Freka-cid Puderspray

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 20.09.2007
Hersteller: STADA GmbH
Wirkstoff: Povidon-Jod
Darreichnungsform: Sprühlösung
Rezeptfrei

Wirkung

Freka-cid Puderspray enthält den Wirkstoff Povidon-Jod.

Povidon-Jod wird als antiseptisches Mittel auf der intakten äußeren Haut und auf den Schleimhäuten beispielsweise vor Operationen, Probeentnahmen, Blutentnahmen oder Injektionen einmalig angewendet, um das betreffende Gebiet zu desinfizieren. Im Mundbereich wird der Wirkstoff vor allem bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem vor medizinischen Eingriffen eingesetzt.

Zur wiederholten, längerfristigen Behandlung wird Povidon-Jod in der Wundbehandlung, bei Verletzungen, Verbrennungen, Hautinfektionen und bei Hauterkrankungen eingesetzt. In der Wundbehandlung sind außer Schnitt- und Schürfwunden vor allem Unterschenkelgeschwüre (Ulcus cruris) oder Druckgeschwüre (Dekubitus) typische Anwendungsgebiete des Wirkstoffs. Bei Patienten mit strahlenbedingter Schleimhautentzündung im Rahmen einer Strahlentherapie wird der Wirkstoff ebenfalls eingesetzt.

Povidon-Jod wird bei unspezifischen Infektionen und bei spezifischen Infektionen der Scheide mit Krankheitserregern (z. B. Trichomonaden) oder Hefepilze (Candida albicans) angewendet.

Auch zur Händedesinfektion kann Povidon-Jod genutzt werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Povidon-Jod sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe antiseptische Mittel, zu welcher der Wirkstoff Povidon-Jod gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • zur wiederholten zeitlich begrenzten Anwendung als Antiseptikum bei geschädigter Haut, zum Beispiel bei Wundliegen, Fußgeschwüren und Beingeschwüren, oberflächlichen Wunden, Verbrennungen, infizierten und superinfizierten Hauterkrankungen

Dosierung

Das Medikament ein- bis mehrmals täglich auf die erkrankte Stelle aufsprühen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • nichtquellbare Stärke
  • Pentan
  • Polyglycerololeat
  • Propan-Butan-Gemisch (enth.: Propan, Dimethylether, 2-Methylpropan, Butan)

Nebenwirkungen

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen der Mundschleimhaut oder Haut (kontaktallergische Reaktionen mit Jucken, Rötung, Bläschen).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
allergischer Schock, Schilddrüsenüberfunktion.

Besonderheiten:
Bei Brandverletzungen ist nach Aufnahme sehr großer Mengen von Povidon-Jod das Auftreten von Störungen des Salzhaushaltes, der Nierenfunktion sowie des Stoffwechsels beschrieben worden.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung mit Povidon-Jod kann es zu einer Wirkungsabschwächung von enzymatischen Wundbehandlungsmitteln wie zum Beispiel Iruxol N, silberhaltigen Desinfektionsmitteln, Wasserstoffperoxid ("Wasserstoffsuperoxid") oder Taurolidin (in chirurgischen Spülungen enthalten) kommen.

Bei gleichzeitiger Verwendung mit quecksilberhaltigen Wundbehandlungsmitteln kann sich das stark ätzende Quecksilber-Jodid (Hg2I2) bilden.

Bei gleichzeitiger Verwendung mit Desinfektionsmitteln mit dem Wirkstoff Octenidin kann es zu vorübergehenden dunklen Verfärbungen der Haut kommen.

Regelmäßige Verwendung großer Mengen des Wirkstoffs bei gleichzeitiger Therapie mit Lithium zum Beispiel bei Depressionen kann eine vorübergehende Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) hervorrufen.

Povidon-Jod kann unter Umständen verschiedene Untersuchungen wie z. B. eine Schilddrüsenszintigraphie, die Bestimmung des an Einweiße gebundenen Jods oder eine Radiojodtherapie stören.

Gegenanzeigen

Povidon-Jod darf bei Überempfindlichkeit gegen Jod und bei Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) nicht eingesetzt werden. Auch vor und nach einer Radiojodtherapie im Rahmen der Behandlung einer Schilddrüsenerkrankung darf kein Povidon-Jod benutzt werden.

Eine weitere Einschränkung für die Anwendung des Wirkstoffs stellt die infektiöse Hauterkrankung Dermatitis herpetiformis Duhring dar.

Nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt darf Povidon-Jod eingesetzt werden bei Patienten mit bisher beschwerdefreiem Kropf, nach Schilddrüsenerkrankungen sowie bei erblich belasteten (besonders älteren) Patienten mit hormonproduzierenden Schilddrüsenvergrößerungen. Hier ist vor allem die Anwendung über längere Zeit (mehr als 14 Tage) und großflächig (über zehn Prozent der Körperoberfläche) gefährlich.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Povidon-Jod sollte in Schwangerschaft und Stillzeit nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt angewendet werden. Das gilt vor allem bei wiederholter und großflächiger Anwendung.

Durch einen Einsatz des Wirkstoffs in der Schwangerschaft besteht das Risiko einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) beim Kind durch das aufgenommene Jod. Auch in der Stillzeit kann das Jod auf das Neugeborene übergehen und eine Schilddrüsenüberfunktion verursachen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Povidon-Jod sollte nur auf Anraten des Arztes und in Ausnahmefällen bei Neugeborenen und Säuglingen bis zum Alter von sechs Monaten angewendet werden, da es durch die Behandlung zu einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kommen kann.

Die Schilddrüsenfunktion beim Kind sollte während einer Behandlung mit Povidon-Jod regelmäßig durch den behandelnden Arzt kontrolliert werden.

Warnhinweise

  • das Medikament kann verschiedene Labortests zur Schilddrüsenfunktion oder eine Behandlung der Schilddrüse mit radioaktiven Wirkstoffen stören.
  • Bei Anwendung des Medikmaents im Rachenbereich ist ein Eindringen in die Luftröhre zu vermeiden, da andernfalls Atmungsbeschwerden bis hin zur Lungenentzündung auftreten können.
  • Patienten mit Kropf, bestehender Schilddrüsenerkrankung oder Neigung zu Schilddrüsenproblemen (vor allem ältere Personen) sollten das Medikament nicht langfristig oder großflächig anwenden.
  • Auf Frühanzeichen einer möglichen Schilddrüsenüberfunktion (Herzrasen, Nervosität, Gewichtsabnahme) ist zu achten und gegebenenfalls sollte die Schilddrüsenfunktion ärztlich überwacht werden.
  • Wegen der oxidativen Wirkung des Arzneimittels kann es bei verschiedenen Diagnostiken zu falschen (positiven) Ergebnissen kommen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Sprühlösung)
50 Milliliter Sprühlösung
27 Milligramm Povidon-Jod

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Freka-cid Puderspray sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Povidon-Jod (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.