Onbrez Breezhaler 150µg/ -300µg

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 13.01.2011
Hersteller: Novartis Europharm Ltd.
Wirkstoff: Indacaterol
Darreichnungsform: Hartkapsel
Rezeptpflichtig

Wirkung

Onbrez Breezhaler 150µg/ -300µg enthält den Wirkstoff Indacaterol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Onbrez Breezhaler 150µg/ -300µg.

Indacaterol wirkt erweiternd auf die Bronchien und erleichtert somit das Atemholen. Deshalb dient der Wirkstoff der Vorbeugung von Atemwegsverengung bei Erwachsenen mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD). Für die rasche Erweiterung der Atmewege im Notfall ist der Wirkstoff nicht geeignet, da sein Effekt nicht schnell genug einsetzt.

Aufgrund fehlender Studien zur Langzeitanwendung bei Asthma-Patienten sollte Indacaterol nicht bei Asthma angewendet werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Indacaterol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Beta-2-Sympathomimetika, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Indacaterol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Lungenerkrankung mit chronischer Verengung der Luftwege (COPD)

Dosierung

Die empfohlene Dosis besteht aus der einmal täglichen Inhalation des Inhalts einer Kapsel zu 150 Mikrogramm Indacaterol. Die Anwendung darf nur ausschließlich mit dem in der Packung beigegebenen Inhalator und nach Anweisung auf der Packungsbeilage geschehen. Die Dosierung sollte nur auf ärztliche Anweisung erhöht werden.

Die Inhalation des Inhalts zweier Kapseln zu 150 oder einer Kapsel zu 300 Mikrogramm Indacaterol einmal täglich bietet einen zusätzlichen Nutzen in Hinblick auf die Kurzatmigkeit, vor allem bei Patienten mit starken Atembeschwerden (schwerer COPD). Die Höchstdosis beträgt 300 Mikrogramm einmal täglich.

Wenden Sie das Medikament jeden Tag zur gleichen Tageszeit an. Bei Auslassen einer Dosis halten Sie bitte die nächste Anwendung am nächsten Tag zur üblichen Zeit ein.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Gelatine
  • Lactose-Monohydrat

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Nasen-Rachen-Entzündung, Infektionen der oberen Atemwege, Nasennebenhöhlenentzündung, Diabetes mellitus, Blutzucker-Überschuss, Kopfschmerzen, Angina pectoris, Husten, Hals-Rachen-Schmerzen, Nasenlaufen, Atemwegsverengung, Muskelkrämpfe, Wassereinlagerungen in Armen und Beinen (Ödeme).

Gelegentliche Nebenwirkungen:
nervliche Missempfindungen, Vorhofflimmern, Brustkorbschmerzen.

Besonderheiten:
Bei manchen Patienten tritt innerhalb von 15 Sekunden nach der Inhalation des Wirkstoffs Husten auf. Bei weiblichen Patienten und Rauchern trat diese Nebenwirkung häufiger auf als bei männlichen Patienten oder Ex-Rauchern.

Wie andere Inhalationstherapien kann auch die Anwendung von Indacaterol einen möglicherweise lebensgefährlichen Bronchialkrampf auslösen. Sollte ein solcher Bronchialkrampf auftreten, muss der Wirkstoff unverzüglich abgesetzt und vom Arzt eine andere Behandlung begonnen werden.

Bei einer Verschlechterung der COPD während der Behandlung mit Indacaterol sollte der Arzt die Behandlung des Patienten überdenken.

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung anderer Beta 2-Sympathomimetika (allein oder als Teil einer Kombinationstherapie) kann die unerwünschten Wirkungen von Indacaterol verstärken. Daher darf der Wirkstoff nicht gemeinsam mit anderen lang wirkenden Beta-2-Sympathomimetika angewendet werden.

Bei Behandlung mit Wirkstoffen, die den Kaliumgehalt des Blutes absenken, wie beispielsweise Methylxanthin, Glukokortikoide oder Entwässerungsmittel, die die Kaliumausscheidung fördern, kann sich durch die zusätzliche Gabe von Indacaterol ein Kaliummangel verstärken. Wegen der Gefahr von Herzrhythmusstörungen ist eine solche Kombination vom Arzt nur mit Vorsicht vorzunehmen.

