Perocur forte 250 mg

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 16.03.2017
Hersteller: HEXAL AG
Wirkstoff: Saccharomyces cerevisiae
Darreichnungsform: Hartkapsel
Rezeptfrei

Wirkung

Perocur forte 250 mg enthält den Wirkstoff Saccharomyces cerevisiae.

Saccharomyces cerevisiae wird zur Linderung der Beschwerden bei akutem Durchfall eingesetzt, der auf Reisen oder bei künstlicher Ernährung auftritt. Der Wirkstoff dient auch dazu, einem Durchfall vorzubeugen.

Bei chronischer Akne unterstützt der Wirkstoff "von innen heraus" die Therapie durch seine antibakterielle Wirkung.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Saccharomyces cerevisiae sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mittel gegen Durchfallerkrankungen, zu welcher der Wirkstoff Saccharomyces cerevisiae gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • akuter Durchfall
  • Beschwerden von Reisedurchfällen - zur Vorbeugung und Behandlung
  • Durchfälle bei Patienten, die über eine Magensonde ernährt werden
  • chronische Formen der Akne

Dosierung

Zur Therapie des akuten Durchfallsl werden täglich eine bis zwei Hartkapseln (entsprechend 250 bis 500 Milligramm Saccharomyces-cerevisiae-Trockenhefe) eingenommen. Zur Vorbeugung des Reisedurchfalls beginnt man mit dieser Einnahme schon fünf Tage vor der Abreise.

Bei Durchfall durch Sondennahrung gibt man täglich den Inhalt von drei Hartkapseln in 1,5 Liter Nährlösung und verabreicht diese dem Kranken.

Bei Akne wird täglich dreimal eine Hartkapsel eingenommen.

Die Hartkapseln sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise einem Glas Trinkwasser) einzunehmen. Zur Einnahme bei Kindern unter sechs Jahren und Patienten, die durch eine Sonde ernährt werden, ist die Hartkapsel durch Auseinanderziehen zu öffnen und der Inhalt in Flüssigkeit mit Zimmertemperatur einzurühren.

Die Behandlung bei Durchfall sollte noch einige Tage nach der Besserung der Beschwerden fortgesetzt werden. Zur Therapie bei chronischen Formen der Akne ist die Einnahme über mehrere Wochen nötig. Für die Einnahme von Hefepräparaten sind keine Einschränkungen der Anwendungsdauer bekannt.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Hypromellose
  • gereinigtes Wasser

Nebenwirkungen

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Unverträglichkeitsreaktionen wie Juckreiz, Quaddeln auf der Haut, Ausschläge, Schwellungen (Quincke-Ödem), allergischer Schock, Atemnot.

Besonderheiten:
Es können Blähungen auftreten.

Wechselwirkungen

Werden gleichzeitig Mittel gegen Pilzerkrankungen eingenommen, kann das die Wirkung von Saccharomyces boulardii mindern. Bei gleichzeitiger Anwendung von MAO-Hemmern kann sich der Blutdruck erhöhen.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Hefen darf Saccharomyces cerevisiae nicht eingenommen werden. Ebenso verbietet sich die Anwendung bei
  • geschwächter körpereigener Abwehr
  • während einer Chemotherapie zur Behandlung einer Krebserkrankung
  • einer schweren Grunderkrankung wie beispielsweise Tuberkulose oder einer HIV-Infektion
  • einem Klinikaufenthalt (Infusionszugang in einer großen Körpervene beispielsweise am Hals).
Es besteht hier die Gefahr, dass die Hefezellen ins Blut gelangen und dort eine allgemeine Infektion hervorrufen.

Säuglinge und Kleinkinder sollten erst nach Absprache mit einem Arzt mit dem Wirkstoff behandelt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bei sachgemäßem Gebrauch sind bislang keine schädlichen Wirkungen in der Schwangerschaft und Stillzeit bekannt.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Säuglinge und Kleinkinder sollten nur auf Anraten eines Arztes Saccharomyces cerevisiae erhalten. Bei manchen Medikamenten erlauben die Hersteller den Gebrauch erst ab einem gewissen Alter.

Kinder mit Durchfall müssen ausreichend trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann Stuhlproben verfälschen. Bei mikrobiologischer Stuhluntersuchung muss die Einnahme dem untersuchenden Arzt mitgeteilt werden.
  • Besonders bei Kindern ist während der Behandlung auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
  • Bei Durchfällen, die länger als zwei Tage andauern oder mit Blutbeimengungen beziehungsweise Temperaturerhöhung einhergehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
  • Wegen fehlender Erfahrungen darf das Medikament bei Kindern unter zwei Jahren nicht angewendet werden.
  • Zur Einnahme bei Kindern unter sechs Jahren ist die Hartkapsel durch Auseinanderziehen zu öffnen und der Inhalt in Flüssigkeit mit Zimmertemperatur einzurühren.
  • Das Medikament darf nicht über 25 Grad Celsius aufbewahrt werden.
  • Das Medikament ist in der Originalpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Hartkapsel)
10 Stück Hartkapseln
250 Milligramm Saccharomyces cerevisiae
20 Stück Hartkapseln
250 Milligramm Saccharomyces cerevisiae
50 Stück Hartkapseln
250 Milligramm Saccharomyces cerevisiae
100 Stück Hartkapseln
250 Milligramm Saccharomyces cerevisiae

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Perocur forte 250 mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Saccharomyces cerevisiae (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Hartkapseln

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.