Avamys

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.04.2013
Hersteller: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Fluticason (als Nasenspray)
Darreichnungsform: Nasenspray
Rezeptpflichtig

Wirkung

Avamys enthält den Wirkstoff Fluticason (als Nasenspray). Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Avamys.

Der Wirkstoff lässt die Nasenschleimhaut abschwellen und vermindert die Sekretbildung bei Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündungen, wenn diese durch Allergie hervorgerufen sind. Daneben kann der Wirkstoff die Nasenatmung bei vorhandenen Polypen erheblich verbessern.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fluticason (als Nasenspray) sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Fluticason (als Nasenspray) gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Beschwerden durch allergisch bedingten Schnupfen.

Dosierung

Um einen optimalen Nutzen zu erzielen, wird eine dauerhafte Anwendung
jeweils zur selben Tageszeit empfohlen. Das Einsetzen der Wirkung wurde schon acht Stunden nach der ersten Verabreichung beobachtet. Jedoch können bis zum Erreichen der maximalen Wirkung mehrere Behandlungstage erforderlich sein. Die Beschwerden bessern sich dann mit regelmäßiger Dauertherapie. Die Dauer der Behandlung sollte auf den Zeitraum beschränkt werden, in dem das schnupfenauslösende Allergen auftritt.

Erwachsene und Jugendliche (zwölf Jahre und älter) nehmen zu Beginn der Behandlung einmal täglich zwei Sprühstöße in jedes Nasenloch. Sobald eine angemessene Besserung erreicht ist, kann eine Dosisverminderung auf einmal täglich einen Sprühstoß in jedes Nasenloch erfolgen. Die Dosis sollte so weit vermindert werden, dass gerade noch eine deutliche Verbesserung der Beschwerden erreicht werden kann.

Kinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren erhalten einmal täglich einen Sprühstoß in jedes Nasenloch. Diese Dosierung kann nach Befragen eines Arztes gesteigert werden, wenn sie nicht ausreicht.

Schütteln Sie das Dosierspray vor der Anwendung. Um das Dosierspray für den Gebrauch vorzubereiten, halten Sie das Gerät aufrecht und betätigen
den seitlichen Griff zum Auslösen des Sprühstoßes mindestens sechsmal, bis eine feine Sprühwolke erkennbar ist. Eine erneute Vorbereitung des Geräts ist nur dann notwendig, wenn die Verschlusskappe 5 Tage lang nicht aufgesetzt oder das Dosierspray mindestens 30 Tage nicht benutzt wurde.
Nach jedem Gebrauch ist das Dosierspray zu reinigen und die Verschlusskappe wieder aufzusetzen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Benzalkoniumchlorid
  • Carmellose-Natrium
  • gereinigtes Wasser
  • Natriumedetat
  • Polysorbat 80
  • wasserfreie Glucose

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Nasenbluten.

Häufige Nebenwirkungen:
Geschwulste in der Nase.

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich allergischer Schock, Gesichtssschwellung, Hautausschlag und Nesselsucht.

Besonderheiten:
Wird Fluticason in hoher Dosieung über einen längeren Zeitraum angewendet, können auch allgemeine Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören beispielsweise Muskelschwäche oder Muskelschwund, Schwächung der Knochen, Hauterscheinungen wie Streifen und Blutergüsse, verzögerte Wundheilung, Akne, Steigerung des Augeninnendrucks (Glaukom), Linsentrübung (Grauer Star), Hemmung der Magenschleimproduktion und Wassereinlagerung im Gewebe (Ödeme).

Wechselwirkungen

Fluticason wird von einem bestimmten Enzym (CYP3A4) im Körper abgebaut. Theoretisch ist es daher möglich, dass Wirkstoffe, die die Aktivität des Enzyms hemmen, zu überhöhten Konzentrationen an Fluticason im Körper führen. Aus diesem Grund ist die gemeinsame Verabreichung mit dem AIDS-Wirkstoff Ritonavir verboten, wenn auch für die Anwendung von Fluticason in der Nase andere Wechselwirkungen bis heute nicht bekannt sind.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Fluticason nicht verwendet werden.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung durvh den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Fluticason als Nasenspray angewendet werden bei
  • einer schweren Lebererkrankung, weil dabei möglicherweise mehr Fluticason in das Blut gelangt und allgemeine Nebenwirkungen auftreten können
  • Bedarf von hohen Dosen über einen längeren Zeitraum, weil diese mehr Nebenwirkungen hervorrufen
  • beeinträchtigter Funktion der Nebennierenrinde
  • Patienten mit einer Veränderung des Sehvermögens oder mit erhöhtem Augeninnendruck, Grünem Star und/oder Grauem Star (Katarakt) in der Vorgeschichte, weil Fluticason diese verschlimmern kann.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es gibt keine ausreichenden Studien zur Anwendung von Fluticason bei schwangeren Frauen. In Tierstudien wurde gezeigt, dass Glukokortikoide Missbildungen einschließlich Gaumenspalten und Wachstumsverzögerungen der Leibesfrucht hervorrufen. Es ist unwahrscheinlich, dass dies bei der Anwendung in der Nase auch der Fall ist, da dabei nur sehr geringe Dosen Fluticason in den Körper gelangen. trotzdem sollte Fluticason während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn nach Ansicht des Arztes der Nutzen für die Mutter gegenüber den möglichen Risiken für das Kind überwiegt.

Es ist nicht bekannt, ob in der Nase angewendetes Fluticason in die Muttermilch übergeht. Die Anwendung von Fluticason bei stillenden Frauen wird der Arzt nur erwägen, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter größer ist als ein mögliches Risiko für das Kind.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Das Wirkstoff kann Kindern ab vier Jahren verabreicht werden, doch machen die Hersteller hier unterschiedliche Angaben. Es ist also unbedingt die Patienteninformation zu beachten und den Vorschriften des Arztes Folge zu leisten.

Bei manchen Kindern, die Glukokortikoide wie Fluticason über die Nase verabreicht bekamen, wurden Wachstumsverzögerungen beobachtet. Es wird daher empfohlen, während einer längerfristigen Behandlung regelmäßig die Körpergröße zu kontrollieren. Wenn das Wachstum verlangsamt ist, sollte der Arzt, wenn möglich, die Dosierung von Fluticason auf die niedrigste Dosierung vermindern, die noch eine wirksame Unterdrückung der Beschwerden gewährleistet. Außerdem ist oft ratsam, einen Kinderarzt hinzuzuziehen.

Warnhinweise

  • Bei der langfristigen Anwendung des Medikaments bei Kindern ist das Wachstum regelmäßig zu kontrollieren.
  • Das Medikament kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
  • Das Medikament ist nicht zur Anwendung bei Kindern unter sechs Jahren geeignet.
  • Das Medikament enthält den Konservierungsstoff Benzalkoniumchlorid, der eine Reizung der Nasenschleimhaut verursachen kann.
  • Das Medikament darf nicht im Kühlschrank aufbewahrt oder eingefroren werden.
  • Nach Anbruch ist das Medikament noch zwei Monate haltbar.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Sprühstoß Nasenspray)
120 Sprühstoß Nasenspray
27,5 Mikrogramm Fluticason (als Nasenspray)
60 Sprühstoß Nasenspray
27,5 Mikrogramm Fluticason (als Nasenspray)

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Avamys sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Fluticason (als Nasenspray) (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Nasenspray
Nasenspray

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.