel einem Glas Wasser) eingenommen werden. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.

Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Hypromellose
  • Lactose
  • Magnesiumstearat
  • Cellulose

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen ("Nitratkopfschmerz", besonders zu Behandlungsbeginn)

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Herzrasen, Kreislaufstörungen.

Seltene Nebenwirkungen:
Schwindel, Übelkeit, allergische Hautreaktionen, Überempfindlichkeitsreaktionen, zum Beispiel Atemwegskrampf, Asthma; starker Blutdruckabfall, Kollaps, Schock.

Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
allergischer Schock (anaphylaktischer Schock).

Besonderheiten:
In Tierversuchen hat Molsidomin in hohen Dosen Krebs hervorgerufen. Solange dies nicht beim Menschen endgültig ausgeschlossen ist, bleibt der Verdacht krebserregender Wirkungen bestehen.

Wechselwirkungen

Der Wirkstoff zeigt Wechselwirkungen mit allen Medikamenten, die ebenfalls blutdrucksenkend wirken. Dazu zählen beispielsweise Vasodilatatoren, Calciumkanalblocker, Betablocker, ACE-Hemmer oder entwässernde Mittel (Diuretika).

Aber auch andere Substanzen wie Alkohol oder Mittel gegen erektile Dysfunktion wie Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil (zur Therapie von Erektionsstörungen) können eine erhebliche Verstärkung des Blutdruckabfalls bewirken.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden bei einer Überempfindlichkeit gegen Molsidomin. Auch ein akutes Kreislaufversagen bei Schock oder Kreislaufkollaps und ein Herzversagen aufgrund eines herzbedingten Schocks oder ein sehr niedriger Blutdruck lassen die Verwendung von Molsidomin nicht zu.

Wird der Patient mit dem PhosphodiesterasehemmerSildenafil gegen Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion) behandelt, darf Molsidomin ebenfalls nicht eingesetzt werden.

Molsidomin sollte nur eingeschränkt und unter strenger ärztlicher Kontrolle eingesetzt werden, wenn das Herz in seiner Leistung stark beeinträchtigt ist. Hierzu zählen Entzündungen des Herzens, ein akuter Herzinfarkt oder eine schwere Herzmuskelschwäche, eine Verstopfung der Blutwege, Verengungen der Herzklappen (Aorten- oder Mitralstenose) oder allgemein Kreislaufregulationsschwierigkeiten.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Da die Sicherheit der Anwendung von Molsidomin in der Schwangerschaft und der Stillzeit beim Menschen noch nicht ausreichend gesichert ist, sollte der Wirkstoff in der Schwangerschaft und der Stillzeit nicht eingenommen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Molsidomin ist nur zur Behandlung von Erwachsenen bestimmt.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann das Reaktionsvermögen so weit beeinträchtigen, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
  • Das Medikament ist nicht zur Akutbehandlung eines Anfalls von Brustenge (Angina Pectoris) geeignet.
  • Das Medikament soll nicht zusammen mit Sildenafil, Vardenafil und Tadalafil (Mittel zur Potenzsteigerung) eingenommen werden.
  • In Kombination mit Alkohol kann das Medikament zu starkem Blutdruckabfall führen. Auf Alkohol sollte daher während der Einnahme verzichtet werden.
  • Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Retardtablette)
100 Stück Retardtabletten
8 Milligramm Molsidomin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Molsidomin STADA 8 mg Aliud sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Molsidomin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.