Twinrix Kinder

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.12.2007
Hersteller: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Wirkstoffkombination: Hepatitis-A-Virus (inaktiviert ) + Hepatitis-B-Impfstoff
Darreichnungsform: Fertigspritze
Rezeptpflichtig

Wirkung

Twinrix Kinder enthält die Wirkstoffkombination Hepatitis-A-Virus (inaktiviert ) + Hepatitis-B-Impfstoff.

Die Impfstoffkombination wird zur aktiven Immunisierung gegen Hepatitis-A- und -B-Erkrankungen und damit zur Vorbeugung gegen diese Leberentzündungen eingesetzt.

Die Übertragung einer Hepatitis A erfolgt durch verunreinigte Speisen und unzureichende hygienische Verhältnisse zumeist in Entwicklungsländern.

Hepatitis B wird vorzugsweise durch Intimkontakt und durch Blut beziehungsweise Blutprodukte übertragen. Die Infektion ist wegen des oftmals chronischen Verlaufs und der Entwicklung von Lebertumoren gefürchtet.

Der Impfstoff verhindert keine Infektionen durch andere Viren wie beispielsweise Hepatitis C und E, oder sonstige Erreger, die als Ursache von Leberinfektionen bekannt sind. Auch kann damit kein Ausbrechen der Erkrankung verhindertwerden, wenn die Infektion schon stattgefunden hat.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Hepatitis-A-Virus (inaktiviert ) + Hepatitis-B-Impfstoff sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Impfstoffe, zu welchen die Wirkstoffkombination Hepatitis-A-Virus (inaktiviert ) + Hepatitis-B-Impfstoff gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Schutzimpfung gegen Hepatitis-A und Hepatitis-B (bestimmte Virusinfektionen der Leber) für Personen vom vollendeten ersten bis zum vollendeten sechzehnten Lebensjahr

Dosierung

Die Grundimmunisierung besteht aus mindestens drei Injektionen einer Dosis von je einer Fertigspritze. Die zweite Teilimpfung sollte einen Monat nach der ersten Teilimpfung erfolgen. Die dritte Teilimpfung sollte sechs Monate nach der ersten Teilimpfung verabreicht werden.

Die Spritzen werden meist in die Oberarmmuskulatur gegeben.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Injektionsnebenwirkungen wie Hautrötungen, Hautschwellungen, Druckempfindlichkeit.

Seltene Nebenwirkungen:
Arthralgien, Myalgien, Nervenentzündungen.

Sehr seltene oder vereinzelt auftretende Nebenwirkungen:
grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Gliederschmerzen, Muskelschmerzen, Mattigkeit, Unwohlsein, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Parästhesien, Bauchschmerzen, Hautüberempfindlichkeitsreaktionen, Magen-Darm-Störungen, Blutdruckabfall, Thrombozytopenie, Anaphylaxie, Serumkrankheit, Lymphadenopathie, Ohnmachten, Lähmungen, Neuropathien, Enzephalopathie, Meningitis, Hypotonie, Bronchospasmus, Urtikaria, Erythema exsudativum multiforme, Pruritus, angioneurotisches Ödem.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Therapie mit Immunologika, die das Immunsystem unterdrücken (wie etwa Glukokortikoide), kann eine Abschwächung der Antiköper- und Gedächtniszellenbildung erfolgen.

Der Impfstoff kann gleichzeitig mit anderen Impfstoffen aus inaktivierten Erregern (zum Beispiel gegen Influenza, FSME-Virus, Tollwut, Pertussis, HIB) oder aus Toxoiden (zum Beispiel gegen Diphtherie, Tetanus beziehungsweise den entsprechenden Kombinationen) oder mit Immunglobulinen verabreicht werden.

Impfungen mit Virus-Lebend-Impfstoffen wie zum Beispiel gegen Masern, Röteln, Mumps und Windpocken werden bei gleichzeitiger Anwendung ebenfalls nicht beeinflusst.

Die gleichzeitige Verabreichung mehrerer injizierbarer Impfstoffe sollte allerdings stets an getrennten Impfstellen erfolgen.

Gegenanzeigen

Die Kombination darf nicht geimpft werden bei Überempfindlichkeit gegen einen der Kombinationspartner oder gegen das AntibiotikumNeomycin, welches aus dem Produktionsprozess stammt und in Spuren enthalten sein kann.

Bei Personen mit einer akuten, schweren, mit Fieber einhergehenden Erkrankung wird der Arzt die Impfung auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf der Wirkstoff geimpft werden bei
  • angeborenen oder später entstandenen Schädigungen der körpereigenen Abwehr
  • Jugendlichen, da diese auf die Impfung manchmal mit einer Ohnmacht reagieren
  • Übergewicht, weil dieses die Wirkung beeinträchtigen kann.
Der Impfstoff darf nicht in die Blutbahn gespritzt werden. Bei unbeabsichtigter Injektion in die Venen können allergische Reaktionen bis zum Schock auftreten. Geeignete Sofortmaßnahmen zur Schockbekämpfung müssen dann ergriffen werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es liegen keine Erfahrungen über die Auswirkung des Impfstoffs auf Schwangerschaft und Stillzeit vor. Daher sollte der Arzt über eine Verwendung sorgfältig entscheiden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei der Impfung von Kindern muss der Arzt im Einzelfall entscheiden, ab welchem Alter die Immunisierung stattfinden kann.

Warnhinweise

  • Einige der genannten Nebenwirkungen können eine Auswirkung auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zur Bedienung von Maschinen haben.
  • Injektionen sollten stets in den Muskel oder unter die Haut durchgeführt werden und nicht in die Blutbahn.
  • Der Impfstoff schützt nicht vor Lebererkrankungen, die durch andere Hepatitis-Stämme verursacht werden.
  • Der Impfstoff kann zusammen mit anderen Impfstoffen eingesetzt werden, wenn dafür verschiedene Körperstellen zur Injektion ausgesucht werden.
  • Bedingt durch die lange Zeit bis zum Ausbrechen einer Hepatitis-B-Infektion ist es möglich, dass eine unerkannte Infektion bereits zum Zeitpunkt der Impfung vorliegt. In solchen Fällen ist es möglich, dass eine Impfung eine Hepatitis-B-Erkrankung nicht verhindern kann.
  • Bei Personen, die nach erfolgter vollständiger Immunisierung keine ausreichenden Infektionsschutz entwickeln, wird der Arzt die Verabreichung zusätzlicher Impfdosen in Erwägung ziehen.
  • Wie bei allen injizierbaren Impfstoffen sollten für den seltenen Fall eines allergischen Schocks nach Verabreichung des Impfstoffes entsprechende medizinische Behandlungsmöglichkeiten verfügbar sein.
  • Der Impfstoff ist lichtgeschützt in der Originalverpackung aufzubewahren.
  • Der Impfstoff ist im Kühlschrank zu lagern, darf jedoch nicht einfrieren.
  • Die Quecksilberverbindung Thiomersal kann in Spuren vorhanden sein und Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen.
  • Nicht für Säuglinge unter einem Jahr zur Anwendung geeignet.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
1 Milliliter Fertigspritze
10 Milliliter Fertigspritze

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Twinrix Kinder sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Hepatitis-A-Virus (inaktiviert ) + Hepatitis-B-Impfstoff (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Fertigspritzen
Fertigspritzen

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.