An Frau Dr. Pipping- Schlaf...

[kessi]

Hallo Frau Dr. Pipping,
nun habe ich Ihren Tee bestellt, abgeholt und gestern abend auch getrunken. Ich muß leider sagen: Ich bin entäuscht: Er riecht nicht gut( Ich habe leider auch eine Aversion gegen Fenchel und Anis), er schmeckt nicht gut und helfen tut er auch nicht!!!
Nun, es ist eben doch nicht ganz so einfach. Der Doc. sagt: "Nehmen Sie gar nichts!" aber: Ich habe schon schwere psychotische Schübe im Laufe meines Lebens gehabt und die begannen immer mit ein paar schlaflosen Nächten...! Ich weiß es, ich habe ein Problem: Sowohl mit meinen Süchten als auch mit Einschlafstörungen. Wenn es mir gut geht werde ich es wieder mit Tees und anderen Kräutern probieren, aber eine Psychose riskieren kann und will ich eben auch nicht!!!
Gestern abend, nach dem Tee, im Bett wurde ich immer wacher und wacher, bis mir nichts mehr übrigblieb als eine halbe Zopiclon 7,5 mg zu nehmen. Was hätten Sie an meiner Stelle getan?Wenn ich so wach im Bett liege, dann werde ich auch manchmal ziemlich wütend und an Schlaf ist dann überhaupt nicht mehr zu denken!
Wenn Sie noch einen Rat wissen- ich würde mich freuen!
Tschüß
Kessi

[azubi]

RE: An Frau Dr. Pipping- Schlaf...


Zopiclon dient der Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen, essollte nur bei Schlafstörungen von
klinisch bedeutsamem Schweregrad angewendet
werden. Die hast Du ja, liebe Kessi.
Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene
beträgt 7,5 mg Zopiclon. Diese Dosis sollte nicht überschritten werden. Das hast Du auch nicht gemacht.
Obwohl bei Nierenkranken bisher keine Anreicherung des Wirkstoffs im Körper beobachtet wurde, wird auch hier empfohlen, die Behandlung mit einer halben Tablette
(entsprechend 3,75 mg Zopiclon) als Tagesdosis zu beginnen. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
sollten nicht damit behandelt werden.
Bist Du über 18 und sind Deine Nieren gesund ?
Die Tablette wird abends direkt vor dem
Schlafengehen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit
(Wasser) eingenommen. Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein. Sie sollte, einschließlich der
schrittweisen Absetzphase, 4 Wochen nicht übersteigen. Eine Verlängerung der Behandlung über diesen Zeitraum hinaus sollte nicht ohne erneute Beurteilung des Zustandsbildes erfolgen.
Also sag dem Doc. das mit Deine Psychosen und wie sie sich ankündigen.
Es ist angebracht, den Patienten zu Beginn der Therapie über die begrenzte Dauer der Behandlung zu informieren und ihm die allmähliche Verringerung der Dosis genau zu
erklären.
Naja, das muss dann wohl so sein..
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung: Toleranzentwicklung
Nach wiederholter Einnahme von Hypnotika/Sedativa über wenige Wochen kann es zu einem Verlust an Wirksamkeit (Toleranz) kommen.
Bei der Behandlung mit Zopiclon kam es jedoch über einen Behandlungszeitraum unter 4 Wochen zu keiner bemerkenswerten Toleranzentwicklung.
Abhängigkeit: Die Anwendung von Hypnotika/Sedativa
kann zur Entwicklung von psychischer und physischer Abhängigkeit führen. Dies gilt nicht nur für die missbräuchliche Anwendung besonders hoher Dosen, sondern auch bereits für den therapeutischen Dosierungsbereich.
Ganz klarer Fall von Nutzen Risiko Abwägung durch den Doc., da führt kein Weg dran vorbei!
Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Dosis und der Dauer der Behandlung. Auch bei Patienten mit Alkoholoder
Drogenabhängigkeit in der Vorgeschichte ist dieses Risiko erhöht. Wenn sich eine körperliche Abhängigkeit
entwickelt hat, wird ein plötzlicher Abbruch der Behandlung von Entzugssymptomen begleitet. Diese können sich in Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, außergewöhnlicher
Angst, Spannungszuständen, innerer Unruhe, Verwirrtheit und Reizbarkeit äußern. In schweren Fällen können außerdem folgende Symptome auftreten: Realitätsverlust, Persönlichkeitsstörungen, Überempfindlichkeit
gegenüber Licht, Geräuschen und körperlichem Kontakt, Taubheit und Parästhesien in den Extremitäten, Tachykardie, Delirium, Halluzinationen oder epileptische Anfälle. Absetzerscheinungen: Es ist wichtig, dass dem Patienten die Möglichkeit von Rebound-Phänomenen bewusst gemacht wird, wodurch die Angst vor solchen
Symptomen — falls sie beim Absetzen des Medikaments auftreten sollten — verringert werden kann.
Es gibt Anzeichen dafür, dass es bei Hypnotika/
Sedativa innerhalb des Dosisintervalls zu Entzugserscheinungen kommen kann, insbesondere bei hoher Dosierung. Auch beim plötzlichen Beenden einer kürzeren Behandlung kann es — vor allem bei kurz wirksamen Benzodiazepinen — vorübergehend zu Absetzerscheinungen (Rebound- Phänomenen) kommen, wobei die Symptome, die zu einer Behandlung mit Zopiclon
führten, in verstärkter Form wieder auftreten können. Als Begleitreaktionen sind Stimmungswechsel, Angstzustände und Unruhe möglich. Da das Risiko von Entzugs- bzw.
Absetz-Phänomenen nach plötzlichem Beenden der Therapie höher ist, wird empfohlen, die Behandlung durch schrittweise Reduktion der Dosis zu beenden.
Bei Einhaltung der Empfehlungen zur Dosierung und Anwendungsdauer von Zopis ist das Risiko des Auftretens von Entzugs- oder Rebounderscheinungen gering.

