11 verbotene Lebensmittel bei Blutverdünnung
Blutverdünner (Antikoagulantien) werden häufig verschrieben, um das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Thrombosen zu senken – etwa nach einer Lungenembolie oder bei bestimmten Herzerkrankungen wie Vorhofflimmern. Die Medikamente verlangsamen die Blutgerinnung und beugen gefährlichen Gefäßverschlüssen vor.
Einige Lebensmittel können die Wirkung von Blutverdünnern beeinflussen – entweder, indem sie sie abschwächen oder verstärken. Diese Bildergalerie zeigt, welche Nahrungsmittel dazu zählen und in welchen Situationen besondere Vorsicht geboten ist.
Wichtig: Jeder Mensch reagiert bei Blutverdünnung anders auf bestimmte Lebensmittel – eine pauschale Verbotsliste gibt es nicht. Dennoch kann eine individuell angepasste Ernährung helfen, das Risiko für medizinische Notfälle zu mindern.
Lebensmittel mit viel Vitamin K: Vorsicht bei Blutverdünnern
Vitamin K sorgt im Körper dafür, dass das Blut schneller gerinnt und kann so die Wirkung von Blutverdünnern abschwächen. Vor allem Medikamente mit Wirkstoffen wie Warfarin oder Phenprocoumon reagieren empfindlich auf größere Mengen Vitamin K. Sehr hohe Werte finden sich in Natto (fermentierten Sojabohnen), aber auch grünes Blattgemüse wie Spinat oder Grünkohl sowie Brokkoli und Rosenkohl enthalten viel Vitamin K und können die Blutverdünnung beeinflussen.
Grüner Tee: Vitamin-K-Gehalt ist kritisch bei Blutverdünnung
Grüner Tee enthält geringe Mengen Vitamin K. Bei Wirkstoffen wie Warfarin oder Phenprocoumon ist die Wirkung der Medikamente auf eine möglichst gleichbleibende Vitamin-K-Aufnahme eingestellt. Schwankt die Trinkmenge stark, kann sich die Blutverdünnung verändern. Das gilt auch für Matcha, der wegen der Verwendung des ganzen Teeblatts meist sogar mehr Vitamin K enthält. Grüner Tee und Matcha sollten daher möglichst in ähnlichen, regelmäßigen Mengen konsumiert werden.
Avocado: Verbotenes Lebensmittel bei Blutverdünnung?
Avocados sind bei Blutverdünnung nicht grundsätzlich verboten. Sie enthalten jedoch moderate Mengen Vitamin K und können die Wirkung von Blutverdünnern wie Warfarin oder Phenprocoumon verändern, wenn sie plötzlich in größeren Mengen gegessen werden. Problematisch sind auch hier vor allem starke Schwankungen.
Ingwer: Leicht blutverdünnende Wirkung
Ingwer kann die Blutgerinnung leicht hemmen und dadurch die Wirkung bestimmter Blutverdünner verstärken. Besonders hoch konzentrierte Produkte wie Ingwer-Shots, stark dosierter Ingwertee oder größere Mengen frischen Ingwers können das Blutungsrisiko erhöhen. Kleinere Mengen, wie sie typischerweise beim Kochen verwendet werden, sind dagegen meist unproblematisch.
Lesetipp: Gibt es natürliche Blutverdünner gegen dickes Blut?
Knoblauch: Verstärkte Blutungsneigung möglich
Knoblauch hat grundsätzlich sehr gesunde Inhaltsstoffe, kann die Blutgerinnung aber leicht beeinflussen. In größeren Mengen oder in Form konzentrierter Präparate kann die Knolle die Wirkung von Blutverdünnern verstärken und das Blutungsrisiko erhöhen. Im normalen Kochgebrauch ist Knoblauch unproblematisch.
Lesetipp: Knoblauchunverträglichkeit – Das sind typische Symptome
Kurkuma: Lebensmittel beeinflusst die Blutgerinnung
Auch Kurkuma kann die Blutgerinnung leicht hemmen und dadurch die Wirkung von Blutverdünnern verstärken. Besonders konzentrierte Präparate mit Curcumin – etwa Kapseln, Kurkuma-Shots oder sehr stark dosierte Getränke wie Goldene Milch – können zu erhöhten Wirkstoffspiegeln beitragen und so das Blutungsrisiko erhöhen.
Omega-3-reiche Lebensmittel: Vorsicht bei Blutverdünnung
Lebensmittel mit hohem Omega-3-Gehalt wie Lachs, Makrelen, Walnüsse oder Leinsamen können die Blutgerinnung ebenfalls leicht hemmen. In üblichen Mengen sind sie unproblematisch. Hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel können jedoch die Wirkung von Blutverdünnern verstärken.
