Verrumal

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 20.12.2007
Hersteller: Hermal Kurt Herrmann GmbH & Co OHG
Wirkstoffkombination: Fluorouracil + Salicylsäure + Dimethylsulfoxid
Darreichnungsform: Lösung
Rezeptpflichtig

Wirkung

Verrumal enthält die Wirkstoffkombination Fluorouracil + Salicylsäure + Dimethylsulfoxid.

Die Wirkstoffkombination dient der Behandlung gewöhnlicher Warzen, flacher Warzen an Händen und Füßen sowie von Dornwarzen an druckbelasteten Stellen der Fußsohle.

Sie sollte exakt auf die zu behandelnde Körperstelle aufgetragen werden; Kontakt mit der Hautumgebung ist zu vermeiden. Es empfiehlt sich, die Haut um den Anwendungsbereich mit Zinksalbe oder Vaseline zu schützen. Bei Kontakt des Wirkstoffs mit gesunder Haut sollte diese sofort mit reichlich Wasser gespült werden.

Ist eine Hautveränderung nicht eindeutig als Warze zu erkennen, sollte vor Anwendung ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fluorouracil + Salicylsäure + Dimethylsulfoxid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • gewöhnliche Warzen (inklusive Sohlenwarzen an druckbelasteten Stellen der Fußsohle)
  • flache Warzen an Armen und Beinen bei Kindern und Jugendlichen

Dosierung

Das Arzneimittel sollte bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Nach Anbruch kann es sechs Monate lang verwendet werden. Das Medikament wird zwei- bis dreimal täglich auf die betroffene Hautpartie aufgetragen. Die umgebende Haut ist durch eine Salbe zu schützen. Vor jedem erneuten Auftragen sollte der bereits bestehende Lackfilm entfernt werden. Bei sehr großen oder wulstigen Warzen, besonders an der Fußsohle, ist das Abtragen des Gewebes durch einen Arzt zu empfehlen. Die Dauer der Behandlung beträgt sechs Wochen. Nach Erfolg sollte das Medikament noch eine weitere Woche eingesetzt werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Ethanol 100%
  • Ethylacetat
  • Poly(butylmethacrylat, methylmethacrylat)
  • Pyroxylin

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Brennen der Haut.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Oberflächliche Gewebszerstörungen, weißliche Verfärbung und Abschilfern der Haut um das Anwendungsgebiet.

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Rötung, Schwellung, Juckreiz, Bläschenbildung im Anwendungsbereich).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Rötung, Schwellung und Juckreiz außerhalb des Anwendungsgebiets (Streureaktionen), deutliche Narbenbildung.

Besonderheiten:
Tritt bei der Anwendung ein sehr starkes Brennen auf, sollte die Behandlung abgebrochen werden.

Die gelegentlich auftretenden oberflächlichen Gewebszerstörungen heilen meist nach kurzer Zeit ab.

Wechselwirkungen

Die Wirkstoffkombination erhöht die Durchlässigkeit der Haut für andere Substanzen und darf daher nicht gleichzeitig mit anderen Stoffen wie beispielsweise Acriflavinsalzen, Bleisalzen, Campher, Chloralhydrat, Eisensalzen, Ethacridinsalzen, Gelatine, Beta-Naphthol, Polyethylenglykol, Resorcinol, Zinkoxid oder jodhaltigen Präparaten aufgetragen werden.

Bei gleichzeitiger Therapie mit Methotrexat kann dessen Unverträglichkeit verstärkt werden.

Über die Haut aufgenommene Salicylsäure kann die blutzuckersenkende Wirkung von oralen Antidiabetika steigern.

Gegenanzeigen

Im Fall einer Überempfindlichkeit gegen Fluorouracil, Dimethylsulfoxid, Salicylsäure oder andere Salicylate darf die Wirkstoffkombination nicht angewendet werden.

Bei Säuglingen sowie bei Personen mit Störungen der Nierenfunktion dürfen die Wirkstoffe nicht eingesetzt werden. Eine Anwendung bei schwangeren oder stillenden Frauen ist untersagt.

Präparate mit dieser Wirkstoffkombination dürfen nicht in Augennähe, nicht auf Schleimhäuten sowie nur auf einem maximal 25 Quadratzentimeter großen Hautareal aufgetragen werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit darf keine Behandlung mit der Wirkstoffkombination erfolgen. Auch Frauen, die eine Schwangerschaft nicht sicher ausschließen können, sollten von einer Anwendung absehen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Säuglinge dürfen nicht behandelt werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich, vor der Anwendung bei Kindern einen Arzt zu Rate zu ziehen.

Warnhinweise

  • Die Wirkstoffkombination darf nicht auf großen Hautflächen (maximal 25 Quadratzentimeter) aufgetragen werden und die umgebende Haut ist zu schützen.
  • Die alkoholische Lösung ist feuergefährlich.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
14 Milliliter Lösung

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Verrumal sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Fluorouracil + Salicylsäure + Dimethylsulfoxid (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Lösung

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.