Cuprior 150 mg Filmtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 10.01.2019
Hersteller: gmp-orphan SA
Wirkstoff: Trientin
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Cuprior 150 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Trientin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Cuprior 150 mg Filmtabletten.

Trientin dient der Behandlung der Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson). Der Wirkstoff wird bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern im Alter von fünf Jahren oder darüber eingesetzt, wenn sie kein D-Penicillamin vertragen, das üblicherweise gegen Morbus Wilson eingesetzt wird.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Trientin sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Dosierung

    Die Behandlung darf nur von Fachärzten begonnen werden, die Erfahrung in der Behandlung der Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson) besitzen.

    Zu Anfang wird das Medikament sehr niedrig dosiert und die Dosis muss nachfolgend vom Arzt entsprechend des Behandlungserfolges und der Verträglichkeit angepasst werden.

    Die empfohlene Dosis liegt zwischen drei bis sechseinhalb Filmtabletten täglich, gegeben in zwei bis vier Einzeldosen. Die Anfangsdosis für Kinder und Jugendliche ist niedriger als die für Erwachsene und ist abhängig von Alter und Körpergewicht. Kinder im Alter von fünf Jahren und darüber erhalten normalerweise eineinhalb bis vier Filmtabletten täglich in zwei bis vier Gaben.

    Sonstige Bestandteile

    Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

    • hochdisperses Siliciumdioxid
    • Talkum
    • Titandioxid (E171)
    • Eisen(III)-hydroxid-oxid-Monohydrat (E 172)
    • Glyceroldibehenat
    • Glycerolmonocaprylocaprat
    • Mannitol
    • Natriumdodecylsulfat
    • Poly(vinylalkohol)

    Nebenwirkungen

    Häufige Nebenwirkungen:
    Übelkeit

    Gelegentliche Nebenwirkungen:
    Ausschlag, Juckreiz, Hautrötung

    Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
    Blutarmut durch Eisen-Mangel, Zwölffingerdarmentzündung, Dickdarmentzündung (auch schwer), Nesselsucht

    Wechselwirkungen

    Trientin senkt erwiesenermaßen die Eisen-Menge im Blut, möglicherweise indem es seine Aufnahme behindert. Daher wird der Arzt gegebenenfalls Eisenverbindungen verordnen. Da Eisen und Trientin sich gegenseitig in der Wirkung beeinträchtigen können, sollten Eisenpräparate erst nach dem Ablauf von mindesten zwei Stunden nach der Gabe von Trientin eingenommen werden.

    Trientin wird nach der Einnahme nur schwer in den Körper aufgenommen. Daher ist es wichtig, dass der Wirkstoff auf nüchternen Magen mindestens eine Stunde vor den Mahlzeiten oder zwei Stunden nach den Mahlzeiten und mit mindestens einer Stunde Abstand zu allen anderen Medikamenten, Nahrungsmitteln oder Milch eingenommen wird. Obwohl es keine Hinweise darauf gibt, dass die Wirksamkeit von Trientin durch Calcium- oder Magnesium-haltige Antazida verändert wird, empfiehlt es sich, diese getrennt zu geben.

    Gegenanzeigen

    Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Trientin nicht eingesetzt werden.

    Der Arzt wird Patienten mit Nierenfunktionsstörung, die mit Trientin behandelt werden, regelmäßig im Hinblick auf die Kupferkonzentrationen, aber auch die Nierenfunktion überwachen.

    Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    Die Anwendung von Trientin während der Schwangerschaft sollte nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt erfolgen. Tierexperimente haben negative Auswirkungen auf die Nachkommen gezeigt, die wahrscheinlich auf einen Trientin-verusachten Kupfermangel zurückzuführen sind. Kupfer ist für ein gesundes Wachstum und eine gesunde geistige Entwicklung erforderlich. Der Arzt wird Schwangere daher sorgfältigst überwachen und die Dosis möglicherweise vermindern.

    Es ist nicht bekannt, ob Trientin in die Muttermilch übergeht. Ein Risiko für das neugeborene Kind, beziehungsweise den Säugling kann nicht ausgeschlossen werden. Der Arzt wird entscheiden, ob das Stillen oder ob die Behandlung zu unterbrechen sind, beziehungsweise ganz darauf verzichtet werden soll. Dabei wird er sowohl den Nutzen des Stillens für das Kind als auch den Nutzen der Therapie für die Mutter berücksichtigen.

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Die Sicherheit und Wirksamkeit von Trientin bei Kindern unter fünf Jahren ist nicht erwiesen. Der Einsatz in dieser Altersgruppe ist verboten.

    Warnhinweise

    • Die Behandlung mit dem Medikament darf nur von Fachärzten begonnen werden, die Erfahrung in der Behandlung von Morbus Wilson besitzen.
    • Nehmen Sie das Medikament auf nüchternen Magen mindestens eine Stunde vor den Mahlzeiten oder zwei Stunden nach den Mahlzeiten und mit mindestens einer Stunde Abstand zu allen anderen Medikamenten, Nahrungsmitteln oder Milch ein.
    • Das Medikament darf nicht zusammen mit Calcium- oder Magnesium-haltigen Säurehemmern eingenommen werden.
    • Eisenpräparate dürfen erst nach dem Ablauf von mindesten zwei Stunden nach dem Medikment eingenommen werden.

    Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

    Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

    Packungsgrößen

    Packungsgröße und Darreichungsform
    Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtabletten)
    72 Stück Filmtabletten
    150 Milligramm Trientin

    Vergleichbare Medikamente

    Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Cuprior 150 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Trientin (ggf. auch Generika).

    Medikament
    Darreichungsform

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.