PENTAVAC

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 21.08.2012
Hersteller: Sanofi Pasteur MSD GmbH
Wirkstoffkombination: Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b-Polysaccharid
Darreichnungsform: Injektions­suspension
Rezeptpflichtig

Wirkung

PENTAVAC enthält die Wirkstoffkombination Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b-Polysaccharid.

Der Wirkstoff ist zur Anregung der körpereigenen Abwehr (aktiven Immunisierung) gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), Halsbräune (Diphtherie), Keuchhusten (Pertussis), Kinderlähmung (Poliomyelitis) und Erkrankungen durch den Keim Haemophilus influenzae Typ b bei Personen ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat bestimmt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b-Polysaccharid sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Impfstoffe, zu welchen die Wirkstoffkombination Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b-Polysaccharid gehört.

    Dosierung

    Zur grundlegenden Immunisierung erhält das mindestens zwei Monate alte Kind dreimal eine Dosis des Medikaments im Abstand von jeweils vier bis acht Wochen. Diese Impfung wird dann im zweiten Lebensjahr (sechs bis zwölf Monate nach der dritten Impfstoffgabe) mit einer Dosis aufgefrischt.

    Die Auffrischimpfung kann auch mit dem Medikament erfolgen, wenn die Grundimmunisierung zuvor mit anderen Einzel- oder Kombinationsimpfstoffen gegen Wundstarrkrampf, Halsbräune (Diphtherie), Keuchhusten, Kinderlähmung oder Haemophilus-influenzae-b-Erkrankungen durchgeführt wurde.

    Die Impfung erfolgt in einen Muskel, bei Säuglingen vorzugsweise in einen Gesäßmuskel, bei älteren Kindern in den Oberarm. Keinesfalls darf der Impfstoff in ein Blutgefäß gelangen.

    Sonstige Bestandteile

    Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

    • Saccharose
    • Formaldehyd
    • Medium 199 (u. a. Aminosäuren, Mineralsalze, Vit. u. a. Bestandteile)
    • Phenoxyethanol
    • Trometamol
    • Wasser für Injektionszwecke

    Nebenwirkungen

    Sehr häufige Nebenwirkungen:
    Schläfrigkeit, Appetitverlust, Fieber (über 38 Grad), ungewöhnliches Schreien, Reizbarkeit, Unruhe.
    an der Injektionsstelle:
    Schmerzen, leichte Schwellung, Rötung.

    Häufige Nebenwirkungen: Durchfall, Erbrechen.
    an der Injektionsstelle:
    Verhärtung, ausgeprägtere Schwellung.

    Gelegentliche Nebenwirkungen:
    Bronchitis, Husten, Schnupfen, Nesselsucht, Hautausschlag, Infektionen der oberen Atemwege, Fieber (über 39,5 Grad), Mattigkeit, Lymphknotenschwellung.
    örtlich:
    Schwellung des Armes oder Beines, an der die Injektion vorgenommen
    wurde – mitunter unter Einbeziehung des angrenzenden Gelenkes.

    Seltene Nebenwirkungen:
    Juckreiz, Hautentzündung.

    Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsnennung:
    Kollaps oder Schock-ähnlicher Zustand, Krampfanfälle (mit oder ohne Fieber), Atemstillstand, Gesichtsschwellungen, Schwellung des ganzen Armen oder Beines, an der die Injektion vorgenommen wurde, Bläschen an der Injektionsstelle, allergische Reaktionen.

    Wechselwirkungen

    Es sind keine Wechselwirkungen des Impfstoffes mit anderen Wirkstoffen bekannt. Soweit eine gleichzeitige Anwendung mit anderen Impfstoffen gegeben erfolgen soll, wird der Arzt die Injektionen an verschiedenen Körperstellen vornehmen.

    Gegenanzeigen

    Der Wirkstoff darf nicht verwendet werden bei
    • Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile
    • Überempfindlichkeitsreaktionen nach vorheriger Verabreichung von Diphtherie-, Tetanus-, Pertussis-, Polio- oder Hib-Impfstoffen
    • einer vorangegangenen Gehirnfunktionsstörung unbekannter Ursache, die innerhalb von sieben Tagen nach einer Keuchhusten-Impfung auftrat
    • akuten, schweren, mit Fieber einhergehenden Erkrankungen.
    Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt darf der Impfstoff verabreicht werden, wenn es vorher schon einmal bei einer Keuchhusten-Impfung zu folgenden Nebenwirkungen kam:
    • Temperaturerhöhung auf über 40 Grad (im After gemessen und innerhalb von 48 Stunden ohne andere erkennbare Ursachen)
    • Kreislaufzusammenbruch oder Schock-ähnlicher Zustand innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung
    • anhaltendes, nicht zu beruhigendes Schreien über drei Stunden und länger innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung
    • Krampfanfälle mit oder ohne Fieber innerhalb von drei Tagen nach der Impfung.
    Hinweise:
    Der Impfstoff sollte möglichst nicht bei Kindern angewendet werden, die älter als 36 Monate sind.

    Ein einfacher Infekt spricht nicht gegen die Impfung mit dem Wirkstoff.

    Sehr unreife Frühgeborene (geboren vor der vollendeten 28. Schwangerschaftswoche) haben ein hohes Risiko von Atemstillstand nach der Impfung. Ihre Atmung sollte daher für 48 bis 72 Stunden danach überwacht werden. Dies gilt insbesondere für diejenigen, die in der Vorgeschichte Zeichen einer unreifen Atmung gezeigt haben. Da der Nutzen der Impfung für diese Kinder hoch ist, sollte sie ihnen weder vorenthalten noch verschoben werden.

    Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    Eine Anwendung des Wirkstoffes im Erwachsenenalter ist nicht vorgesehen.
    Deshalb liegen auch keine Informationen zur Sicherheit bei der Anwendung in der Schwangerschaft oder Stillzeit vor.

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Der Wirkstoff ist zur Anwendung bei Kindern zwischen dem zweiten und dem 36. Lebensmonat bestimmt.

    Warnhinweise

    • Der Wirkstoff darf keinesfalls in die Blutbahn gelangen.
    • Ds Medikament darf nicht bei Überempfindlichkeit gegen Glutaraldehyd, Neomycin, Streptomycin und Polymyxin B verabreicht werden.
    • Das Medikament ist in der Originalpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
    • Das Medikament muss bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank aufbewahrt und darf nicht eingefroren werden.

    Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

    Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

    Packungsgrößen

    Packungsgröße und Darreichungsform
    1 Dosis Injektions­suspension
    10 Dosis Injektions­suspension

    Vergleichbare Medikamente

    Folgende Tabelle gibt einen Überblick über PENTAVAC sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid + Poliomyelitisviren (inaktiviert) + Haemophilus Typ b-Polysaccharid (ggf. auch Generika).

    Medikament
    Darreichungsform
    Injektions­suspension
    Injektions­suspension

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.