Auswurf beim Husten: Was die Schleimfarbe verrät

Bei gesunden Menschen ist der Schleim farblos. Trübt er weißlich ein, deutet das auf Eiweiße im Sputum hin, die beispielsweise von Antikörpern einer Immunreaktion stammen können. Hinter schleimig-weißem Auswurf steckt daher häufig ein viraler Infekt wie eine Erkältung. Mit dem Schleim sollen etwa Krankheitserreger aus den Atemwegen transportiert werden. Auch bei einer Allergie tritt weißer Schleim auf. Ist der Auswurf besonders zäh und schwer abzuhusten, kann er auf Asthma bronchiale oder eine chronische Bronchitis hindeuten.

Lesetipp: Weißer Schleim beim Husten – Was steckt dahinter?

Schleim wird schaumig, wenn er Luftblasen enthält. Schaumig-weißer Schleim kann ein Hinweis auf Asthma bronchiale sein, aber auch auf COPD, eine Lungenfibrose oder ein Lungenödem. Häufig tritt schaumiger Schleim auch bei der Refluxkrankheit (GERD) auf. Die aufsteigende Magensäure reizt die Atemwege und führt zu vermehrter Schleimproduktion.  Schaumiger Schleim sollte medizinisch abgeklärt werden.

Lesetipp: Was hilft gegen Sodbrennen?

Häufig verfärbt sich der Auswurf bei viralen Infekten im Laufe der Erkrankung von weiß zu gelb. Die Färbung kommt von abgestorbenen Immunzellen und zeigt an, dass das Immunsystem sehr aktiv ist. Manchmal deutet gelber Schleim auch auf eine bakterielle Infektion wie eine Nasennebenhöhlenentzündung oder eine Lungenentzündung hin. Bei starkem Krankheitsgefühl, hohem Fieber oder langanhaltender Krankheit sollte daher medizinischer Rat eingeholt werden.

Lesetipp: Gelber Schleim aus der Nase – ein Warnzeichen?

Grüner Schleim beim Husten deutet auf eine fortgeschrittene Entzündung der Atemwege hin. Er tritt bei längeren viralen Infekten und bakteriellen Superinfektionen wie Nasennebenhöhlenentzündungen oder Lungenentzündungen auf. Je dickflüssiger oder bröckeliger der Schleim ist, desto wahrscheinlicher ist eine bakterielle Beteiligung. Menschen mit Mukoviszidose neigen oft zu grünem Schleim aufgrund wiederkehrender bakterieller Infektionen in den Atemwegen. Auch bei grünem Auswurf gilt: Bei starkem Krankheitsgefühl und hohem Fieber eine ärztliche Praxis aufsuchen. 

Lesetipp: Grüner Schleim in der Nase oder beim Husten

Ist der Auswurf grau oder mit gräulichen Schlieren durchsetzt, kann das ein Hinweis auf Schadstoffeinwirkung wie Industriechemikalien sein. Häufig kommt er bei Menschen vor, die rauchen. Teer und andere Rückstände aus Zigarettenrauch lagern sich in den Atemwegen ab und färben das Sputum grau ein. In seltenen Fällen verursacht eine Pilzinfektion der Atemwege die graue Farbe. 

Brauner Schleim oder braune Punkte zeugen häufig von altem Blut. Oxidiert Blut in den Atemwegen, färbt es sich braun und wird dann mit dem Schleim abgehustet. Kleine Blutreste können durch kleine Verletzungen der Blutgefäße, etwa aufgrund von starkem Husten, oder trockene Schleimhäute entstehen. Größere Mengen alten Blutes können von einer Lungenentzündung oder Bronchiektasen (einer krankhaften Erweiterung der Atemwege) verursacht werden.

Frisches, rotes Blut kommt meist aus den oberen Atemwegen oder Bronchien. Rostbraunes Blut stammt eher von einer Lungenentzündung oder chronischen Blutungen. Blutstreifen im Auswurf kommen häufig von kleineren Verletzungen beim Husten oder chronischen Erkrankungen. Schaumig-blutiges Sekret spricht für ein Lungenödem, eine Flüssigkeitsansammlung in der Lunge. Selten kann blutiger Schleim auf Lungenkrebs oder eine Lungenembolie hindeuten. Beim Abhusten größerer Mengen Blut, wiederholtem Bluthusten oder zusätzlichen Symptomen wie Atemnot, Fieber und Brustschmerzen ist ärztlicher Rat einzuholen.

Lesetipp: Blut im Schleim beim Husten – mögliche Ursachen