Urapidil Carinopharm 25 mg/ -50 mg/ -100 mg Injektionslösung

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 15.01.2019
Hersteller: Carinopharm GmbH
Wirkstoff: Urapidil
Darreichnungsform: Injektionslösung
Rezeptpflichtig

Wirkung

Urapidil Carinopharm 25 mg/ -50 mg/ -100 mg Injektionslösung enthält den Wirkstoff Urapidil. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Urapidil Carinopharm 25 mg/ -50 mg/ -100 mg Injektionslösung.

Urapidil wird benutzt, um bei Bluthochdruck die Blutdruckwerte zu verringern und den Blutdruck auf Dauer zu normalisieren.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Urapidil sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Alpha-Sympatholytika, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Urapidil gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • hypertensive Notfälle (d.h. stark erhöhte Blutdruckwerte mit Beschwerden wie Schwindel, Sehstörungen, Lähmungserscheinungen oder Bewusstseinsstörungen)
  • schwere und schwerste Formen der Bluthochdruckkrankheit
  • Bluthochdruck, bei dem keine andere Behandlung hilft
  • Blutdrucksenkung bei Patienten mit Bluthochdruck während und/oder nach Operationen

Dosierung

Das Medikament wird dem liegenden Patienten über eien Vene als Injektion oder Infusion verabreicht. Sowohl ein- oder mehrmalige Injektion als auch intravenöse Langzeitinfusionen sind möglich. Injektionen lassen sich mit anschließender Langzeitinfusion kombinieren. Überlappend mit dieser Form der Anwendung ist der Übergang auf eine Dauertherapie mit einem Blutdrucksenker zur Einnahme möglich.

Im Allgemeinen werden vom Arzt 10 bis 50 Milligramm Urapidil langsam – unter laufender Blutdruckkontrolle – in die Vene verabreicht. Bei Patienten mit Nieren- und/oder Leberfunktionsstörungen kann eine Dosisverringerung erforderlich sein. Innerhalb von fünf Minuten nach der Injektion ist eine blutdrucksenkende Wirkung zu erwarten.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Dinatriumhydrogenphosphat
  • Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat
  • Natriumhydroxid
  • Propylenglykol
  • Salzsäure 36 %
  • Wasser für Injektionszwecke

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen.

Gelegentliche oder weniger häufige Nebenwirkungen:
Herzklopfen, Herzschlagbeschleunigung, Herzschlagverlangsamung, Druckgefühl in der Brust, Brustschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Mundtrockenheit, Müdigkeit, Schlafstörungen, verstopfte Nase, allergische Reaktionen, Juckreiz, Hautrötung, Hautausschlag, Kreislaufprobleme.

Seltene Nebenwirkungen:
Wasseransammlungen im Gewebe (Ödem), Unruhe.

Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
Blutbildveränderungen, Leberwerterhöhung, verstärkter Harndrang, Verstärkung einer Unfähigkeit, Stuhl oder Harn einzuhalten (Inkontinenz); schmerzhafte Dauererektionen.

Wechselwirkungen

Die blutdrucksenkende Wirkung von Urapidil kann durch andere Alpharezeptorenblocker, andere blutdrucksenkende Wirkstoffe, Zustände mit Flüssigkeitsmangel im Blutgefäßsystem (beispielsweise bei starkem Blutverlust, Erbrechen oder Durchfall) und Alkohol verstärkt werden.

Durch Cimetidin kann es zu einer verlängerten Wirkung von Urapidil kommen.

Eine Kombinationsbehandlung mit ACE-Hemmern wird nicht empfohlen.

Gegenanzeigen

Urapidil darf nicht eingenommen werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff sowie bei einer Verengung der Aorta und bei künstlich angelegten Verbindungen zwischen Arterien und Venen (arteriovenöser Shunt).

Urapidil darf nur unter besonderer ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden bei:
  • Herzmuskelschwäche, deren Ursache in einer mechanischen Funktionsbehinderung liegt, wie beispielsweise bei einer Verengung der Herzklappen.
  • Lungenembolie
  • Kindern
  • Leberfunktionsstörungen
  • mäßiger bis schwerer Nierenfunktionsstörung
  • älteren Patienten
  • gleichzeitiger Gabe von Cimetidin.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Urapidil sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Urapidil ist für Kinder nicht geeignet.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann Autofahren oder das Bedienen von Maschinen gefährlich machen. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Die Behandlung mit blutdruckbeeinflussenden Wirkstoffen bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
  • Vor Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Wirkstoffen sollte vom behandelnden Arzt ausreichend lange der blutdrucksenkende Effekt der einzelnen Wirkstoffe überprüft werden.
  • Der Arzt beginnt Behandlung mit einer geringen Dosierung, die dann schrittweise bis zur individuell optimalen Dosis erhöht wird.
  • Bei älteren Patienten und bei Patienten mit einer Leber- oder Nierenfunktionsstörung muss der Arzt die Dosierung anpassen.
  • Das Medikament darf nicht mit alkalischen Injektions- und Infusionslösungen gemischt werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Injektionslösung)
25 Milliliter Injektionslösung
5 Milligramm Urapidil
50 Milliliter Injektionslösung
5 Milligramm Urapidil
100 Milliliter Injektionslösung
5 Milligramm Urapidil

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Urapidil Carinopharm 25 mg/ -50 mg/ -100 mg Injektionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Urapidil (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.