Ranitidin-ratiopharm 150mg/-300mg Brausetabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 04.09.2007
Hersteller: ratiopharm GmbH
Wirkstoff: Ranitidin
Darreichnungsform: Brausetablette
Rezeptpflichtig

Hinweis

Der Artikel wurde vom Anbieter vom Markt genommen. Sollte dies aus wirtschaftlichen Gründen geschehen sein, ist das Präparat meist noch eine Weile aus Restbeständen erhältlich.

Wirkung

Ranitidin-ratiopharm 150mg/-300mg Brausetabletten enthalten den Wirkstoff Ranitidin.

Ranitidin wird bei Sodbrennen (Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung) und säurebedingten Schmerzen im Oberbauch in einer Dosierung von 75 Milligramm bis zu viermal täglich eingesetzt. Die Einnahme sollte maximal vier Wochen andauern und kann in dieser Dosierung auch in Selbstmedikation erfolgen.

Bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren ist eine Tagesdosis von 300 bis 600 Milligramm (einmal täglich oder auf zwei Einzeldosen verteilt) für die Dauer von vier bis acht Wochen erforderlich. Zur Vorbeugung eines erneuten Auftretens von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren hat sich die Gabe von 150 Milligramm Ranitidin einmal täglich bewährt.

Bei Speiseröhrenentzündungen (Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung) werden 300 bis 600 Milligramm Ranitidin täglich (einmal oder auf zwei bis vier Einzeldosen verteilt) für acht bis zwölf Wochen eingenommen.

Bei krankhafter Überproduktion von Magensäure (Zollinger-Ellison-Syndrom) sind höhere Tagesdosen erforderlich. Man nimmt hier meistens 450 bis zu 900 Milligramm täglich ein.

Während einer Entbindung kann die einmalige Gabe von 150 Milligramm Ranitidin das Eindringen von Magensäure in die Luftröhre (Säureaspiration) verhindern.

Der Wirkstoff ist bis zu einer Dosierung von 75 Milligramm pro Arzneiform und einer Gesamt-Packungsdosierung von 1.050 Milligramm (14 Einheiten zu 75 Milligramm) verschreibungsfrei.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ranitidin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen H2-Blocker, Mittel gegen zu viel Magensäure, zu welcher der Wirkstoff Ranitidin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Verringerung der Magensäurebildung bei Zwölffingerdarmgeschwüren
  • Verringerung der Magensäurebildung bei gutartigen Magengeschwüren
  • Langzeitbehandlung von Magengeschwüren und Darmgeschwüren, um deren Wiederauftreten zu verhindern, bei Patienten, die zu Rückfällen neigen
  • Speiseröhrenentzündung aufgrund zurückfließender Magensäure
  • Zollinger-Ellison-Syndrom (eine bestimmte Tumorerkrankung, bei der zu viel Magensäure gebildet wird)
  • einmalige Gabe während der Geburt zur Verhütung der Einatmung von Magensäure (150 Milligramm zusätzlich)
  • Fortsetzung der in Injektionsform eingeleiteten Vorbeugung stressbedingter Schleimhautverletzungen im oberen Magen- Darm-Bereich (150 Milligramm zusätzlich)
  • Fortsetzung der mit der Injektionsform eingeleiteten Vorbeugung wiederkehrender Blutungen und der unterstützenden Maßnahmen bei Blutungen aus Gewebeveränderungen oder Geschwüren in Magen und Zwölffingerdarm (150 Milligramm zusätzlich)

Dosierung

Die Brausetabletten sind mit 150 und 300 Milligramm des Wirkstoffs Ranitidin erhältlich. Um die gewünschte Dosis zu erhalten, können auch mehrere niedriger dosierte Brausetabletten nacheinander eingenommen werden.

Vor der Einnahme werden die Brausetabletten in einem gefüllten Glas Wasser gelöst, welches dann getrunken werden kann.

Bei gutartigen Magen-Darmgeschwüren werden 300 Milligramm nach dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen eingenommen. Meist heilen die Geschwüre innerhalb von vier Wochen ab. Wenn bei einzelnen Patienten das Geschwür noch nicht vollständig abgeheilt ist, sollte die Behandlung für weitere vier Wochen mit der gleichen Dosis fortgesetzt werden.

Bei einer durch Magensaft-Rückfluss entstandenen Speiseröhrenentzündung werden 300 Milligramm nach dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen bis zu einer Dauer von acht Wochen, im Bedarfsfall auch für zwölf Wochen, gegeben.

Bei einem Geschwür im Magen, welches mit vermehrter Hormonproduktion einhergeht, dem so genannten Zollinger-Ellison-Syndrom besteht die Einleitung der Behandlung aus dreimal täglich 150 Milligramm, falls erforderlich, kann auf täglich 600 bis 900 Milligramm gesteigert werden. Man kann auch mit höheren Dosen behandeln, sollte dies nach ärztlicher Bestimmung der Magensäureproduktion erforderlich sein.

