KadeFungin Befeuchtungsovula

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.02.2017
Hersteller: Kade (Dr. Kade Pharmazeutische Fabrik GmbH)
Wirkstoff: Hyaluronsäure
Darreichnungsform: Vaginalzäpfchen (Ovulum)
Rezeptfrei

Wirkung

KadeFungin Befeuchtungsovula enthalten den Wirkstoff Hyaluronsäure.

Hyaluronsäure, beziehungsweise deren Natriumsalz Natriumhyaluronat, hat eine breit gefächerte Anwendung. Hyaluronsäure ist ein wichtiger Bestandteil des Bindegewebes und der Knorpel und spielt auch eine Rolle bei der Zellvermehrung und der Zellwanderung.

Hyaluronsäure wurde zunächst aus Hahnenkämmen gewonnen, wird aber heute biotechnologisch von Bakterien mit verändertem Erbgut hergestellt. Bei Einspritzung in Gelenke soll die Substanz die Neubildung abgenutzter Knorpelschichten fördern. Neben diesem nicht unumstrittenen Anwendungsgebiet wird Hyaluronsäure in Augentropfen, Lutschtabletten gegen trockene und gereizte Mund- und Rachenschleimhaut und Hautpräparaten verarbeitet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Hyaluronsäure sind vertiefende Informationen verfügbar:

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Beschwerden an der Scheide einschließlich Verletzungen, besonderer Empfindlichkeit des Muttermundes und anderer Veränderungen der Vaginalhaut, auch verursacht durch Behandlungen mit Hitze, Kälte, Laser oder Strahlentherapie

Dosierung

Wenden Sie an 14 aufeinander folgenden Tagen jeweils ein Vaginalzäpfchen täglich abends an. Die Behandlung kann bei Bedarf wiederholt werden.

Bei Vaginalerkrankungen, die durch Behandlungen mit Wärme, Kälte oder Bestrahlungen verursacht werden, sollte das Medikament bereits ab dem ersten Tag der Behandlung abends angewendet werden.

Waschen Sie sich vor dem Öffen der Packung gründlich die Hände. Trennen Sie einen einzelnen Abschnitt vom Folienstreifen ab und achten Sie darauf, die restlichen verbleibenden dabei nicht zu beschädigen. Entnehmen Sie das Zäpfchen vorsichtig aus der Folie. Führen Sie das Zäpfchen nun behutsam und möglichst tief in die Scheide ein, um ein unbeabsichtigtes Herausgleiten zu verhindern.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hartfett
  • Retinylpalmitat
  • Tocopherylacetat

Nebenwirkungen

Allgemein
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen.

Anwendung zur Einspritzung in ein Gelenk
Seltene Nebenwirkungen:
Hautausschläge, Ergussbildung am Gelenk, Juckreiz, Muskelkrämpfe.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
allergischer Schock, Bluterguss im Gelenk, Blutgefäßentzündung, Blutvergiftung, schwere akute entzündliche Reaktionen, Schnupfen, Gelenksteife, Sehnenscheidenentzündung, Schleimbeutelentzündung, Fieber, Muskelschmerzen.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsnennung:
Begleiterscheinungen am Behandlungsort (Schmerzen, Hitzegefühl, Rötungen und Schwellungen), leichte bis mittelstarke Gelenkschmerzen.

Anwendung als Augentropfen
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Brennen, Tränenfluss).

Wechselwirkungen

Hyaluronsäure darf nicht zusammen mit Desinfektionsmitteln angewendet werden, die beispielsweise das Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid enthalten, da die Hyaluronsäure in ihrer Gegenwart auskristallisieren kann und damit unwirksam wird.

Gegenanzeigen

Hyaluronsäure darf in keinem Fall bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff angewendet werden. Stammt die Substanz aus Hahnenkämmen, verbietet sich auch der Einsatz bei Überempfindlichkeit gegen Hühnereiweiß.

Bei Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen andere Wirkstoffe oder mit Neigung zu allergischen Reaktionen sollte der Wirkstoff nur nach besonderer Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses durch den Arzt angewendet werden.

Die Anwendung des Wirkstoffs zur Einspritzung in ein Gelenk ist bei Patienten mit einer Gelenksentzündung aufgrund einer bakteriell bedingten Infektion untersagt.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Anwendung von Hyaluronsäure am Auge oder in Hautpräparaten ist in der Schwangerschaft unbedenklich. Für die Einspritzung in Gelenke wurde der Wirkstoff nicht in Studien an Schwangeren getestet. Über die Anwendung muss der behandelnde Arzt entscheiden.

In der Stillzeit kann der Wirkstoff angewendet werden; allerdings ist beim Auftragen auf die Haut die stillende Brust auszusparen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Anwendung von Hyaluronsäure am Auge oder in Hautpräparaten ist bei Kindern unbedenklich. Für die Einspritzung in Gelenke wurde der Wirkstoff nicht in Studien an Personen unter 18 Jahren getestet. Vor der Anwendung sind die entsprechenden Hinweise der Hersteller zu beachten oder ein Arzt zu befragen.

Warnhinweise

  • Sollte es nach der Behandlung zu Überempfindlichkeitreaktionen wie Blutdruckabfall kommen, kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad Celsius gelagert, aber auch nicht eingefroren werden.
  • Das Medikament sollte vor Licht geschützt aufbewahrt werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Vaginalzäpfchen (Ovulum))
14 Stück Vaginalzäpfchen (Ovulum)
5 Milligramm Hyaluronsäure

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über KadeFungin Befeuchtungsovula sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Hyaluronsäure (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.