Ein Frau mit geschlossenen Augen hält sich beim Ausatmen eine Hand auf die Brust.
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Geräusche beim Ausatmen: Was Rasseln oder Knistern bedeuten

Von: Charlotte Herhold (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 08.05.2025

Knistern oder Rasseln beim Ausatmen kann verunsichern. Oft steckt zwar nur ein harmloser Infekt dahinter, manchmal aber auch eine ernste Erkrankung wie Asthma oder eine Lungenentzündung. Welche weiteren Ursachen Atemgeräusche haben können und wann eine ärztliche Abklärung sinnvoll ist, lesen Sie hier.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Geräuschen beim Ausatmen

Ja, ein knisterndes oder rasselndes Geräusch beim Ausatmen kann auf eine Bronchitis hinweisen. Diese Geräusche treten häufig auf, wenn die Atemwege verengt sind. Oft sind derartige Atemgeräusche besonders im Liegen ausgeprägt, weil dabei mehr der Druck auf die Atemwege ausgeübt wird.

Rasselgeräusche beim Atmen entstehen, wenn Schleim die Atemwege verengt und die Luft hindurchströmt. Dies kann bei Erkrankungen wie Bronchitis, Lungenentzündung oder Asthma auftreten. 

Knistern kann auf Flüssigkeit in der Lunge oder vermehrte Schleimproduktion hinweisen. Insbesondere wenn es regelmäßig auftritt oder stärker wird, ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll. Aufrecht sitzen und ruhig atmen kann kurzfristig Entlastung bringen.

Liegen auf der linken Seite kann die Atemgeräusche manchmal verringern. Eine Schlafposition auf dem Rücken hingegen verschlechtert sie häufig, da so die Atemwege zusätzlich einengt werden. Ein leicht erhöhtes Kopfteil unterstützt die Atmung nachts zusätzlich.

Inhalationen, beispielsweise mit Kochsalzlösung, können helfen, Schleim zu lockern und die Atmung zu erleichtern. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig. Bei anhaltenden Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung nötig.

Wie kommt es zu Geräuschen beim Ausatmen?

Beim Atmen strömt Luft durch die Atemwege – das ist in der Regel lautlos. Wenn Schleimansammlungen, entzündliche Schwellungen oder eine Verengung der Atemwege den Luftstrom jedoch behindern, können dabei hörbare Geräusche entstehen. 

Treten Geräusche beim Einatmen auf, werden diese inspiratorisch genannt. Beim Ausatmen sprechen Fachleute von exspiratorischen Atemgeräuschen. Sie entstehen meist in den unteren Atemwegen, in den Bronchien. 

Symptome: So zeigen sich Geräusche beim Ausatmen

Je nachdem, wie und an welcher Stelle die Atemwege beeinträchtigt sind, klingen die Geräusche unterschiedlich und zeigen sich anders. Häufig kommt es zu:

  • Giemen: hochfrequentes Pfeifen, typisch bei Asthma oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD

  • Brummen: dumpfer, tiefer Klang, der häufig bei zähem Schleim in größeren Atemwegen auftritt

  • Rasseln: feucht oder trocken, fein- oder grobblasig, oft bei Bronchitis, Lungenentzündung oder Lungenödem

  • Knistern: feines Knistern, ähnlich wie beim Zerdrücken von Zellophan – typisch bei Bronchitis oder entzündlich veränderten Lungenabschnitten

Keine Geräusche beim Ausatmen

Wenn sich das Ausatmen verändert, ist es in manchen Fällen fast gar nicht mehr hörbar. Mögliche sind etwa: 

  • verlängerte Ausatmung: Wenn das Ausatmen länger als vier bis fünf Sekunden dauert, kann das auf eine starke Verengung der Atemwege hinweisen, wie beispielsweise bei Asthma bronchiale oder einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD).

  • stille Lunge ("silent lung"): Eine ausgeprägte Überblähung der Lunge wie bei einem Lungenemphysem kann die Atmung so stark erschweren, dass kaum noch Atemgeräusche wahrnehmbar sind. Dann kann unter Umständen lebensbedrohlich sein.

Körperhaltung beeinflusst Atemgeräusche

Die Körperhaltung beeinflusst ebenfalls die Atmung und kann auftretende Geräusche verändern: Im Liegen werden die Atemwege oft stärker belastet oder eingeengt, was zu lauteren oder deutlicheren Tönen beim Ausatmen führen kann.

Im Sitzen oder Aufrechtstehen verbessert sich die Belüftung der Lunge oftmals, wodurch Atemgeräusche häufig leiser werden oder auch verschwinden können.

