Mausarm: Was hilft gegen Schmerzen beim RSI-Syndrom?
Als Mausarm werden unspezifische Beschwerden und Schmerzen im Bereich des Handgelenks, des Unterarms und bis hinauf in die Schultern bezeichnet. Das sogenannte RSI-Syndrom entsteht durch Überlastung – allem durch die Arbeit am PC. Weshalb es wichtig ist, bei den ersten Anzeichen zu reagieren und wie man einem Mausarm vorbeugt.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Mausarm
Beim RSI-Syndrom treten anfangs Kribbeln und Taubheitsgefühle auf. Im weiteren Verlauf stellen sich Schmerzen ein. Die Beschwerden können die Hand, das Handgelenk, den Unter- oder Oberarm, die Schulter oder auch den Nacken betreffen.
Um die Beschwerden zu lindern, sind Schonung und eine ergonomische Anpassung des Arbeitsplatzes notwendig. Nur wenn Überlastung auf Dauer vermieden wird, können die Symptome zurückgehen.
Der Mausarm tritt durch Überlastung auf, die bei der PC-Arbeit oder in Handwerksberufen entstehen kann. Wie lange Betroffene krankgeschrieben werden, hängt daher von ihrer beruflichen Tätigkeit sowie vom individuellen Krankheitsverlauf ab.
Was ist ein Mausarm?
Als Mausarm werden Beschwerden im Bereich der Hand, des Arms und der Schulter zusammengefasst, die durch Überlastung entstehen. Eine alternative Bezeichnung dafür ist Repetitive Strain Injury (RSI)-Syndrom. Es handelt sich also um ein Syndrom, das auf Schäden durch wiederholte Überlastung zurückzuführen ist. Gelegentlich wird auch von Maushand gesprochen.
Der Begriff Syndrom bezeichnet in der Medizin eine Gruppe von Symptomen, die oft gemeinsam auftreten, unabhängig davon, ob die Ursache bekannt ist. Anders als das Karpaltunnelsyndrom oder eine Sehnenscheidenentzündung ist der Mausarm keine spezifische Diagnose, sondern ein Sammelbegriff für verschiedene Symptome und Beschwerden.
Die Erkrankung ist häufig und kommt immer öfter vor, weil PC-Arbeit und auch Gaming am Computer weiter zunehmen. So leiden eine bis zwei von drei Personen, die regelmäßig am PC spielen, unter dem RSI-Syndrom. Außerdem sind womöglich bis zu vier von zehn Menschen betroffen, die am Computer arbeiten.
Welche Beschwerden löst ein Mausarm aus?
Beim Mausarm beginnen die Beschwerden schleichend und schreiten ohne Therapie immer weiter fort. Erste Anzeichen können Empfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle in der Hand oder im Arm sein. Für Betroffene kann es sich so anfühlen, als sei der Arm "eingeschlafen".
Weitere mögliche Symptome sind
- Kraftverlust in der Hand oder im Arm
- Schwellungen
- Gelenksteifigkeit
- Bewegungseinschränkungen
Im weiteren Verlauf treten ziehende oder stechende Schmerzen auf. Diese Missempfindungen können verschiedene Bereiche betreffen:
- Finger
- Handgelenk
- Unterarm
- Ellenbogen
- Oberarm
- Schulter
- Nacken
Zudem kann es zu Symptomen wie Rücken- oder Kopfschmerzen kommen.
Ursachen: Woher kommt ein Mausarm?
Der Mausarm ist eine Überlastungsreaktion, tritt also infolge von chronischen Fehlbelastungen oder sich häufig wiederholenden Bewegungsabläufen auf. Dadurch werden Muskeln, Bänder, Sehnen und Nerven strapaziert.
In den Sehnenansätzen können winzige Verletzungen entstehen, die der Körper mit der Zeit nicht mehr kompensieren kann. Womöglich sind auch entzündliche Veränderungen des Nervensystems beteiligt, die zu einer gestörten und übersensiblen Schmerzwahrnehmung führen.
Typischerweise sind Personen betroffen, die viel am PC arbeiten oder spielen und/oder ihr Smartphone exzessiv nutzen. Doch auch Angehörige von Handwerksberufen können unter dem RSI-Syndrom leiden. Ebenso wie Personen, die bestimmte Sportarten ausüben – etwa Tennis. Gerade hier kommt es oft zu Beschwerden, die einem Tennisarm ähneln.
