Linoladiol-H N
Hersteller: Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel
Wirkstoffkombination: Estradiol + Prednisolon
Darreichungsform: Creme zur Anwendung auf der Haut
Wirkung
Linoladiol-H N enthält eine Kombination aus Estradiol (einem natürlichen Östrogen) und Prednisolon (einem schwach wirksamen Kortikosteroid). Die Creme wird äußerlich auf die Haut des äußeren Genitalbereichs bei Frauen nach den Wechseljahren aufgetragen.
Sie wird eingesetzt zur Behandlung von entzündlichen, brennenden oder juckenden Hautveränderungen im äußeren Genitalbereich, die durch einen Östrogenmangel nach den Wechseljahren bedingt sind.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Estradiol + Prednisolon sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, Sexualhormone, zu welchen die Wirkstoffkombination Estradiol + Prednisolon gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
Entzündliche, brennende oder juckende Hautveränderungen im äußeren Genitalbereich bei postmenopausalen Frauen
Voraussetzung: Der Einsatz von schwach wirksamen Östrogenen und Kortikosteroiden ist angezeigt
Dosierung
Sowohl für den Beginn als auch für die Fortführung einer Behandlung von Wechseljahresbeschwerden der Scheide ist die niedrigste wirksame Dosis für die kürzestmögliche Therapiedauer anzuwenden. Die Behandlung kann an einem beliebigen Tag begonnen werden.
Anwendung:
Etwa 1 cm Creme wird einmal täglich dünn aufgetragen und vorsichtig einmassiert.
Die übliche Behandlungsdauer beträgt 2 bis 3 Wochen.
Eine Anwendung über mehr als 4 Wochen wird nicht empfohlen, da eine erhöhte Aufnahme der Wirkstoffe über die Haut möglich ist.
Halten die Beschwerden länger als vier Wochen an, sollten Sie Ihre*n Ärztin*Arzt nach einer anderen Therapie fragen. Treten unerwartet Blutungen auf, muss die Behandlung unterbrochen werden, bis die Ursache der Blutungen abgeklärt hat.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Benzylalkohol
- Cetylpalmitat
- Cetylstearylalkohol (pflanzlich)
- gereinigtes Wasser
- Natriumcitrat 2H2O (E 331)
- Octyldodecanol
- Polysorbat 60
- Sorbitanstearat (E 491)
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Depression, Haarausfall, Gelenkschmerzen, Beinkrämpfe, Durchbruchblutung, Schmierblutung, Brustschmerzen, Brustschmerzempfindlichkeit, Brustvergrößerung, Brustdrüsenabsonderung, weißer Ausfluss, Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme, erhöhter Triglycerid-Wert im Blut.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Vorübergehende, leichte örtliche Reizungen (Jucken, Brennen), leichter Ausfluss, Scheidenentzündung (auch durch Hefepilzinfektion), Überempfindlichkeit, Veränderungen der Libido, Störung des Gemütszustands, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Migräne, Angst, Unverträglichkeit von Kontaktlinsen, Venenverstopfung, Lungenembolie, Übelkeit, Blähungen, Bauchschmerzen, Gallenblasenerkrankung, gelbliche oder dunkle Hautverfärbung, Überbehaarung, Juckreiz, Ausschlag, Wassereinlagerung im Gewebe (Ödeme).
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktion der Haut (allergisches Kontaktekzem).
Besonderheiten:
Bei folgende Nebenwirkungen muss die Behandlung sofort abgebrochen werden:
- Gelbsucht oder Verschlechterung der Leberfunktion
- deutlicher Erhöhung des Blutdrucks
- Einsetzen migräneartiger Kopfschmerzen
- Schwangerschaft.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen der Kombination mit anderen Substanzen wurden nicht untersucht. Der Abbau von Estradiol kann jedoch durch die gleichzeitige Anwendung von Wirkstoffen verstärkt werden, die das abbauende Enzymsystem aktivieren. Zu diesen Substanzen gehören Antiepileptika wie Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin, die Tuberkulose-Mittel Rifampicin und Rifabutin sowie die virenhemmenden Mittel Nevirapin, Efavirenz, Ritonavir und Nelfinavir, das Antidepressivum Johanniskraut. Eine Einflussnahme kann zu einer verminderten Wirkung von Estradiol und zu Veränderungen der Monatsblutung führen.
Gegenanzeigen
Die Wirkstoffkombination darf nicht angewendet werden bei
- Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe
- bestehendem oder früherem Brustkrebs oder einem entsprechenden Verdacht
- Krebsformen, deren Wachstum durch das Hormon Estrogen gefördert wird (beispielsweise Gebärmutterkrebs) oder einem entsprechenden Verdacht darauf
- nicht ärztlich abgeklärter Blutung aus den Geschlechtsteilen
- unbehandelten Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut
- Patientinnen, die schon Hormone gegen ihre Wechseljahresbeschwerden einnehmen
- früheren oder bestehenden Erkrankungen mit Venenverstopfung (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie)
- Erkrankungen, die zu einer beschleunigten Blutgerinnugn führen
- bestehenden oder erst kurze Zeit zurückliegenden Verstopfungen von Arterien (Angina pectoris, Herzinfarkt)
- akuter Lebererkrankung oder zurückliegenden Lebererkrankungen, solange sich die Leberfunktionswerte nicht normalisiert haben
- der Stoffwechselkrankheit Porphyrie.
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination eingesetzt werden bei
- gutartigen Wucherungen in der Gebärmuttermuskulatur und bei Endometriose
- Risikofaktoren für Blutgefäßverstopfungen wie Fettstoffwechselstörungen, Rauchen
- Risikofaktoren für hormonabhängige Krebsformen wie beispielsweise dem Auftreten von Brustkrebs bei Müttern oder Schwestern
- Bluthochdruck
- Lebererkrankungen wie beispielsweise Lebergeschwulsten
- Zuckerkrankheit mit oder ohne Beteiligung der Gefäße
- Gallensteinen
- Migräne oder (schweren) Kopfschmerzen
- Autoimmunerkrankungen wie systemischem Lupus erythematodes
- Schleimhautwucherungen der Gebärmutter in der Vorgeschichte
- Epilepsie
- Asthma
- Erkrankung der Innenohrknochen (Otosklerose).
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Die Kombination ist in der Schwangerschaft nicht anzuwenden. Wenn es während der Behandlung zur Schwangerschaft kommt, sollte die Behandlung sofort abgebrochen werden.
Auch während der Stillzeit darf die Kombination nicht eingesetzt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Kombination darf nicht bei Kindern eingesetzt werden.
Warnhinweise
Die Creme darf nicht in die Scheide eingebracht werden.
Sie eignet sich nicht als Gleitmittel und sollte nicht unmittelbar vor dem Geschlechtsverkehr angewendet werden.
Bei längerer Anwendung können systemische Wirkungen (z. B. durch Prednisolon) nicht ausgeschlossen werden.
Eine Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit ist nicht vorgesehen.
Linoladiol H N kann Latexprodukte (Kondome, Diaphragmen) in ihrer Wirksamkeit beeinträchtigen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Linoladiol-H N sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Estradiol + Prednisolon (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.