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Was hilft bei Verstopfung? 12 abführende Lebensmittel
Verdauungsprobleme können den Alltag zu einer echten Herausforderung machen. Wer regelmäßig an Verstopfung (Obstipation) leidet, sollte möglichst ärztlichen Rat aufsuchen, um die Ursachen abklären zu lassen. Bei akuten Beschwerden können auch abführende Lebensmittel die Darmtätigkeit wieder in Schwung bringen. Dazu zählen zum Beispiel ballaststoffreiche Produkte. Welche Nahrungsmittel Ihrer Darmträgheit hoffentlich ein Ende setzen, erfahren Sie hier.

Samen haben eine abführende Wirkung
Wenn der Stuhlgang ausbleibt, können Samen wie Leinsamen und Flohsamenschalen die Darmtätigkeit wieder anregen. Sie enthalten nämlich viele Ballaststoffe und wirken daher abführend. Geben Sie zum Beispiel einen Löffel der Samen in Ihr morgendliches Müsli. Auch im selbstgebackenen Brot schmecken Leinsamen und Flohsamen gut.
Wichtig: Achten Sie aufgrund der bindenden Eigenschaften von Lein- und Flohsamen auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Hülsenfrüchte: Ballaststoffe wirken abführend
Hülsenfrüchte können bei Verstopfung helfen. Denn auch Erbsen, Bohnen und Linsen enthalten wertvolle Ballaststoffe. Das sind unverdauliche Pflanzenfasern, die Füllstoffe enthalten. Sie binden Wasser, quellen auf und regulieren auf diese Weise die Verdauung. Die empfohlene Ballaststoffzufuhr liegt bei 30 Gramm pro Tag.

Haferflocken helfen bei Verstopfung
Auch Haferflocken enthalten viele Ballaststoffe und eignen sich somit gut als natürliches Hausmittel bei Verstopfung. Kennen Sie schon das Trendfrühstück Baked Oatmeal?

Abführendes Lebensmittel: Öl
Ein weiteres natürliches Abführmittel kann Pflanzenöl sein. Viele setzen etwa auf Olivenöl oder Leinöl, etwa im Salat oder Dip. Daneben soll auch Rizinusöl Verstopfungen entgegenwirken, das aus den Samen des Baumes Ricinus Communis gewonnen wird. Das Naturheilmittel ist in der Apotheke erhältlich und wird pur oder vermischt mit Saft oder warmer Milch eingenommen.

Gemüsesäfte für eine gesunde Darmflora
Bei anhaltender Verstopfung schwören viele Menschen auf Gemüsesäfte wie Sauerkrautsaft, Tomatensaft, Karottensaft oder Rote-Beete-Saft: Die enthaltenen Milchsäurebakterien tragen zu einer gesunden Darmflora bei.

Abführendes Lebensmittel: Trockenpflaumen
Bei träger Verdauung kann der Verzehr von Trockenfrüchten Abhilfe schaffen. Besonders bewährt haben sich Trockenpflaumen. Sie enthalten die Ballaststoffe Pektin und Cellulose, von denen eine stark quellende Wirkung ausgeht. Dadurch wird die natürliche Darmbewegung angeregt und der Stuhl befeuchtet.
Wichtig: Weichen Sie die Pflaumen vor dem Verzehr über Nacht in Wasser ein. So vermeiden Sie, dass das Trockenobst dem Darm Flüssigkeit entzieht. Auch das Einweichwasser kann abführend wirken und sollte bei entsprechenden Beschwerden getrunken werden.

Ananas: ein Hausmittel zum Abführen
Obstsorten mit einem hohen Flüssigkeitsgehalt können den Toilettengang erleichtern. Auch Fruchtsäfte regen die Verdauung an. Vor allem Ananas und Ananassaft sind verbreitete Hausmittel bei Verstopfung. Das liegt am enthaltenen Bromelain, auch als Ananasenzym bekannt. Der pflanzliche Arzneistoff unterstützt die Aufnahme und Verwertung von Protein aus der Nahrung. Eine regelmäßige Anwendung sollte aber im Vorfeld ärztlich abgeklärt werden.

