Hydrozele (Wasserbruch)

Nächste Aktualisierung von Till von Bracht • Medizinredakteur
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Mehr erfahrenEine Hydrozele (Wasserbruch) ist eine gutartige und meist schmerzfreie Veränderung am Hoden, bei der sich Flüssigkeit im Hodensack ansammelt. Häufig bildet sich die Flüssigkeisansammlung von selbst zurück. Wenn nicht, besteht die Möglichkeit, die Hydrozele in einer OP zu beheben, wobei die Prognose gut ist.

Inhaltsverzeichnis
Eine Hydrozele kann angeboren oder erworben sein. Ein angeborener oder primärer Wasserbruch beim Baby entsteht, wenn die Bauchwand während der Entwicklung des Fötus nicht vollständig verschlossen ist.
Tritt ein Wasserbruch beim Kind oder Mann erst im Laufe des Lebens auf, hat dies andere Gründe. Zu den möglichem Ursachen für eine solche sekundäre Hydrozele gehören zum Beispiel:
- Hodenentzündungen beziehungsweise Nebenhodenentzündungen,
- Operationen,
- Verletzungen oder Gewalteinwirkungen sowie
- Hodentumoren.
Typisches Anzeichen für eine Hydrozele ist ein einseitig geschwollener Hoden, der infolge einer Wasseransammlung entsteht. Je nachdem, wo sich der Wasserbruch bildet und wie viel Flüssigkeit sich ansammelt, kann der Hoden unterschiedlich stark geschwollen sein.
In der Regel sind die Symptome bei einer Hydrozele nur gering ausgeprägt. Häufig – besonders im Frühstadium – verursacht der Wasserbruch keine Beschwerden. Mit zunehmender Schwellung des Hodens sind allerdings Schmerzen sowie ein Druck- oder Schweregefühl möglich.
In Deutschland weisen etwa ein bis sieben von hundert neugeborenen Jungen (also 1 bis 7 Prozent) eine Hydrozele beziehungsweise einen Wasserbruch auf.
Um eine Hydrozele zu diagnostizieren, sind verschiedene Untersuchungen hilfreich: Hierzu gehören vor allem das Abtasten der Hoden und eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie). In seltenen Fällen setzen Ärzte auch eine Magnetresonanztomographie ein, um einen Wasserbruch zu beurteilen.
Da die Hydrozele in vielen Fällen von selbst verschwindet, ist eine Behandlung nicht immer erforderlich. Bildet sich die Flüssigkeitsansammlung am Hoden erst nach der Geburt, genügt es häufig, ihre Ursache zu behandeln. Nur wenn der Wasserbruch besonders groß ist oder nicht von selbst zurückgeht, ist eine Operation ratsam, um ihn zu beheben.