Oft kommen neben der genannten Über- oder Fehlbelastung noch weitere Faktoren hinzu:
- Stress
- Bewegungsmangel in der Freizeit
- ungewohnte Belastung, etwa bei Berufsanfänger*innen
Therapie: Was tun gegen einen Mausarm?
Beim Mausarm ist wichtig, dass der betroffene Bereich zunächst entlastet wird. Daher kommen bei der Behandlung Bandagen zum Einsatz, die schützen und stützen. Tätigkeiten und Bewegungen, die Schmerzen auslösen oder zur Entstehung des Syndroms geführt haben, sind zu meiden. Vor allem die Gelenke der betroffenen Hand und des Arms sollten geschont werden.
Gegen akute Schmerzen können Schmerzmittel helfen, insbesondere die nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) Ibuprofen und Diclofenac. Eine Einnahme in Tablettenform über mehr als ein paar Tage hinweg ist ohne ärztlichen Rat nicht empfehlenswert, da die Medikamente das Herz-Kreislauf-System und den Verdauungstrakt belasten können. Eine Alternative können Gele, Salben oder Sprays mit den schmerzstillenden Wirkstoffen sein.
Im Rahmen einer Physiotherapie erlernen Betroffene Dehn- und Kräftigungsübungen sowie eine ergonomische Arbeitshaltung.
Gerade bei Computerarbeit ist es wichtig, regelmäßige Pausen einzulegen – etwa jede Stunde – um Überlastungen vorzubeugen.
Mausarm: Arbeitsplatz anpassen
Beim RSI-Syndrom ist ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz von großer Bedeutung, um die Sehnen und Muskulatur zu entlasten. Da das Handgelenk bei der PC-Arbeit nicht abgeknickt werden sollte, ist die Anschaffung einer Auflage sinnvoll, die die Handgelenke bei der Arbeit mit Tastatur und Maus stützt. Auch eine ergonomisch geformte Computermaus ist empfehlenswert.
Die Sitzposition und Haltung am Schreibtisch sollten regelmäßig verändert werden, um die Überlastung eines einzelnen Bereichs zu verhindern. Höhenverstellbare Bürostühle und Schreibtische helfen dabei, den Arbeitsplatz individuell anzupassen.
Wie kann man einem Mausarm vorbeugen?
Da das Syndrom durch Überlastung entsteht, sind alle dauerhaften einseitigen Belastungen Risikofaktoren. Wichtig zur Vorbeugung sind daher:
- ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz
- verschiedenartige Arbeitshaltungen (z.B. auch im Stehen)
- regelmäßige Arbeitspausen
Auch Stress spielt eine Rolle bei der Entstehung des RSI-Syndroms. Betroffene sollten daher darauf achten, Stress zu reduzieren, etwa durch das Erlernen einer Entspannungsmethode oder Veränderungen in den Arbeitsabläufen.
Zur Vorbeugung sind außerdem Dehnübungen wichtig. Idealerweise werden sie unter physiotherapeutischer Anleitung erlernt. Diese Übungen sollten insbesondere in den Arbeitspausen bei Schreibtischarbeit durchgeführt werden, um das Gewebe zu lockern.
Wie stellt man einen Mausarm fest?
Der Mausarm ist ein unspezifisches Syndrom und keine konkrete Erkrankung. Daher lässt er sich weder im Blut noch auf einem Röntgenbild nachweisen.
Die Diagnose wird durch Ausschluss anderer Ursachen gestellt. Ein ärztliches Gespräch und eine körperliche Untersuchung können dabei durch weitere Verfahren ergänzt werden:
- Röntgen
- Ultraschall
- Magnetresonanztomographie (MRT)
- Untersuchung der Nervenleitgeschwindigkeit (Elektroneurographie)
Verlauf und Prognose beim Mausarm
Wird der Mausarm rechtzeitig behandelt und werden schädigende Gewohnheiten rasch verändert, ist die Prognose gut. Das bedeutet, dass die Beschwerden in diesem Fall mit großer Wahrscheinlichkeit wieder verschwinden oder sich zumindest bessern.
Ohne geeignete Behandlung und Anpassungen des Arbeitsplatzes besteht hingegen die Gefahr, dass die Schmerzen chronisch werden.
Krankschreibung – wie lange fallen Betroffene aus?
Zunächst ist Schonung angezeigt. Wie lange genau diese notwendig ist, hängt vom Auslöser, der beruflichen Tätigkeit und dem individuellen Krankheitsverlauf ab.
Vor einer Rückkehr an den Schreibtisch sind ergonomische Anpassungen zu empfehlen, um einen Rückfall zu verhindern.