Besonders bei verschleimten Atemwegen kann es zu einem Rasseln beim Ausatmen im Liegen kommen – etwa bei einer Bronchitis oder bei beginnender Lungenentzündung. Legen sich Betroffene hin, erschwert das meist den Sekretabfluss und verstärkt die Geräusche.

Geräusche beim Ausatmen: Wann ist ärztlicher Rat sinnvoll?

Wie ein Geräusch klingt und wann es auftritt, kann Hinweise auf die Ursache geben – und darauf, ob eine Behandlung nötig ist oder nicht. Eine ärztliche Abklärung ist jedoch immer ratsam, wenn zusätzlich folgende Symptome auftreten:

  • plötzlicher oder zunehmender Atemnot
  • Schmerzen beim Atmen
  • Druckgefühl in der Brust
  • bläuliche Verfärbung der Lippen oder Fingernägel (Zyanose)
  • einseitige oder anhaltende Atemgeräusche
  • Fieber
  • Abgeschlagenheit 
  • Husten mit Auswurf

Ursachen für Geräusche beim Ausatmen

Geräusche beim Ausatmen können verschiedene Ursachen haben. Mögliche Auslöser sind: 

  • Erkältung oder akute Bronchitis: Eine vermehrte Schleimproduktion und entzündete Atemwege erzeugen oft rasselnde Geräusche. Besonders bei einer akuten Bronchitis kommt es häufig auch zu einem Knistern im Liegen.

  • Allergien: Bei allergischen Reaktionen wie Heuschnupfen oder Hausstauballergie können vorübergehende Verengungen der Atemwege auftreten, die pfeifende Geräusche verursachen.

  • Asthma bronchiale: Dabei kommt es oft zu Giemen, häufig mit Husten und Atemnot. Mitunter sind die Beschwerden besonders nachts im Liegen ausgeprägt.

  • chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Chronisch verengte Atemwege können mit Brummen oder Giemen einhergehen, besonders bei körperlicher Belastung, aber auch in Ruhe.

  • Lungenentzündung (Pneumonie): Dadurch treten feuchte Rasselgeräusche auf, die oft von Fieber, Husten mit Auswurf und allgemeinem Krankheitsgefühl begleitet werden.

  • Refluxkrankheit: Aufsteigende Magensäure kann insbesondere nachts die Atemwege reizen, was zu hörbaren Geräuschen im Liegen führen kann.

  • Herzinsuffizienz mit Lungenödem: Dabei kommt es zu Rasselgeräuschen durch Flüssigkeit in der Lunge, vor allem beim Ausatmen in Ruhe. Ein Lungenödem ist immer ein Notfall. 

  • Fremdkörper in den Atemwegen: Eine Fremdkörperaspiration führt zu plötzlich auftretenden Geräuschen wie Röcheln – meist mit Husten und Atemnot. Das ist häufig im Kindesalter eine mögliche Ursache von Atemgeräuschen.

  • Lungenemphysem: Bei einer Lungenüberblähung sind die Lungenbläschen dauerhaft überdehnt, wodurch das Ausatmen erschwert ist. Dies zeigt sich durch eine auffällig verlängerten Ausatmung und nur noch schwach hörbaren Luftstrom. 

  • Pneumothorax: Bei einem Pneumothorax sammelt sich Luft im Pleuraspalt (Raum zwischen Lunge und Brustwand). Ein Anzeichen dafür ist, dass beim Abhören auf einer Seite der Brust kaum noch Atemgeräusche wahrzunehmen sind, weil sich die Lunge dort nicht mehr richtig ausdehnen kann.

Stress oder Panikattacken können ebenfalls eine flache, angespannte Atmung auslösen, die mit hörbaren Geräuschen einhergeht

Diagnose: Wie werden Atemgeräusche untersucht?

Erste Anlaufstelle ist in der Regel die hausärztliche Praxis, um Geräusche beim Ausatmen untersuchen zu lassen. Bei unklaren Befunden oder chronischen Beschwerden erfolgt meist eine Überweisung in eine pneumologische Praxis.