Na also, so schlimm ist es ja nun auch wieder nicht.
Psychiatrische und ,,paradoxe‘‘ Reaktionen: Bei der Anwendung von Hypnotika/Sedativa kann es, meist bei älteren Patienten oder Kindern, zu psychiatrischen sowie so genannten ,,paradoxen Reaktionen‘‘, wie Unruhe,
Verwirrtheit, Reizbarkeit, Aggressivität, Wut, Alpträumen, Halluzinationen, Psychosen, unangemessenem Verhalten und anderen Verhaltensstörungen kommen. In solchen
Fällen sollte die Behandlung mit diesem Präparat beendet werden.
Das muss ein Psychiater bei Dir abchecken !
Spezifische Patientengruppen: Zopiclon wird zur primären Behandlung von Psychosen nicht empfohlen.
Da hast Du das Problem!
Hypnotika / Sedativa sollten nicht zur alleinigen
Behandlung von Depressionen oder Angstzuständen, die von Depressionen begleitet sind, angewandt werden. Unter Umständen kann die depressive Symptomatik
verstärkt werden, wenn keine geeignete Behandlung
der Grunderkrankung mit Antidepressiva
erfolgt (Suizidgefahr). Zopiclon sollte bei Patienten mit Alkohol und Drogenmissbrauch in der Anamnese
nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen: Sedierung, Amnesie, verminderte Konzentrationsfähigkeit und beeinträchtigte Muskelfunktion können sich nachteilig auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Arbeiten
mit Maschinen auswirken. Dies gilt in besonderem
Maße nach unzureichender Schlafdauer bzw. im Zusammenwirken mit Alkohol.
Bei Depressionen: Eine bereits vorhandene Depression kann während der Anwendung von Hypnotika/Sedativa demaskiert werden.
Überdosierung: Wie auch bei anderen Benzodiazepinen
oder ähnlich wirkenden Substanzen ist eine Überdosierung mit Zopiclon im Allgemeinen nicht lebensbedrohlich
Zopi verkürzt die Einschlafzeit, verlängert die Durchschlafzeit, reduziert das nächtliche und das frühmorgendliche Erwachen und verbessert so die Effizienz des Schlafes. Im Vergleich zu Benzodiazepinen hat Zopiclon offenbar einen geringeren Einfluss auf die
Schlafarchitektur, insbesondere die REM-Schlafphase
scheint weniger beeinträchtigt zu werden.
Bei Einnahme in therapeutischer Dosierung über bis zu 28 Tage sind bisher keine wesentlichen Rebound-Erscheinungen beobachtet worden.
In chronischen Giftigkeitsstudien wurden bei Ratten und Hunden Leber toxische Effekte beobachtet. In einigen Studien trat bei Hunden eine Anämie auf.
Zopiclon war in In-vitro- und in In-vivo-Tests nicht mutagen.
Die bei weiblichen Ratten erhöhte Inzidenz an Mammatumoren lässt sich auf eine Erhöhung
der 17-Beta-Estradiol Serumspiegel zurückführen. Dabei wurde die erhöhte Karzinomrate bei Blutspiegeln von Zopiclon beobachtet, die weit über den beim Menschen
nach maximaler therapeutischer Dosis auftretenden
lagen. Bei Ratten führte Zopiclon zu follikulären Karzinomen der Schilddrüse, die von einem erhöhten TSH-Spiegel begleitet waren. Beim Menschen wurden keine
Veränderungen der Schilddrüsenhormone gemessen.
Untersuchungen an Mäusen, Ratten und Kaninchen
ergaben keine Hinweise auf teratogene Effekte. Die Fertilität wurde bei Kaninchen nicht, bei Ratten in 2 Studien beeinträchtigt. In mehreren Studien wurde bei männlichen
Tieren Infertilität beobachtet. In einer doppelblinden
Langzeitstudie an gesunden männlichen Probanden wurden bei Dosierungen von 7,5 mg Zopiclon über einen Zeitraum von 84 Tagen in Spermatogrammen keine
negativen Veränderungen beim Spermienvolumen,
der Spermienkonzentration, der Motilität der Spermien und der Zellmorphologie festgestellt.

