Mareen 50mg Tabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 04.04.2013
Hersteller: Krewel Meuselbach GmbH
Wirkstoff: Doxepin
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Mareen 50mg Tabletten enthalten den Wirkstoff Doxepin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Mareen 50mg Tabletten.

Doxepin dient der Behandlung von Depressionen und Angststörungen. Es unterdrückt Unruhezustände, hilft bei Schlafstörungen und funktionellen (nicht körperlich bedingten) Organbeschwerden. Es wird außerdem bei Alkohol- und Medikamentenentzug zur Unterdrückung leichter Entzugssymptome eingesetzt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Doxepin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Antidepressiva, zu welcher der Wirkstoff Doxepin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Depressionen
  • Angststörungen
  • leichte Beschwerden beim Entzug von Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenabhängigkeit
  • Unruhe, Angst oder Schlafstörungen im Zusammenhang mit Depressionen oder bei leichten Entzugs-Beschwerden

Dosierung

Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit vor oder nach den Mahlzeiten oder abends vor dem Schlafengehen ein.

Die Dosierung und Dauer der Anwendung werden vom Arzt abhängig von
der individuellen Reaktionslage, dem Anwendungsgebiet und der Schwere der Erkrankung bestimmt. Dabei gilt der Grundsatz, dass bei Behandlungserfolg
die Dosis zwar so klein wie möglich gehalten, andernfalls aber der gesamte zur Verfügung stehende Dosierungsbereich ausgenutzt werden sollte.

Der Beginn der Therapie ist durch schrittweise Dosissteigerung und die Beendigung durch langsame Verringerung der Dosis (immer um die Hälfte pro Woche) vorzunehmen.

Depressive Erkrankungen und Angststörungen
Die Therapie beginnt mit einer Tablette (entsprechend 50 Milligramm Doxepin) am Abend. Wenn erforderlich, kann der Arzt die Dosis nach drei bis vier Tagen auf 1½ Tabletten (75 Milligramm Doxepin) und nach sieben bis acht Tagen auf zwei bis drei Tabletten steigern. Außerhalb des Krankenhauses sollte eine Tagesdosis von drei Tabletten (entsprechend 150 mg Doxepin) nicht überschritten werden.

Im Krankenhaus kann die Tagesdosis unter Beachtung der Vorsichtsmaßnahmen vom Arzt bis auf sechs Tabletten (entsprechend 300 Milligramm Doxepin) gesteigert werden. Für diese höheren Dosierungen stehen auch Filmtabletten mit 100 Miligramm Doxepin zur Verfügung.

Soll besonders das Einschlafen gefördert werden, kann ein größerer Teil der
Tagesdosis oder die ganze Tagesdosis zur Nacht eingenommen werden.

Die mittlere Dauer bis zum Verschwinden der Beschwerden beträgt im Allgemeinen mindestens vier bis sechs Wochen. Anschließend sollte die Behandlung noch weitere vier bis sechs Monate fortgeführt werden, um einen Rückfall zu verhindern.

Leichte Entzugsbeschwerden
Bei der Behandlung von Entzugserscheinungen ist in den ersten drei Tagen häufig die Gabe von dreimal einer Tablette (entsprechend 150 Milligramm Doxepin) pro Tag notwendig. Danach wird der Arzt versuchen, mit langsamer Dosisverringerung die Behandlung zu beenden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Magnesiumstearat
  • mikrokristalline Cellulose
  • Croscarmellose-Natrium
  • Lactose-Monohydrat

Nebenwirkungen

Gelegentlich:
Harnentleerungsstörungen, innere Unruhe, Durstgefühl, allergische Hautreaktionen, Juckreiz, Libidoverlust, Ejakulationsstörungen, Impotenz, Schwitzen;
bei älteren Patienten: erhöhtes Risiko für Verwirrtheitszustände, Delirium.

