Clarium 50mg

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 20.06.2011
Hersteller: Desitin Arzneimittel GmbH
Wirkstoff: Piribedil
Darreichnungsform: Retardtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Clarium 50mg enthält den Wirkstoff Piribedil. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Clarium 50mg.

Piribedil dient zur Behandlung der Parkinson-Krankheit. Der Wirkstoff wird entweder alleine eingesetzt oder in Kombination mit Levodopa. Bei der Kombinationsbehandlung können beide Wirkstoffe entweder gleich von Anfang an zusammen angewendet werden oder Piribedil wird später ergänzt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Piribedil sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Dopaminrezeptor-Agonisten, Parkinson-Mittel, zu welcher der Wirkstoff Piribedil gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Parkinson-Krankheit - zur alleinigen Behandlung
  • Parkinson-Krankheit - zur Kombination mit Levodopa von Anfang an oder im Verlauf

Dosierung

Zur Behandlung der Parkinso-Krankheit werden zur alleinigen Behandlung drei bis fünf Tabletten pro Tag eingenommen, auf drei Einzelgaben verteilt.

Als Zusatztherapie zu einer Behandlung mit Levodopa werden, auf drei Einzelgaben verteilt, drei Tabletten eingenommen.

Die angegebenen Dosierungen werden erreicht, indem der Arzt die Dosierung langsam schrittweise um eine Tablette alle zwei Wochen erhöht.

Nehmen Sie die Tabletten mit etwa einem halben Glas Wasser unzerkaut und ungeteilt nach den Mahlzeiten ein.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Magnesiumstearat
  • Povidon
  • Saccharose
  • Talkum
  • Titandioxid (E 171)
  • Carmellose-Natrium
  • gebleichtes Wachs
  • Natriumhydrogencarbonat
  • Polysorbat 80
  • Ponceau 4R (E 124)

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
leichte Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit und Erbrechen, Blähungen), seelische Störungen (Zerstreutheit, Halluzinationen, Erregung oder Schwindelgefühl).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
niedriger Blutdruck, Blutdruckabfall bei Körperlageveränderung (mit Ohnmacht oder Übelkeit oder instabilem Blutdruck).

Besonderheiten:
Die Magen-Darm-Beschwerden können stark vermindert werden, indem die Dosis vom Arzt stufenweise erhöht wird, beispielsweise alle zwei Wochen um 50 Milligramm.

Bei der Behandlung mit Piribedil kann es zu Schläfrigkeit oder plötzlichen Schlafanfällen kommen. In sehr seltenen Fällen wurden plötzliche Schlafanfälle während der täglichen Aktivitäten beobachtet, manchmal ohne dass der Patient sich dessen bewusst war oder ohne vorherige Warnsignale. Die Patienten müssen während der Behandlung mit Piribedil daher sehr vorsichtig sein, wenn sie ein Fahrzeug lenken oder eine Maschine betätigen. Patienten, bei denen Benommenheit oder ein plötzlicher Schlafanfall aufgetreten ist, dürfen weder ein Fahrzeug lenken noch eine Maschine bedienen. Außerdem kann der Arzt eine Senkung der Dosis oder den Abbruch der Therapie in Betracht ziehen.

Die Patienten sollten vom Arzt und ihren Angehörigen regelmäßig hinsichtlich Verhaltensauffälligkeiten wie krankhafte Spielsucht, krankhaft gesteigerter Geschlechtsdrang, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang beobachtet werden. Wenn solche Symptome auftreten, sollte die Behandlung möglicherweise geändert werden.

Wechselwirkungen

Zwischen Piribedil und Neuroleptika besteht eine wechselseitige Wirkungsabschwächung. Piribedil kann zu seelischen Störungen führen oder sie verstärken. Wenn Parkinson-Patienten mit Neuroleptika behandelt werden müssen, sollte zunächst Piribedil bei schrittweise verminderter Dosierung abgesetzt werden. Bei einem plötzlichen Behandlungsende besteht das Risiko eines malignen neuroleptischen Syndroms.

Werden Neuroleptika eingesetzt, um Erbrechen zu bekämpfen, sollte lieber ein Medikament aus einer anderen Wirkstoffgruppe anegwendet werden.

Gegenanzeigen

Piribedil darf unter folgenden Umständen nicht angewendet werden:
  • Überempfindlichkeit gegen Piribedil
  • herz- oder gefäßbedingter Schock
  • in der akuten Phase eines Herzinfarktes
  • in Kombination mit Neuroleptika (ausgenommen Clozapin).

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es gibt keine ausreichenden Studien für die Verwendung von Piribedil bei Schwangeren, um das Risiko für Mutter und Kind zu beurteilen. Daher darf der Wirkstoff nicht während der Schwangerschaft verwendet werden, es sei denn, der Arzt hält dies für eindeutig erforderlich. Gleiches gilt für die Stillzeit.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff ist nicht für die Behandlung von Kindern geeignet.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann so schläfrig machen, dass Autofahren und das Führen von Maschinen gefährlich sind.
  • Bei Auftreten von krankhafter Spielsucht, gesteigertem Geschlechtsdrang, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang sollte die Behandlung möglicherweise geändert werden.
  • Das Medikament enthält den Farbstoff Ponceau 4R, der bei Empfindlichen allergische Reaktionen auslösen kann.
  • Das Medikament enthält Sucrose (Zucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Retardtablette)
50 Stück Retardtabletten
50 Milligramm Piribedil
100 Stück Retardtabletten
50 Milligramm Piribedil
200 Stück Retardtabletten
50 Milligramm Piribedil
60 Stück Retardtabletten
50 Milligramm Piribedil

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Clarium 50mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Piribedil (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Retardtabletten

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.