Kann Wasser schlecht werden?
Reines Wasser verdirbt nicht im klassischen Sinn, denn es enthält keine Nährstoffe, die Mikroorganismen zum Wachstum benötigen. Dennoch können sich Keime darin vermehren, etwa wenn es offen steht, abgefüllt oder durch direkten Mundkontakt verunreinigt wurde. Worauf Sie im Umgang mit Trink- und Mineralwasser achten sollten, erfahren Sie hier.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zur Haltbarkeit von Wasser
Schlechtes Wasser kann trüb sein, muffig riechen oder seltsam schmecken. Aber auch klares, geruchloses Wasser kann verkeimt sein, wenn es länger offen stand oder wenn jemand direkt aus der Flasche getrunken hat.
Das kommt darauf an: Leitungswasser in einem sauberen, geschlossenen Behälter hält sich bei Raumtemperatur etwa 1-2 Tage, im Kühlschrank bis zu 3 Tage. Wasser, aus dem direkt getrunken wurde, kann schon nach wenigen Stunden verkeimen, besonders bei Wärme.
Wasser mit frischen Zutaten wie Zitrone, Gurke, Beeren oder Kräutern verdirbt schneller als reines Wasser. Bei Zimmertemperatur sollte es innerhalb von 4-6 Stunden verbraucht und die Früchte oder Kräuter ausgetauscht werden.
Wann darf Trinkwasser nicht mehr getrunken werden?
Wasser gilt als besonders reines und haltbares Lebensmittel. Doch unter bestimmten Umständen kann es verkeimen und gesundheitsschädlich werden. Das ist unter anderem abhängig von der Art des Wassers, den Temperaturen und der Lagerung:
Flaschen mit Mineralwasser: Ungeöffnete Glasflaschen aus dem Handel sind je nach angegebenem Mindesthaltbarkeitsdatum in der Regel mindestens 2 Jahre, Plastikflaschen (PET) 1 Jahr lang haltbar. Wasser mit Kohlensäure bleibt länger frisch als stilles Wasser. Werden die Flaschen kühl und dunkel gelagert, ist das Wasser häufig deutlich länger genießbar.
geöffnete Flaschen mit Mineralwasser: Angebrochene Flaschen lassen sich etwa 2-3 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Wurde direkt mit dem Mund aus der Flasche getrunken, reduziert sich die Haltbarkeit allerdings: Mit dem Speichel gelangen Bakterien und Pilze ins Wasser, die sich rasch vermehren, vor allem bei Wärme. Das Wasser sollte dann innerhalb weniger Stunden aufgebraucht und auch gekühlt nicht länger als einen Tag aufbewahrt werden.
offenstehendes Wasser: Wurde Wasser in ein Glas oder eine Karaffe abgefüllt, sollte es maximal einen Tag bei Zimmertemperatur stehen bleiben, da sich sonst Keime aus der Luft oder vom Gefäß darin ansiedeln können. Im Kühlschrank bleibt es länger frisch.
Leitungswasser: Leitungswasser ist anfälliger für Keime als Mineralwasser aus der Flasche. Abgefüllt sollte es nur etwa 1-2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden, bei Raumtemperatur besser nur wenige Stunden.
- gefiltertes Leitungswasser: Gefiltertes Wasser ist nicht länger haltbar. Im Gegenteil:
Filter entfernen oft auch Stoffe wie Chlor, die das Wasser haltbarer machen. Dadurch können sich Keime im gefilterten Wasser schneller vermehren. Außerdem können Filterkartuschen selbst zur Keimquelle werden, wenn sie nicht regelmäßig gewechselt oder durchgespült werden.
Sieht man Wasser an, wenn es nicht mehr gut ist?
Wasser kann frisch aussehen und dennoch verkeimt sein. Haben sich Bakterien darin vermehrt, ist dies also nicht unbedingt zu sehen, zu riechen oder zu schmecken. Wenn Wasser folgende Anzeichen aufweist, ist es meist bereits deutlich belastet:
- Trübung oder milchige Schlieren
- Schwebstoffe
- Bläschenbildung ohne Kohlensäure
- Verfärbungen
- muffiger Geruch
- seltsamer Geschmack (z. B. modrig, seifig, säuerlich)
Welche gesundheitlichen Risiken drohen durch verunreinigtes Wasser?
Nachlässiger Umgang mit Trinkwasser hat hierzulande zwar selten ernste Folgen. Er kann jedoch Beschwerden auslösen wie beispielsweise:
- Durchfall
- Bauchkrämpfe
- Übelkeit
- Erbrechen
- selten: Fieber, Harnwegsinfekte oder Entzündungen im Mund-Rachen-Raum (vor allem bei geschwächtem Immunsystem)
Bilden sich in häufig genutzten Flaschen unbemerkt Keimschichten, können diese den Körper auf Dauer belasten. Dies kann beispielsweise zu häufigen, unklaren Verdauungsbeschwerden führen und das Immunsystem schwächen.
Besonders empfindlich reagieren:
- Kleinkinder
- ältere Menschen
- Schwangere
- Personen mit geschwächtem Immunsystem, etwa durch chronische Erkrankung oder bestimmte Medikamente
Tipps zum richtigen Umgang mit Trinkwasser
Wer die Verunreinigung von Wasser mit Keimen verhindern möchte, sollte folgende Tipps berücksichtigen:
Leitungswasser morgens kurz ablaufen lassen, vor allem in Altbauten oder wenn es länger in der Leitung stand.
Mineralwasserflaschen nach dem Öffnen kühl lagern und innerhalb weniger Tage verbrauchen.
Nicht direkt aus Flaschen trinken, wenn sie mehrfach verwendet werden sollen, denn Speichel bringt Keime ins Wasser. Besser ist es, ein Glas zu verwenden.
Offenes Wasser nicht bei Zimmertemperatur stehen lassen, besonders bei warmem Wetter.
Infused Wasser immer gekühlt aufbewahren und innerhalb von 24 Stunden verbrauchen. Früchte oder Kräuter nicht wiederverwenden.
Wasserflaschen und Karaffen bei regelmäßiger Nutzung täglich mit Flaschenbürste und Spülmittel oder bei Eignung in der Spülmaschine reinigen. Deckel, Dichtungen und Aufsätze nicht vergessen. Nach dem Spülen offen stehend trocknen lassen.
- Wassersprudler regelmäßig reinigen, Sirup immer erst nach dem Sprudeln im Glas hinzugeben.