Selten:
Kreislaufkollaps, Harnverhalt, Milchfluss aus der Brustwarze, Störungen der Erregungsleitung am Herzen, Verschlechterung einer Herzmuskelschwäche, Wassereinlagerung im Gewebe, nervliche Missempfindungen, Hitze- und Kälteempfindungen, Ohrensausen, vermehrtes Träumen.

Einzelfälle:
Brustschwellung bei Männern, Menstruationsstörungen, Brustvergrößerung, gestörte Ausschüttung des Hormons ADH, Haarausfall, Veränderung des Blutzuckerspiegels, Leberentzündung mit Gallenstau, epileptische Anfälle, Glaukomanfälle, Abnahme der weißen Blutkörperchen, Abnahme der Blutplättchen, Blutarmut.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Besonders zu Beginn der Behandlung: Mundtrockenheit, verstopfte oder trockene Nase, Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel, niedriger Blutdruck, Herzjagen, Herzrhythmusstörungen, Zittern, Störung des Scharfsehens, Verstopfung, Gewichtszunahme, Anstieg der Leberenzyme (meist vorübergehend).

Besonderheiten:
Darmlähmung und Darmverschluss sowie Polyneuropathie kommen als Nebenwirkungen von trizyklischen Antidepressiva vor und können daher auch bei Einnahme von Doxepin auftreten.
Bei Patienten mit Alkohol- oder Medikamenten-Abhängigkeit in der Vorgeschichte kann es zum Missbrauch des Wirkstoffs kommen.

Bei der verbreiteten Anwendung des Wirkstoffs zeigte sich, dass die Einnahme zu einem erhöhten Risiko von Knochenbrüchen führen kann.

Wechselwirkungen

Eine gleichzeitige Verabreichung von Antiarrhythmika (beispielsweise Chinidin, Amiodaron), Neuroleptika, Mittel gegen Malaria, H1-Antihistaminika und Antibiotika sollte wegen der Möglichkeit der Verstärkung von Herzrhythmusstörungen vermieden werden.

So genannte irreversible MAO-Hemmer sollten mindestens 14 Tage vor Beginn der Therapie mit Doxepin abgesetzt werden. Andernfalls muss mit schweren Nebenwirkungen wie Erregung, Delirium, Koma, Fieber von über 40°C, epileptischen Krampfanfällen und starken Blutdruckschwankungen gerechnet werden. Bei schwer zu behandelnden Depressionen ist im Einzelfall die zusätzliche Gabe von MAO-Hemmern möglich. Dabei sollte die Dosierung der MAO-Hemmer vom Arzt langsam gesteigert werden.

Mit anderen Antidepressiva, Neuroleptika, Barbituraten, Schmerzmitteln, H1-Antihistaminika (gegen Allergien), Antiepileptika, Narkotika und Alkohol ergibt sich eine wechselseitige Verstärkung der zentral dämpfenden Wirkung.

Mit Anticholinergika wie Mitteln zur Behandlung der Parkinsonkrankheit und anderen tri- und tetrazyklischen Antidepressiva ergibt sich eine wechselseitige Verstärkung der anticholinergen Wirkung.

Cimetidin (gegen Magengeschwüre) verstärkt die zentral dämpfenden und anticholinergen Wirkungen.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Sympathomimetika oder Noradrenalin (auch als gefäßzusammenziehender Zusatz bei örtlicher Betäubung) wird die sympathomimetische Wirkung verstärkt.

Bei gefäßerweiternden Mitteln auf Nitro-Basis und Blutdrucksenkern wie den Beta-Blockern wird die blutdrucksenkende Wirkung verstärkt.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Guanethidin, Reserpin, Clonidin und Guanfacin ergibt sich eine Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung. Bei Clonidin besteht zusätzlich die Gefahr eines Blutdruckanstiegs bei Absetzen des Wirkstoffs.

