Locabiosol 0,125 mg pro Sprühstoß

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 22.04.2016
Hersteller: STADA GmbH
Wirkstoff: Fusafungin
Rezeptfrei

Hinweis

Der Artikel wurde vom Anbieter vom Markt genommen. Sollte dies aus wirtschaftlichen Gründen geschehen sein, ist das Präparat meist noch eine Weile aus Restbeständen erhältlich.

Wirkung

Locabiosol 0,125 mg pro Sprühstoß enthält den Wirkstoff Fusafungin.

Fusafungin wird eingesetzt zur unterstützenden entzündungshemmenden und antibakteriellen Therapie bei akut entzündlichen Erkrankungen der oberen Luftwege (Nase, Nasennebenhöhlen, Rachen, Kehlkopf). Die Anwendung erfolgt ausschließlich örtlich in Form eines Dosiersprays, das eingesprüht oder eingeatmet wird.

Hat der Arzt den Verdacht auf eine bakterielle Infektion mit besonders aggressiven Bakterien wie beispielsweise Streptokokken A (Streptococcus pyogenes) und Streptokokken der Viridans-Gruppe, ist örtlich angewendetes Fusafungin nicht genügend wirksam. Es muss dann gleichzeitig eine ausreichend lange Therapie mit Antibiotika zur Einnahme stattfinden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fusafungin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Lokalantibiotika und -kombinationen, Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Fusafungin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • akute Entzündungen in Nase, Mund und Rachen

Dosierung

Vor der ersten Anwendung ist das Spray viermal zu betätigen, um die Dosiervorrichtung zu aktivieren. Die Sprühflasche ist dann für diese
und auch spätere Anwendung betriebsbereit.

Zur Anwendung im Mund- und Rachenraum werden viermal täglich vier Sprühstöße eingesetzt. Dazu zieht man zunächst das Nasenrohr von der Sprühflasche ab und steckt das Mundstück auf den Sprühkopf auf. Dann den Kopf leicht nach hinten neigen und Mundstück weit in den Mund stecken. Gleichzeitig mit dem Zeigefinger auf den Sprühkopf und mit dem Daumen auf
den Flaschenboden drücken und dabei durch den Mund langsam einatmen. Danach den Atem ein wenig anhalten. Bei einer Anwendung im Mund- und Rachenraum sollte die Anwendung nach den Mahlzeiten erfolgen. So verbleibt der Wirkstoff länger auf den Schleimhäuten.

Zur Anwendung im Nasenbereich wird zunächst die Nase durch Schnäuzen gereinigt. Das gelbe Nasenrohr wird auf den Sprühkopf aufgesteckt und das Nasenrohr in ein Nasenloch eingeführt. Das andere Nasenloch wird zugehalten. Gleichzeitig mit dem Zeigefinger auf den Sprühkopf und mit dem Daumen auf den Flaschenboden drücken. Dabei leicht durch die Nase einatmen und den Atem danach ein wenig anhalten. Anwendung beim anderen Nasenloch wiederholen. So gibt man viermal täglich je zwei Sprühstöße in jedes Nasenloch.

Die übliche Behandlungsdauer beträgt bis zu zehn Tage. Beim Ausbleiben einer Besserung der Beschwerden innerhalb von drei Tagen nach Beginn der Anwendung des Medikaments oder bei einer Verschlechterung sollte ein Arzt befragt werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • chinesisches Pfefferminzöl
  • Ethanol
  • Isopropylmyristat
  • natürliche und naturidentische Aromastoffe
  • Norfluran
  • Propylenglycol

Nebenwirkungen

Seltene Nebenwirkungen (besonders bei allergisch Veranlagten):
Trockenheitsgefühl in Nase, Mund und Rachen, Prickeln, Niesreiz.

Vereinzelte Nebenwirkungen (besonders bei allergisch Veranlagten):
örtliche Haut- und Schleimhautreaktionen (Schwellungen, Rötungen, Bronchialkrämpfe), schwere allergische Reaktionen.

Besonderheiten:
Die genannten Nebenwirkungen wurden im zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung von Fusafungin beobachtet, müssen jedoch nicht bei jedem Patienten auftreten.

Kommt es zu allergischen Reaktionen, muss die Behandlung mit dem Wirkstoff beendet werden.

Wechselwirkungen

Bisher wurden keine Wechselwirkungen von Fusafungin mit anderen Wirkstoffen beobachtet.

Gegenanzeigen

Fusafungin darf nicht angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Neigung zu allergischen Reaktionen
  • Bronchialkrämpfen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Weil es keine ausreichenden Studien zur Sicherheit von Fusafungin in Schwangerschaft und Stillzeit gibt, sollte der Wirkstoff während dieser Zeit nicht angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Eine Behandlung mit Fusafungin ist bei Kindern unter zwölf Jahren untersagt.

Warnhinweise

  • Das Medikament ist nicht für Kinder unter zwölf Jahren geeignet.
  • Kommt es bei der Anwendung des Medikaments zu einer allergischen Reaktion, ist die Therapie sofort zu beenden.
  • Das im Medikament enthaltene Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen.
  • Wegen seines Gehaltes an Menthol darf das Medikament nicht bei Patienten mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen, die mit einer ausgeprägten Überempfindlichkeit der Atemwege einhergehen, angewendet werden. Es kann ansonsten zu Bronchialkrämpfen kommen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Locabiosol 0,125 mg pro Sprühstoß sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Fusafungin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.