[kessi]

RE: An Frau Dr. Pipping- Schlaf...


Hallo azubi,
erstmal vielen, vielen Dank für Deine Ausführungen. Leider habe ich aber schon ein Problem mit Schlaftabletten im allgemeinen und im Besonderen...! Es fing vor über 15 Jahren bei meinem ersten Psychiater in einer größeren Stadt an. Er versorgte mich immer reichlich mit Stilnox, wobei er immer betonte, daß diese nicht abhängig machen würden. Was ja wohl nicht stimmt! Diese Einnahme zog sich über Jahre hin, auch öfter mal in Verbindung mit Alkohol- da kam ich echt "gut drauf"!
Ich kam dann wegen einer Psychose 1/2 Jahr in eine Psychiatrie. Da kam ich bald gut ohne jedes Medikament aus. Allerdings muß man dazu sagen: Es war dort sehr schön und man war rund um die Uhr geschützt.
Wieder in der großen Stadt, kam bald die nächste Psychose, verbunden mit Schlafentzug, Tabletten mußte ich wieder reichlich nehmen. Es gab auch wieder Stilnox. Das dauerte noch ein paar Jährchen. Bei der nächsten Psychose wechselte ich den Psychiater. Der Neue gab mir alsbald gewisse Hopfenmedis, Valdispert. Mit denen konnte ich dann- oh Wunder- auch ganz gut schlafen. Ich war damals noch ziemlich naiv! Der Doc. sagte zu mir, die würden auch ein schönes Gefühl machen und ich gaubte ihm und meinte es zu verspüren! Wegen Unstimmigkeiten wechselte ich später dann wieder den Doc.. Erst hatte ich noch Valdispert. Dann kamen wieder Schlafprobleme( Mir gehts im Sommer immer in dieser Hinsicht viel schlechter als im Winter) und ich griff zu den letzten Stilnox. Dann verschrieb mir der neue Doc eben diese Zopiclon. Erst 3,7 dann 7,5.v Es wurden über die Jahre schon etwas mehr... Im letzten Winter hat es mir dann gereicht! (Ich mache auch Therapie) Ab dem 1.1. 2004 bis zum Juni -glaube ich, habe ich keine Schlaftablette mehr angerührt. Es hat zwar etwas Qual gemacht, ging aber dann. Leider ist aber mein Alkoholkonsum heftig angestiegen. Naja mehr als eine halbe Flasche Wein wars sehr selten...
Leider hatte ich ab Juni wieder Probleme und bin dann einfach schwach geworden...! Jetzt nehme ich mal ne halbe Tablette Zopiclon, oder trinke einen Schluck( Ich nehme ja auch andere Tabletten( Valproat und Solian) oder ich nehme was Neues von meinem Doc.:Lormetazepam... oder so ähnlich! Manchmal gehts auch ganz ohne. Bloß gestern gar nicht. Da habe ich eben diesen Yogi Tee probiert, den mir Frau Dr. Pipping empfohlen hatte. Na irgendwann werde ich schon noch das Richtige finden!!!
Also noch mal vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag und laß es Dir gut gehen!
Tschüß
Kessi

[Platon]

RE: An Frau Dr. Pipping - Schlaf...