Beta-Blocker können die Wirkung von Beta-2-Sympathomimetika abschwächen oder aufheben. Indacaterol sollte daher nicht gemeinsam mit Betablockern (einschließlich Augentropfen) angewendet werden, es sei denn, der Arzt hält ihre Anwendung für zwingend begründet. Sofern erforderlich, sollten Betablocker mit gezielter Wirkung auf das Herz (sog. kardioselektive Betablocker) bevorzugt werden, wenngleich auch diese mit ärztlicher Vorsicht anzuwenden sind.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Indacaterol nicht angewendet werden. Auch zur Langzeitanwendung bei Asthma sollte Indacaterol aufgrund fehlender Studien nicht dienen.

Nur mit Vorsicht darf der Arzt Indacaterol bei Patienten anwenden, die auf Beta 2-Sympathomimetika besonders empfindlich reagieren. Gleiches gilt für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Angina pectoris, akutem Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck), Krampfanfällen und extremer Schilddrüsenüberfunktion (Thyreotoxikose).

Patienten mit schwerer COPD müssen besonders gut ärztlich überwacht werden, da der Wirkstoff bei ihnen einen Blut-Kalium-Mangel verstärken kann, was die Anfälligkeit für Herzrhythmusstörungen erhöht.

Bei Patienten mit Zuckerkrankheit sollte der Blutzuckerspiegel nach Beginn der Behandlung häufig gemessen werden, da Indacaterol den Blutzucker möglicherweise erhöht.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Im Tierexperiment zeigte Indacaterol keine nachteiligen Wirkungen auf die Fruchtbarkeit und Schwangerschaft. Entsprechende Studien am Menschen wurden jedoch nicht durchgeführt. Wie andere Beta-2-Sympathomimetika kann auch Indacaterol die Wehentätigkeit hemmen, da es entspannend auf die Eingeweidemuskulatur und damit auch auf die Gebärmutter wirkt. Daher soll der Wirkstoff während der Schwangerschaft nur angewendet werden, falls der Arzt den erwarteten Nutzen über das mögliche Risiko stellt.

Es ist nicht bekannt, ob Indacaterol oder seine Abbauprodukte in die menschliche Milch ausgeschieden werden, wie es im Tierversuch nachgewiesen wurde. Ein Risiko für den Säugling kann nicht ausgeschlossen werden. So muss der Arzt entscheiden, ob das Stillen abgebrochen, die Behandlung beendet oder nicht durchgeführt werden soll. Dabei werden der Nutzen des Stillens für das Kind und der Nutzen der Therapie für die Mutter gegeneinander abgewogen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Wegen fehlender Studien mit Kindern und Jugendlichen zu Wirkung, Sicherheit und Verträglichkeit von Indacaterol darf der Wirkstoff nicht bei der Altersgruppe unter 18 Jahren eingesetzt werden.

Warnhinweise

  • Verschlechtert sich die Atemnot während der Behandlung mit dem Medikament, ist die Therapie sofort zu beenden.
  • Tritt während der Behandlung ein Bronchialkrampf auf, ist das Medikament sofort abzusetzen.
  • Das Medikament ist kein Notfallmedikament für die Behandlung akuter Bronchialkrämpfe.
  • Die Kapseln dürfen nicht geschluckt, sondern nur mit einem speziellen Inhalator angewendet werden.
  • Die Kapseln müssen zum Schutz vor Feuchtigkeit immer im Blister aufbewahrt und dürfen erst unmittelbar vor Anwendung entnommen werden.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 30 Grad gelagert werden.
  • Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Hartkapsel)
30 Stück Hartkapseln
150 Mikrogramm Indacaterol
90 Stück Hartkapseln
150 Mikrogramm Indacaterol
30 Stück Hartkapseln
300 Mikrogramm Indacaterol
90 Stück Hartkapseln
300 Mikrogramm Indacaterol

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Onbrez Breezhaler 150µg/ -300µg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Indacaterol (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.