Dobica

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 12.08.2010
Hersteller: Altana Pharma Deutschland GmbH
Wirkstoff: Calciumdobesilat
Darreichnungsform: Kapsel
Rezeptpflichtig

Hinweis

Der Artikel wurde vom Anbieter vom Markt genommen. Sollte dies aus wirtschaftlichen Gründen geschehen sein, ist das Präparat meist noch eine Weile aus Restbeständen erhältlich.

Wirkung

Dobica enthält den Wirkstoff Calciumdobesilat. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Dobica.

Calciumdobesilat wird bei Gefäßschäden mit erhöhter Brüchigkeit und Durchlässigkeit der kleinen Blutgefäße eingesetzt. Außerdem wird es zur Behandlung von Gefäßschädigungen infolge einer Blutzuckererkrankung verwendet. Hierzu zählen unter anderem Netzhautveränderungen im Auge.

Weiterhin können Folgeerscheinungen nach tiefer Beinvenenthrombose mit Calciumdobesilat behandelt werden. Dazu gehören Unterschenkelgeschwüre und Hautekzeme bei Venenschwäche.

Außerdem kann die Therapie bei oberflächlichen Gewebswasseransammlungen und Hämorrhoiden mit diesem Wirkstoff unterstützt werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Calciumdobesilat sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Venenmittel, zu welcher der Wirkstoff Calciumdobesilat gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Gefäßschäden mit erhöhter Kapillarbrüchigkeit und Kapillardurchlässigkeit, Strukturveränderungen an den kleinen Blutgefäßen aufgrund chronisch erhöhter Blutzuckerwerte bei Diabetes, Durchblutungsstörungen der Netzhaut aufgrund diabetischer Gefäßveränderungen
  • Venenschwäche verschiedener Schweregrade und ihre Folgeerscheinungen

Dosierung

Das Medikament ist mittlerweile in Apotheken nicht mehr erhältlich.

Bei einer ständigen Venenschwäche werden während der ersten ein bis drei Wochen drei Kapseln täglich, danach ein bis zwei Kapseln täglich eingenommen.
Bei Schädigungen an kleinen Adern, wie sie zum Beispiel durch eine Diabetes-Erkrankung entstehen, werden über vier bis sechs Monate zwei bis drei Kapseln täglich eingenommen. Danach sollten nur noch ein bis zwei Kapseln am Tag angewendet werden. Bei Bedarf kann die Dosis erhöht werden. Die Kapseln sollten zu den Mahlzeiten mit viel Flüssigkeit eingenommen werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Maisstärke
  • Eisenoxid rot E 172
  • Gelatine
  • gereinigtes Wasser
  • Magnesiumstearat
  • Schellack
  • Sojalecithin
  • Titan(IV)-oxid (E171)

Nebenwirkungen

Seltene Nebenwirkungen:
Übelkeit, Durchfall, Hautreaktionen wie Rötung und Brennen, Fieber, Gelenkschmerzen.

Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
hochgradige Verminderung der Granulozyten (eine Gruppe der weißen Blutkörperchen).

Besonderheiten:
Nebenwirkungen gehen im Allgemeinen nach Absetzen des Präparats sofort zurück.

Bei Blutuntersuchungen ist zu beachten, dass Blutkreatininwerte während einer längerfristigen Calciumdobesilatgabe vorgetäuscht niedrig sein könnten.

Bei Magen-Darm-Störungen sollte die Dosierung reduziert oder die Behandlung beendet werden. Diese Entscheidung trifft der Arzt je nach Ausmaß der Symptome.

Bei Auftreten von Hautreaktionen, Fieber, Gelenkschmerzen und Blutbildveränderungen muss die Behandlung sofort beendet werden. Es könnte sich um eine Überempfindlichkeitsreaktion handeln. Der Arzt wird in diesem Fall über eine alternative Behandlung entscheiden.

Wechselwirkungen

Über Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten liegen bisher keine Hinweise vor.

Gegenanzeigen

Bei bekannter Unverträglichkeit gegen Calciumdobesilat sollte der Wirkstoff nicht erneut eingesetzt werden.

Im ersten Schwangerschaftsdrittel sowie bei bestehenden oder abgeheilten Magenschleimhautentzündungen und Zwölffingerdarmgeschwüren darf Calciumdobesilat nur sehr vorsichtig und eingeschränkt gegeben werden. Der Arzt wird individuell über eine Behandlung entscheiden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Nach der allgemeinen Empfehlung für die Behandlung mit Medikamenten im ersten Schwangerschaftsdrittel sollte Calciumdobesilat in dieser Zeit nur mit großer Vorsicht und Zurückhaltung angewendet werden. Je nach Pharmahersteller wird der Einsatz in Schwangerschaft und Stillzeit auch ganz verboten. Fruchtschädigende Wirkungen können als Folge einer Calciumdobesilat-Behandlung nicht ausgeschlossen werden. Das Gleiche gilt auch für die schädigende Wirkung bei Säuglingen von stillenden Müttern.

Der Arzt wird deshalb individuell über eine Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit je nach Präparat und Hersteller entscheiden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Für Kinder gelten die allgemeinen Richtlinien der Kinderdosierung der einzelnen Medikamente. Je nach Alter und Körpergewicht wird der behandelnde Arzt eine Dosierungsempfehlung geben.

Warnhinweise

  • Bei Hautreaktionen, Fieber, Gelenkschmerzen oder Blutbildveränderungen muss die Behandlung sofort abgebrochen werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Kapsel)
100 Stück Kapseln
250 Milligramm Calciumdobesilat

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Dobica sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Calciumdobesilat (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Kapseln

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.