Werden gleichzeitig Wirkstoffe eingenommen, die die Kaliumkonzentration im Blut vermindern (beispielsweise Entwässerungsmittel) sinkt die Kaliumkonzentration im Blut weiter ab. Dies muss vermieden werden.

Gegenanzeigen

Doxepin darf bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und verwandte Stoffe (Dibenzoxepine) nicht angewendet werden. Weiterhin darf es nicht eingesetzt werden bei akuten Alkohol-, Schlafmittel-, Schmerzmittel- oder Psychopharmakavergiftungen, akutem Delirium, unbehandeltem grünen Star, akutem Harnverhalt (fehlende Urinausscheidung), Prostatavergrößerung mit Restharnbildung, lähmungsbedingtem Darmverschluss, verminderter Kaliumkonzentration im Blut.

Doxepin darf nur unter besonderer ärztlicher Vorsicht angewendet werden bei: Prostatavergrößerung ohne Restharnbildung, schweren Leberschäden, Störungen des blutbildenden Systems, hirnorganischem Psychosyndrom und erhöhter Krampfbereitschaft.

Bei Vorschädigung des Herzens (Störungen der Erregungsleitung wie AV-Block I. Grades oder Schenkelblock; Angina Pectoris, Herzrhythmusstörungen, Herzfrequenzverlangsamung) sollte der Arzt den Einsatz von Doxepin genau abwägen (engmaschige EKG-Kontrollen). Patienten mit vorbestehenden höhergradigen AV-Blockierungen oder Erregungsleitungsstörungen am Herzen dürfen kein Doxepin erhalten.

Bei Patienten, bei denen eine Senkung des Blutdrucks auf jeden Fall vermieden werden muss, darf Doxepin nur unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle des Blutdrucks angewendet werden.

Bei Patienten mit einem hirnorganischen Psychosyndrom kann ein medikamentöses Delirium ausgelöst werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Während der Schwangerschaft darf Doxepin nur bei zwingender Notwendigkeit und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt verabreicht werden. Nach der Geburt wurden, insbesondere nach Einnahme höherer Dosen von Antidepressiva, Entzugserscheinungen in Form von Störungen der Herz- und Atmungsfunktion, Harn- und Stuhlentleerung sowie Unruhe beim Neugeborenen beobachtet.

Während der Behandlung sollte nicht gestillt werden, da Doxepin in die Muttermilch übergeht. Wenn eine Behandlung unbedingt erforderlich ist, sollte abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter zwölf Jahren liegt kein ausreichendes wissenschaftliches Erkenntnismaterial vor, daher sollte das Präparat für diese Altersgruppe nicht verordnet werden.

Warnhinweise

  • Das Reaktionsvermögen kann so weit beeinträchtigt sein, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
  • Das Blutbild, Leberfunktionen, Blutdruck und EKG müssen regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden.
  • Treten grippeähnliche Symptome (hohes Fieber und Schüttelfrost) oder eine eitrige Mandelentzündung auf, muss ein Arzt befragt werden.
  • Treten Entzündungen im Geschlechtsbereich auf, muss ein Arzt aufgesucht werden.
  • Die Einnahme von Schmerz- oder Fiebermitteln muss mit einem Arzt abgesprochen werden.
  • Die Behandlung mit dem Medikament darf wegen möglicher Entzugssymptome nicht plötzlich beendet werden.
  • Treten Anzeichen einer Übersteigerung (Manie) auf, sollte das Medikament nach Anweisungen des Arztes abgesetzt werden.
  • Besonders junge Erwachsene sind trotz Behandlung mit dem Medikament selbstmordgefährdet und müssen dementsprechend überwacht werden.
  • Das Medikament kann unter Umständen zu einem erhöhten Risiko von Knochenbrüchen führen.
  • Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tabletten)
20 Stück Tabletten
50 Milligramm Doxepin
50 Stück Tabletten
50 Milligramm Doxepin
100 Stück Tabletten
50 Milligramm Doxepin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Mareen 50mg Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Doxepin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.