"... oder ich nehme was Neues von meinem Doc: Lormetazepam... oder so ähnlich"

Hallo Kessi,

Lormetazepam (so der Name des Wirkstoffs) ist ein "altbekanntes" Schlafmittel aus der Gruppe der Benzodiazepine. Bekannt z.B. auch unter dem Namen "Noctamid".

Wichtig zu wissen wäre, daß die Wirkung eher länger anhält als bei Stilnox oder Zopiclon. Die "Halbwertszeit" von Lormetazepam liegt bei ca. 13 Stunden. D.h. wenn Du abends um 21 Uhr eine bestimmte Dosis nimmst, hast Du am nächsten Tag um 10 Uhr noch ungefähr die Hälfte davon im Blut. Das kann sich dann als Einschränkung der körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit bemerkbar machen...

Also dieses Mittel - wenn überhaupt - nicht zu spät am Abend einnehmen, lieber etwas früher.

Alles Gute
Pl.

[azubi]

RE: An Frau Dr. Pipping- Schlaf...


hi kessi,

erzähl uns doch mal ein bisschen über deine psychosen,
wie äußern die sich denn ??

LG. azubi

[concetta]

Tässchen Tee


Du siehst das richtig: Wenn Deine Psychosen verbunden mit Schlafentzug auftreten, solltest Du alles tun, um ausreichenden Schlaf zu bekommen.

Schön wärs, wenns mit einem Spaziergang oder Tässchen Tee zu lösen wäre, so einfach ist das aber nun einmal nicht, also wirst Du gelegentlich Schlaftabletten oder Alkohol konsumieren müsse.

Du sprichst von solch geringen Mengen, die Dosierung ist ok, es gibt Leute, die trinken ihr ganzes Leben lang ein Glas Bier am Abend, damit sie einschlafen können. Man kann sie sicherlich als abhängig bezeichnen, weil sie eben ohne gar nicht einschlafen können. Aber sie leben - psychosefrei.

Du gehst da sehr eigenverantwortlich mit um, bist Dir der Suchtgefahren sehr bewusst. Parallel machst Du eine Therapie und kümmerst Dich Ursachen. Das ist der richtige Weg, damit umzugehen.

Es ist dagegen unverantwortlich, was Dir hier und anderswo Experten raten, Dir sowohl Medikamente als auch Alkohol zu verbieten. Damit übergeben sie Dich unweigerlich in die Hände ihrer Kollegen in der Psychiatrie - und wer weiss, kommen dann mal vorbei auf n Tässchen Tee ...

[azubi]

RE: Tässchen Tee


Hi concetta,
das finde ich gut von dir, was du der kessi schreibst.
meine tante z.b. die ist 95 jetzt, und ich hab sie mal in die apotheke gebracht. da wollte sie bromanil kaufen, weil es der doc nicht mehr verschreiben darf ??
der apotheker, so`n ganz junger war das, der machte sehr wichtig, aber durfte es nicht verkaufen und wollte ihr baldrian geben.
da wurde die alte dame aber richtig sauer:
"seitdem der hitler an die macht kam (??naja) nehme ich abends mein schlafmittel, junger mann" sagt sie ihm,
"jeden abend mach ich das seitdem so, und ob ich süchtig oder sonst was bin, mit meiner leber oder so, das ist mir völlig egal, ich will nachts einfach nur schlafen. furchtbar sind die nächte ohne schlaf, ich habe meinen mann im krieg verloren und meine kinder sind auch schon tot. die erinnerungen quälen mich nachts, geben sie mir jetzt was vernünftiges zum schlafen, bitte !!"
ja, da hat er dann den doc angerufen, und sie bekam ihr bromanil.
ich muss sagen meine tante ist ein sehr kluge und liebevole alte dame, sie hat noch alle lampen an.
wir alle mögen sie, und absolut nicht verrückt ist sie, sie hilft im garten und passt auf die kinder auf. hält ihre wohnung in schuss, braucht keine pflege und sonst nichts.
Und gut schlafen will sie eben auch.
Warum denn nicht?

