Das Bild zeigt eine Frau im Gespräch mit einer Ärztin.
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Photodynamische Therapie (PDT)

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 13.04.2016

Die photodynamische Therapie (PDT) ist eine Therapiemethode, bei der der Arzt krankhaft veränderte Zellen zunächst mit einem Wirkstoff für spezielles Licht sensibilisiert und sie danach gezielt durch Beleuchtung zerstört. Umliegendes Gewebe wird dabei geschont.

Überblick

Generell eignet sich die photodynamische Therapie zur Behandlung von oberflächlichen Tumoren der Haut, vor allem bestimmter Formen von Hautkrebs. Seit einiger Zeit setzen Ärzte sie außerdem bei einer Augenerkrankung ein – der sogenannten feuchten Form der altersabhängigen Makuladegeneration.

Vor der Behandlung einer Makuladegeneration mit dem Laser spritzt der Arzt einen Farbstoff, den sogenannten Photosensibilisator, in die Vene des Patienten. Dieser Farbstoff ist lichtempfindlich und reichert sich in den bereits geschädigten Blutgefäßen an.

Zur Behandlung von Hautkrebs trägt der Arzt den Photosensibilisator als Creme direkt auf die erkrankte Haut auf. Der Photosensibilisator lagert sich in den veränderten Zellen an.

Nach einer gewissen Wartezeit, die mehrere Stunden dauern kann, bestrahlt der Arzt die zu behandelnde Region mit Licht einer bestimmten Wellenlänge. Trifft dieses Licht nun auf den Farbstoff, kommt es in diesem Bereich zu einer Reaktion, die das betroffene Gefäß oder die erkrankten Zellen zerstört und somit inaktiviert.

In den meisten Fällen reicht für eine photodynamische Therapie eine ein- bis zweimalige Behandlung aus.

Die photodynamische Therapie (PDT) birgt nur wenige Risiken und Komplikationen. Während der Bestrahlung kommt es allerdings oft zu einem Brennen oder zu Schmerzen, die einem Sonnenbrand ähneln. Diese Beschwerden klingen in der Regel nach der Behandlung wieder ab. Weitere Nebenwirkungen der photodynamischen Therapie können ein intensives Wärmegefühl, Rötungen oder Verkrustungen an der behandelten Stelle sein.

Durchführung

Zur Vorbereitung der photodynamischen Therapie (PDT) spritzt der Arzt dem Patienten vor der eigentlichen Durchführung der PDT zunächst einen lichtempfindlichen Wirkstoff (sog. Photosensibilisator) in die Vene. Zur Behandlung von Hautkrebs trägt er den Photosensibilisator als Creme direkt auf die erkrankte Haut auf. Der Photosensibilisator lagert sich spezifisch in den veränderten Zellen an.

Nach dieser Injektion muss eine gewisse Wartezeit eingehalten werden. Nach einigen Stunden setzt der Arzt die Behandlung dann fort und bestrahlt die erkrankte Körperstelle mit Licht einer bestimmten Wellenlänge. Das Licht stimuliert den Photosensibilisator, der daraufhin Sauerstoffradikale bildet. Sauerstoffradikale sind sehr reaktive Moleküle, die dann die kranken Zellen zerstören. Die umliegenden gesunden Zellen bleiben von dieser chemischen Reaktion weitgehend unberührt.

Ein Sonderfall ist die Behandlung der altersabhängigen Makuladegeneration, einer Augenkrankheit, bei der sich durch die Reaktion der photosensiblen Substanz neu gebildete Gefäße im Auge wieder verschließen.

In den meisten Fällen reicht für eine photodynamische Therapie eine ein- bis zweimalige Durchführung der Therapie aus. Die durchschnittliche Vorbereitungszeit beträgt drei Stunden, die eigentliche Bestrahlung dauert etwa zehn Minuten.

Anwendungsgebiete

Die photodynamische Therapie (PDT) eignet sich aufgrund der geringen Eindringtiefe des Lichts vor allem zur Behandlung verschiedener Formen von Hautkrebs. Typische Anwendungsgebiete sind zum Beispiel die aktinische Keratose oder das Basaliom. Auch gutartige Hautwucherungen wie Warzen können mit einer photodynamischen Therapie behandelt werden.

Ärzte setzen die photodynamische Therapie außerdem bei inneren Tumoren ein, die sich mithilfe eines Endoskops erreichen lassen, beispielsweise bei:

Im Rahmen der Augenheilkunde nutzen Ärzte die photodynamische Therapie vor allem bei der feuchten Form der altersabhängigen Makuladegeneration.

Risiken und Komplikationen

Die photodynamische Therapie (PDT) birgt nur wenige Risiken und Komplikationen. Während der Bestrahlung kommt es allerdings oft zu einem Brennen oder zu Schmerzen, die einem Sonnenbrand ähneln. Diese Beschwerden klingen in der Regel nach der Behandlung wieder ab. In manchen Fällen verabreicht der Arzt aber auch Schmerzmittel vor Behandlungsbeginn. Weitere Nebenwirkungen der photodynamischen Therapie können ein intensives Wärmegefühl, Rötungen oder Verkrustungen an der behandelten Stelle sein.

Wird die photosensible Substanz nicht nur örtlich sondern systemisch – das heißt im ganzen Körper – angewandt, kann es vorübergehend zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit kommen. In seltenen Fällen kann diese Sensibilisierung über mehrere Wochen hinweg anhalten.

Bei der photodynamischen Therapie am Auge gehören Leberfunktionsstörungen und eine Allergie gegen den Wirkstoff zu den Risiken und Komplikationen. Sehstörungen oder sogar Verlust der Sehfähigkeit sind selten.