Zunächst setzt die*der Ärzt*in ein Stethoskop auf den Brustkorb, um die Atmung zu überprüfen (Auskultation). Dabei wird zwischen folgenden Atemgeräuschen unterschieden:

  • vesikuläres Atemgeräusch: normales Atemgeräusch über gesunder Lunge

  • Bronchialatmen außerhalb der Luftröhre: Hinweis auf Flüssigkeit im Lungengewebe, die das normale Atemgeräusch verändert und oft lauter oder rauer klingt

  • Rasseln, Giemen, Knistern: mögliche Hinweise auf Schleim, Flüssigkeit, Entzündung oder Verengung der Atemwege

Dauert das Ausatmen zudem länger als vier bis fünf Sekunden, kann dies auf eine Verengung der Atemwege hinweisen, wie sie typisch für Asthma oder COPD ist.

Zur weiteren Abklärung kommen häufig Lungenfunktionstests zum Einsatz, darunter:

  • Spirometrie: misst das Lungenvolumen und den Luftfluss, um Atemwegsverengungen zu erkennen 
  • Peak-Flow-Messung: bestimmt die maximale Ausatmungskraft – wichtig bei Asthma

Ergänzend können zudem notwendig sein: 

  • Röntgen oder Computertomographie (CT) der Lunge: zeigen entzündliche Veränderungen, Flüssigkeitsansammlungen oder strukturelle Schäden auf

  • Blutuntersuchungen: liefern Hinweise auf Entzündungen, Infektionen oder allergische Reaktionen

So werden Geräusche beim Ausatmen behandelt

Je nach Auslöser kommen bei Atemgeräuschen unterschiedliche Behandlungen infrage. Während bei harmlosen Infekten wie eine Erkältung oft einfache Maßnahmen ausreichen, erfordern schwerere Erkrankungen wie Asthma, COPD oder eine Lungenentzündung eine gezielte ärztliche Therapie.

Ärztliche Behandlung bei ernsthaften Ursachen

  • Inhalationssprays: Bei Asthma oder COPD kommen nach ärztlicher Verordnung Inhalatoren mit Wirkstoffen wie Beclometason (Cortison) oder Salbutamol (bronchienerweiternd) zum Einsatz. Diese helfen, die Atemwege zu öffnen und Entzündungen zu verringern.

  • Antibiotika: Bei bakteriellen Atemwegsinfektionen wie bei einer Lungenentzündung können Antibiotika zum Einsatz kommen.

  • Physiotherapie und Atemübungen: Gezielte Atemübungen  (z. B. Lippenbremse) können helfen, die Atmung langfristig zu verbessern. Insbesondere für Betroffene mit chronischen Lungenerkrankungen wie COPD kann die Teilnahme an speziellen Lungensportgruppen sinnvoll sein. 

Unterstützende Maßnahmen bei chronischen Beschwerden

Darüber hinaus können bestimmte Maßnahmen bei chronischen Atemwegserkrankungen helfen, die Lungenfunktion zu verbessern: 

  • rauchfrei leben: Tabakrauch reizt die Atemwege und fördert Entzündungen. Wer chronische Atemgeräusche hat, sollte deshalb besser auf das Rauchenverzichten.

  • Allergieauslöser meiden: Bei allergischen Atemwegserkrankungen sollten Pollen, Tierhaare oder Staub gemieden werden. Bei starkem Heuschnupfen kann auch eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) in Erwägung gezogen werden.

Was hilft bei leichten Infekten?

Werden Atemgeräusche durch leichte Atemwegsinfekte wie eine Erkältung verursacht, helfen oft einfache Mittel, zum Beispiel: 

  • Inhalationen: Inhalieren mit Kochsalzlösung hilft, Schleim zu lösen und die Atemwege zu befeuchten. Dies kann besonders bei Erkältungen oder Bronchitis empfehlenswert sein. Bei Asthma sollte vor der Anwendung jedoch immer ärztlicher Rat eingeholt werden, um einen Asthmanfall zu vermeiden. 

  • ausreichend trinken: Flüssigkeit hilft dem Körper, Schleim zu verflüssigen, um ihn letztlich besser abzutransportieren zu können.

Geräusche beim Ausatmen: Verlauf und Prognose

In vielen Fällen – etwa bei Erkältung oder Bronchitis – verschwinden die Geräusche beim Ausatmen, sobald die Infektion abklingt. Auch bei Allergien lassen die Geräusche meist nach, wenn der Auslöser bekannt ist und gemieden werden kann. Plötzliche Verschlechterungen oder Begleitsymptome wie Atemnot oder Fieber sollten sofort ärztlich abgeklärt werden, um Komplikationen zu vermeiden.

Atemgeräusche können auch langfristig bleiben oder wiederkehren, vor allem, wenn eine chronische Erkrankung wie Asthma oder COPD vorliegt. Mit einer frühen Diagnose und passenden Behandlung lässt sich die Lebensqualität oftmals gut erhalten.