[Dr. Pipping]

RE: An Frau Dr. Pipping- Schlaf...


Hallo Kessi,
es ist sehr schade, daß der Tee Ihnen nicht schmeckt, das ist eben Geschmacksache. Ich war auch nicht davon asugegangen, daß er das Schlafmittel ersetzt, sondern die Vorbereitung auf den Schlaf bedeutet, was man auch lernen kann. Wenn Sie mich direkt fragen, was ich getan hätte, dann antworte ich: Ich hätte autogenes Training gemacht. Das hilft innerhalb von 3 Minuten, wenn der Tag nach intensiver Verarbeitung verlangt. Es ist ganz einfach zu lernen, wenn man es möchte. Natürlich kann ich nicht garantieren, daß es Ihnen helfen würde, aber einen Versuch wäre es wert, finde ich.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Heike Pipping

[kessi]

RE: Tässchen Tee


Hallo Ihr Lieben,
danke für Eure Antworten! Na ich versuche es ja von den Schlaftabletten und dem Alkohol etwas herunterzukommen. Nun werde ich aber gewiß nicht Abstinenzler!!! Ich muß nur meinen Konsum einschränken... Gestern konnte ich auch mal wieder die Schlaftablette weglassen(Es war ein schöner ,harmonischer Tag...)! Heute hab ich allerdings wieder eine genommen,ich merke das eigentlich ganz genau, wenn da so ein wütendes unausgeglichenens Gefühl in mir ist. Irgenwie muß man ja runterkommen und ein Streit bringt meist auch nichts!
Ja, mit meiner Psychose, das wolltest Du wissen, Azubi. Meine Psychosen waren immer sehr spannend! Meine erste Psychose hatte ich mit 21 Jahren. Ich kannte so was damals überhaupt noch nicht und vermutete an diesem Abend, nach zwei durwachten Nächten allein im Bett, das ich auf einmal mit dem Fernseher sprechen könnte...! Erich Honecker sagte mir etwas und nickte direkt mir zu!!!
Ich muß dazusagen- es war meine Examenszeit(Streß) und ich hatte schon mehrere Wochen stimmliche Halluzinationen und wohl auch etwas Verfolgungswahn. Das alles hielt ich aber für total echt! Mir wurde auf einmal große Aufmerkasamkeit zuteil!
Also: Erich nichte mir zu: Ich solle nackt auf die Straße gehen, einen Anhänger von einem Auto befreien und dann mit dem Auto über die Grenze fahren. (Wir waren noch nicht im Jahre 1989!.)Ich stieg aus dem Fenster, wohnte ja Parterre und wollte irgendwie die Anhängerkuplung an einem fremden Wagen, der gerade dort stand, lösen. Das machte laut Getöse, mein Nachbar kam raus und bewegte mich dazu- nackt wie ich war- wieder zu mir reinzugehen. Was ich dann auch tat. Am nächsten Nachmittag lief ich wieder nackt herum, weil mir gerade mein Radio mitteilte, daß meine Eltern Ingrid Bergman und Charles Oznavour vorgefahren wären. Damals hörte ich immer so rauschige Zwischensender, weil die Westsender schlecht zu empfangen waren. Auf dem Moment, wo meine richtigen Eltern kommen sollten hatte ich schon lange gewartet. Seit ich 11 Jahre alt war, hatte ich mich in Ingrid Bergman unsterblich verliebt. Später geliebt, als Mutter, Freundin, Schwester... Sie war damals mein ein und alles. Um Filme mit ihr zu sehen ließ ich jede Party platzen, ging in jedes Kunstkino- sei es noch so teuer, oder weit entfernt. Ich sammelte auch jedes Schnipsel über sie. Ich war süchtig nach Ingrid Bergman.Sie war die schönste , klugste, liebste Frau für mich- ich hätte mir jedes Körperteil abgeschnitten, wenn sie es hätte doch gebrauchen können.( Sie starb 1983 an einem Mamakarzinom)
Nun, ich war in froher Erwartung rannte die Straße nackt herunter und wieder zurück- nirgends waren besagte Eltern. Nur blöde olle Männer starten mich an. Als ich sie fragte wo meine Eltern wären, konnten oder wollten sie es mir nicht sagen. Einer brachte mich dann wieder in meine Wohnung und legte dann sogar Hand an: Was für ein Schwein!!!
Am nächsten Morgen riefen dann die Nachbarn einen Krankenwagen und ich kam in die Psychiatrie...
Dort ging es mir bald wieder besser. Erst bekam ich irgendein Getränk, das mich 2 Tage schliefen ließ und dann standen direkt wieder meine Eltern vor meinem Bett. Da war der Traum von einer solchen Mutter erstmal zu Ende geträumt.
Ob ihrs glaubt oder nicht: Ich habe mir damals nicht getraut, meinem dortigen Doc. die Sache mit Erich zu erzählen! Nur weil man im Osten immer so viel Angst haben mußte!!!
So, das solls für heute gewesen sein. Wenns Euch interessiert erzähle ich Euch gerne mehr.
Alles Liebe und Gute Nacht
Kessi