Weintrauben sind ein abführendes Lebensmittel
Auch Weintrauben können abführend wirken und enthalten zusätzlich wertvolle Vitamine und Mineralstoffe.
Übrigens: Greifen Sie ruhig zu Trauben mit Kernen – diese enthalten nämlich mehr sekundäre Pflanzenstoffe als das Fruchtfleisch. Damit der Körper diese aufnehmen kann, müssen die Kerne allerdings zerkaut werden, was am Anfang gewöhnungsbedürftig sein kann.

Apfelessig gegen Verdauungsbeschwerden
Zweifelsfrei wissenschaftlich belegt ist die Wirkung von Apfelessig bei Verstopfung zwar nicht – viele Betroffene schwören aber auch den angeblichen Alleskönner, da er antibakteriell wirkt und zu einer gesunden Darmflora beiträgt. Auch bei Blähungen setzen viele auf Apfelessig.
Anwendung: Einfach einen Esslöffel Apfelessig in ein Glas Wasser geben. Ein wenig Honig sorgt für einen besseren Geschmack. Auch in Salatsaucen macht sich Apfelessig gut.

Kaffee wirkt abführend
Um akuter Verstopfung entgegenzuwirken, kann Kaffee helfen. Dieser muss allerdings Koffein enthalten, denn durch den Konsum von Koffein wird das Hormon Gastrin freigesetzt. Dadurch wird vermehrt Magensäure produziert, die den Speisebrei zersetzt. Gastrin sorgt außerdem dafür, dass sich das Verdauungsenzym Pepsinogen im Magen bildet.

Weizenkleie: ein abführendes Lebensmittel
Weizenkleie ist die Schale, die zurückbleibt, wenn Weizen zu Mehl verarbeitet wird. Das Nebenprodukt kann sich positiv auf den Verdauungstrakt auswirken, da der hohe Ballaststoffanteil die Darmtätigkeit anregt. Weizenkleie eignet sich zum Beispiel zum Backen, kann aber auch im morgendlichen Haferbrei verzehrt werden.

Den Darm nicht überfordern
Wer seine Ernährung anpasst, um akuter Verstopfung entgegenzuwirken und eine Entleerung in Gang zu setzen, sollte es langsam angehen lassen: Zu große Mengen der abführenden Lebensmittel können unerwünschte Effekte wie Durchfall oder einen Blähbauch verursachen. Bei anhaltenden Verdauungsbeschwerden ist ein Arztbesuch ratsam.
Verdauungsprobleme können den Alltag zu einer echten Herausforderung machen. Wer regelmäßig an Verstopfung (Obstipation) leidet, sollte möglichst ärztlichen Rat aufsuchen, um die Ursachen abklären zu lassen. Bei akuten Beschwerden können auch abführende Lebensmittel die Darmtätigkeit wieder in Schwung bringen. Dazu zählen zum Beispiel ballaststoffreiche Produkte. Welche Nahrungsmittel Ihrer Darmträgheit hoffentlich ein Ende setzen, erfahren Sie hier.
- Ishikawa Ramos, C., et al.: The Short-Term Effects of Olive Oil and Flaxseed Oil for the Treatment of Constipation in Hemodialysis Patients. Journal of Renal Nutrition, September 2014: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1051227614001411 (Abruf: 05/22)
- Online-Informationen des Bundeszentrum für Ernährung: https://www.bzfe.de/das-beste-aus-dem-essen/was-verbraucher-wissen-wollen/ (Abruf: 05/22)
- Schäfer, C.: Wie ernähre ich mich bei Magen-Darm-Beschwerden? Was nützt, was nicht – praktische Hilfen für den Alltag. Ein E-Book der Verbraucherzentrale (1. Auflage 2020)
- Bove, A., et al.: Consensus statement AIGO/SICCR diagnosis and treatment of chronic constipation and obstructed defecation (Part II: Treatment). World Journal of Gastroenterology, September 2012: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3460325/ (Abruf: 05/22)
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