Zur Langzeitbehandlung wird einmal täglich vor dem Schlafengehen 150 Milligramm eingenommen.

Zur Verhütung des Einatmens von aufgestoßener Magensäure reicht eine einmalige Gabe von 150 Milligramm.

Zur Vorbeugung eines stressbedingten Magengeschwürs wird, sobald der Patient wieder essen kann, zweimal pro Tag 150 Milligramm gegeben.

Als Vorbeugung und Unterstützungsbehandlung bei geschwürbedingten Blutungen nimmt man zweimal täglich 150 Milligramm zu sich.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Lactose 1H2O
  • Macrogol 6000
  • Natriumcyclamat
  • Natriumhydrogencarbonat
  • Natriumhydroxid
  • Povidon K 25
  • Riboflavinphosphat-Natrium
  • Saccharin-Natrium
  • Simeticon
  • Weinsäure
  • Zitronen-Aroma

Nebenwirkungen

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen; Durchfall; Verstopfung; Hautausschlag.

Seltene Nebenwirkungen:
juckende Hautausschläge; Hautrötungen; Müdigkeit; Schwindel; Übelkeit; Bewegungsstörungen; schwere Kopfschmerzen; Sehstörungen; Verwirrtheitszustände; Unruhezustände; Halluzinationen; Depression; Haarausfall; Veränderungen des Blutbildes.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Gelenkschmerzen; Muskelschmerzen; Herzrhythmusstörungen; Potenzstörungen; Libidoverlust; Brustdrüsenvergrößerung beim Mann (Gynäkomastie); Nierenentzündung.

Wechselwirkungen

Ranitidin kann die Aufnahme anderer Wirkstoffe in die Blutbahn beeinflussen. Verringert wird zum Beispiel die Aufnahme un den Körper und damti die Wirkung von Ketoconazol (Pilzmittel).

Bei gleichzeitiger Behandlung kann Ranitidin die Blut-Konzentration und Wirkung folgender Wirkstoffe erhöhen: Theophyllin (Asthmamittel), Glipizid (blutzuckersenkendes Mittel), Midazolam (Narkosemittel) oder Triazolam (Psychopharmakon). Ranitidin erhöht auch den Blutalkoholspiegel und somit die Wirkung von Alkohol.

Die gleichzeitige Einnahme von säurebindenden Mitteln (Antazida) oder Sucralfat kann die Aufnahme und Wirkung von Ranitidin verringern.

Die AntiarrhythmikaProcainamid und N-Acetylprocainamid können hingegen die Ausscheidung von Ranitidin verzögern und damit die Wirkung verstärken.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Ranitidin oder der Lebererkrnakung akute Prophyrie darf der Wirkstoff nicht eingenommen werden.

Nur nach Befragen eines Arztes darf Ranitidin eingenommen werden bei
  • Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren oder Magenkrebs in der Vorgeschichte oder besonderen Risiken dafür, weil die entsprechenden Krankheitszeichen von dem Wirkstoff verschleiert werden
  • unbeabsichtigtem Gewichtsverlust in Verbindung mit Verdauungsstörungen
  • Nieren- und/oder Leberfunktionsstörung
  • anderen Krankheiten, die mit selbst-verordneten oder vom Arzt verordneten Medikamenten behandelt werden
  • Behandlung mit nicht-steroidalen Antirheumatika.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Wegen unzureichender Kenntnisse über die Wirkung beim Menschen sollte Ranitidin während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingenommen werden. Im Tierversuch wurden keine Schädigungen des Ungeborenen beobachtet.

Da Ranitidin in die Muttermilch übertritt, können vorübergehende Beeinträchtigungen des Säuglings nicht ausgeschlossen werden. Im Zweifelsfall sollte abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern unter zehn Jahren darf Ranitidin wegen beschränkter Erfahrungen nicht eingesetzt werden. Die Behandlung von Kindern ab zehn Jahren sollte nur kurz und unter strenger ärztlicher Kontrolle erfolgen.

Warnhinweise

  • Die Reaktionsfähigkeit kann beeinträchtigt werden.
  • Die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt werden.
  • Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Tagesdosis zu verringern.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Brausetabletten)
10 Stück Brausetabletten
150 Milligramm Ranitidin
30 Stück Brausetabletten
150 Milligramm Ranitidin
100 Stück Brausetabletten
150 Milligramm Ranitidin
10 Stück Brausetabletten
300 Milligramm Ranitidin
30 Stück Brausetabletten
300 Milligramm Ranitidin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Ranitidin-ratiopharm 150mg/-300mg Brausetabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Ranitidin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.