[kessi]

RE: An Frau Dr. Pipping- Schlaf...


Hallo Frau Dr. Pipping,
können sie mir sagen, was genau autogenes Training ist und was man da machen muß und auch wo man das erlernen kann!? Ich habe davon auch schon gehört, aber so richtig weiß ich da nicht Bescheid! Besucht man da die Volkshochschule, oder den Therapeuten? Übernimmt die KK oder gibt es auch allgemeine Einrichtungen wo es nicht so teuer ist?
Über Antworten wäre ich wider sehr dankbar! (Wie auch auf die vorherige.)
Tschüß
Kessi

[hederike]

RE: An Frau Dr. Pipping- Schlaf...


Hey,

da kann ich dir aus Erfahrung antworten. Diese Kurse werden z.B. von Vokshochschulen angeboten, es gibt aber auch andere (meist teurere) Anbieter. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosen oder zumindest einen Teil auf Anfrage. Bei der Volkshochschule nehmen die aber Sätze, die wirklich erschwinglich sind. Müsste nachschauen, es waren aber glaube ich ca. 30 EUR für sechs Sitzungen (a 1,5 Stunden).

Autogenes Training sind Entspannungsübungen. Infos findest du z.B. unter http://www.m-ww.de/krankheiten/schme..._training.html oder unter google.de einfach mal suchen. Nicht wg. dem Link über die Schmerztherapie irritieren lassen.

Das Autogene Training muss man erst mal erlernen und dann auch regelmässig üben. Aber auch die ersten Erfolge bei den Übungen helfen bei der Entspannung und damit auch bei der Ruhefindung für den Schlaf weiter.

Ich fand den Kurs super interessant, alleine deshalb lohnt es sich schon. Und funktionieren tut's auch. Es gab viele Teilnehmer mit Erfolgserlebnissen, gerade bei Schlaflosigkeit. Aber auch andere Beschwerden können gelindert werden. Probier es mal!

[kessi]

RE: An Frau Dr. Pipping- Schlaf...


Hallo Hederike,
danke für Deine schnelle Antwort! Ja, das klingt gut! Ich muß mal schauen, wann ich Zeit habe! Vielleicht kriege ich dann auch mal meine Wut in Griff- oder ist das dann auch nur Verdrängung!? Wo hast Du den Kurs gemacht?
Tschüß
Kessi

[hederike]

RE: An Frau Dr. Pipping- Schlaf...


Bei der Volkshochschule. Die haben in der Regel sehr gute Referenten. Mit Autogenem Training kann man echt eine Menge machen. Wir haben zunächst alle Übungen gelernt. Am letzten Abend hat der Referent uns spezielle Formeln gesagt, wie wir mit welchen Beschwerden umgehen können. Die Beschwerden haben wir vorher auf kleine Zettelchen geschrieben, damit es ein wenig anonym blebt.

Verdrängung ist das eigentlich nicht. Mehr Verarbeitung. Ich würde das ganze als eine Kettenreaktion sehen. Mehr Entspannung, mehr Schlaf - du bist morgens ausgeruhter und wahrscheinlich weniger gereizt. Da lassen sich doch viele Zusammenhänge knüpfen.