Grapefruits: Verbotene Lebensmittel bei Blutverdünnung
Grapefruit hemmt Enzyme in der Leber, die für den Abbau verschiedener Blutverdünner wichtig sind. Dadurch kann die Konzentration der Wirkstoffe im Körper steigen, etwa bei Apixaban, Rivaroxaban oder Edoxaban. Menschen, die entsprechende Medikamente einnehmen, sollten auf den Verzehr von Grapefruits daher möglichst verzichten. Andere Zitrusfrüchte wie Orangen, Mandarinen oder Zitronen sind dagegen unproblematisch.
Kaffee bei Blutverdünnung: Auf Konsum achten
Kaffee und einige Blutverdünner werden über ähnliche Stoffwechselwege in der Leber abgebaut. Sehr große Mengen Kaffee oder starke Schwankungen im Konsum können diesen Prozess stören und die Wirkung einzelner Medikamente verändern. In moderaten und möglichst gleichbleibenden Mengen ist Kaffee bei Blutverdünnung jedoch in der Regel unproblematisch.
Lesetipp: Thrombose – 8 Symptome für ein Blutgerinnsel im Bein
Alkohol: Verstärkte Wirkung der Blutverdünnung
Alkohol kann die Wirkung verschiedener Blutverdünner ebenfalls verstärken, da er den Abbau der Medikamente im Körper beeinflusst. Vor allem bei Wirkstoffen wie Apixaban, Rivaroxaban oder Dabigatran kann dies das Blutungsrisiko erhöhen. Größere Mengen Alkohol gelten daher als ungünstiges Lebensmittel im Zusammenhang mit einer Blutverdünnung.
Selbsttest: Trinke ich zu viel Alkohol?
Cranberrys und Goji-Beeren: Verbotene Lebensmittel bei Blutverdünnung?
Cranberrys und Goji-Beeren können die Wirkung einiger Blutverdünner verstärken, unter anderem von Wirkstoffen wie Warfarin. Warum es zu dieser Wechselwirkung kommt, ist noch nicht vollständig geklärt, doch es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Blutungsrisiko. Beide Lebensmittel sollten daher bei Blutverdünnung eher sparsam verzehrt werden. Wichtig: Sie verstecken sich mitunter in Müslimischungen, Joghurts oder konzentrierten Nahrungsergänzungsmitteln.
Blutverdünner (Antikoagulantien) werden häufig verschrieben, um das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Thrombosen zu senken – etwa nach einer Lungenembolie oder bei bestimmten Herzerkrankungen wie Vorhofflimmern. Die Medikamente verlangsamen die Blutgerinnung und beugen gefährlichen Gefäßverschlüssen vor.
Einige Lebensmittel können die Wirkung von Blutverdünnern beeinflussen – entweder, indem sie sie abschwächen oder verstärken. Diese Bildergalerie zeigt, welche Nahrungsmittel dazu zählen und in welchen Situationen besondere Vorsicht geboten ist.
Wichtig: Jeder Mensch reagiert bei Blutverdünnung anders auf bestimmte Lebensmittel – eine pauschale Verbotsliste gibt es nicht. Dennoch kann eine individuell angepasste Ernährung helfen, das Risiko für medizinische Notfälle zu mindern.
- Online-Informationen der Deutschen Herzstiftung: Unbemerkte Blutungen: Nebenwirkung von Gerinnungshemmern: https://herzstiftung.de/herz-sprechstunde/alle-fragen/gerinnungshemmer-nebenwirkung-unbemerkte-blutungen (Abruf: 12/2025)
- Online-Informationen der Deutschen Herzstiftung: Alles Wichtige zum Gerinnungshemmer Marcumar: https://herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/gerinnungshemmung-und-medikamente/marcumar (Abruf: 12/2025)
- Online-Informationen der Deutschen Herzstiftung: Vitamin K in Gemüse (PDF): https://herzstiftung.de/system/files/2020-05/Vitamin-K-in-Gemuese.pdf (Abruf: 12/2025)
- Online-Informationen von Deximed: Blutverdünnende Medikamente und Vitamin K in Lebensmitteln: https://deximed.de/home/klinische-themen/herz-gefaesse-kreislauf/patienteninformationen/behandlungen/blutverduennde-medikamente-und-vitamin-k-in-lebensmitteln (Abruf: 12/2025)
- Online-Informationen der Verbraucherzentrale: Wechselwirkungen mit Medikamenten: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/wechselwirkungen-mit-medikamenten-10595 (Abruf: 12/2025)
- Online-Informationen von DocCheck: Cumarin-Derivat: https://flexikon.doccheck.com/de/Cumarin-Derivat (Abruf: 12/2025)
- Online-Informationen von DocCheck: Warfarin: https://flexikon.doccheck.com/de/Warfarin (Abruf: 12/2025)
- Online-Informationen von Deutschlandfunk: Multimedikation. Bedrohliche Wechselwirkungen: https://www.deutschlandfunk.de/multimedikation-bedrohliche-wechselwirkungen-100.html (Abruf: 12/2025)