Der Referent hat uns übrigens auch dazu angehalten, Ein- und Durchschlafstörungen nicht oder nicht zu sehr negativ zu sehen. Wenn du dich immerzu darüber ärgerst, dass du nicht einschlafen kannst, wirst du auch nicht ruhiger. Statt dessen meinte er, sollte man die schlaflose Zeit "sinnvoll" nutzen und z.B. Lesen. Also nicht im Bett von der einen Seite auf die andere Wälzen. Wir hatten eine ganze Menge "Schlaflose" im Kurs und der Referent ist wirklich gut drauf eingegangen. Da erfährt man noch eine ganze Menge Tipps so nebenbei...

Und die Zeit solltest du dir nehmen!

[kessi]

RE: An Frau Dr. Pipping- Schlaf...


Hallo Hederike,
danke wiederum für Deine schnelle Antwort. Du hast da was falsch verstanden: Ich bin nicht wegen mangelnden Schlafes wütend! Ich bin einfach oft gereizt und wütend wegen der Arbeit oder einfach aus ganz, ganz unterschiedlichen Günden. Die lassen mich dann, wenn es später auftritt, nicht einschlafen. Wütend wegen Schlafmangels bin ich eigentlich nie. Achso: Wenn ich mal richtig eingeschlafen bin kann ich ganz gut durchschlafen. Zur Zeit bis 7. 30 Uhr. Eigentlich bin ich sogar ein Langschläfer! Im Winter ratzte ich oft am Wochende bis 11, sogar 12 Uhr! Im Sommer bin ich aber immer so aufgedreht. Da geht das nicht. Ist aber sehr gut! Da hat man einfach viel mehr vom Tag und schafft auch viel mehr!!!
Nun schlaf auch Du gut!
Tschüß
Kessi

[azubi]

voll normal


Hi Kessi,

„Irgenwie muß man ja runterkommen und ein Streit bringt meist auch nichts! „
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Das ist Deine erste Fehleinschätzung:
Aggressionen sind dafür da, dass man sie angemessen abbaut. Zur rechten Zeit, am rechten Ort, dem/den richtigen Menschen gegenüber.
Aggressionsstau gehört mit zu den schädlichsten Stressoren der Psyche, die es gibt.
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„Meine erste Psychose hatte ich mit 21 Jahren. Ich kannte so was damals überhaupt noch nicht und vermutete an diesem Abend, nach zwei durwachten Nächten allein im Bett, das ich auf einmal mit dem Fernseher sprechen könnte...! Erich Honecker sagte mir etwas und nickte direkt mir zu.
„Ich muß dazusagen- es war meine Examenszeit(Streß) und ich hatte schon mehrere Wochen stimmliche Halluzinationen und wohl auch etwas Verfolgungswahn. Das alles hielt ich aber für total echt! Mir wurde auf einmal große Aufmerkasamkeit zuteil“
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Derartige Halluzinationen können bei seelisch gesunden Menschen mit hoher Sensibilität, vor allem in Ausnahmesituationen und unter Stress auftreten. An Deiner Beschreibung kann ich nicht unbedingt eine Psychose entdecken. Deine Umwelt war total verrückt, nicht Du! Du hast nur die Symptome gezeigt, die diese „werte“ Gesellschaft auch an Dich delegiert hatte.
Dein „Verfolgungswahn“ damals, war das denn wirklich ein Wahn oder hat Deine Psyche nicht einfach nur die reale Verfolgung zum Ausdruck gebracht.
Ebenso wie Bergmann und Aznavour für Deine Psyche Symbole der Freiheit waren, die Du Dir in Deinem Inneren so glühend gewünscht und deswegen so stark verehrt hast.
Du bist nicht verrückt. Du hast im Prinzip emotional voll normal reagiert, bzw. Dich abreagiert.
Mach so weiter, bring Deine Gedanken nach vorn und lass alles raus, hier im "anonymen" Internet geht das wunderbar.

LG
azubi

[censor]

kranke Schwestern u.a.


Mach so weiter, bring Deine Gedanken nach vorn und lass alles raus, hier im "anonymen" Internet geht das wunderbar.
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biste dir da wirklich sicher ??

[azubi]

RE: Tässchen Tee


hi concetta,
bist Du vielleicht online ?

[hederike]

RE: An Frau Dr. Pipping- Schlaf...


Hei,

ich glaube, dass ich dich schon verstanden habe. Es ist so gemeint, dass du durch Schlafmangel gereizt bist und durch die angespannte Stimmung wiederum nicht schlafen kannst. Ein Teufelskreis...