Eine Frau hält sich die schmerzende Ferse.
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Fersenschmerzen: Was hilft?

Von: Dr. rer. nat. Geraldine Nagel (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 08.09.2021

Ob beim Gehen oder Stehen, Fersenschmerzen können äußerst unangenehm sein und den Alltag stark beeinträchtigen. Erfahren Sie, was gegen akute Schmerzen hilft und welche Übungen die Beschwerden lindern.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Fersenschmerzen: Was hilft?

Fersenschmerzen können unter der Fußsohle der Ferse auftreten oder auch an der Fußrückseite im Bereich der Achillessehne. Manchmal sind sie nur ein kurzzeitiges Problem. In anderen Fällen entpuppen sie sich als äußerst langwierig. Oft verschwinden Fersenschmerzen auch nach vielen Monaten noch von selbst. Doch bis dahin ist der Leidensdruck meist groß.

Selbsthilfe: Das hilft bei Fersenschmerzen

Wenn sich Fersenschmerzen bemerkbar machen, fragen sich viele, was hilft. Folgende Maßnahmen können die Beschwerden lindern:

  • Kühlung lindert den Schmerz. Legen Sie ein Kühlpack aus dem Kühlschrank (nicht aus dem Eisfach) für etwa 20 Minuten unter die schmerzende Ferse und wiederholen Sie das alle 2 bis 3 Stunden.
  • Ein bisschen Absatz hilft. Tragen Sie Schuhe mit 2 bis 3 Zentimetern Absatz – aber nicht mehr. Verzichten Sie dagegen auf Schuhe ganz ohne Absatz.
  • Legen Sie sich weiche Fersenkissen in die Schuhe.
  • Je nach Situation können bei Fersenschmerzen auch Schmerzmittel empfehlenswert sein, zum Beispiel der Wirkstoff Ibuprofen.
  • Machen Sie sanfte Dehnübungen für die Achillessehne und die Sehnenplatte im Bereich der Fußsohle (die sogenannte Aponeurosis plantaris oder Plantarfaszie).

Verzichten Sie bei Fersenschmerzen außerdem vorerst auf Dinge, die die Fersen stark belasten – wie etwa langes Stehen oder Gehen. Wer zu Hause harte Fußböden hat, kann Hausschuhe tragen, um die Fersen zu entlasten.

Fersenschmerzen: Ursachen

Für Fersenschmerzen gibt es zahlreiche Ursachen. Zu den häufigsten zählt eine Entzündung der Plantarfaszie (sog. Plantarfasziitis), also eine Entzündung jener Sehnenplatte, die den Fuß im Bereich der Fußsohle von der Ferse bis zu den Zehen durchzieht. In der Folge bildet sich bei manchen Menschen auch ein Fersensporn aus, der Fersenschmerzen hervorrufen kann. Ebenso löst eine Entzündung der Achillessehne oft Schmerzen in der Ferse aus.

Fersenschmerzen: Wann zum Arzt?

Lassen Sie Fersenschmerzen ärztlich abklären, wenn die Fußschmerzen schlimmer werden, sehr stark sind und mit Schwellungen einhergehen, Missempfindungen auftreten (wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle) oder die Schmerzen auch in Ruhe bestehen.

Auch bei Fersenschmerzen, die bereits seit einigen Wochen bestehen, oder bei denen die oben genannten Maßnahmen keine Wirkung zeigen, sollten Sie einen Arzttermin machen.

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Fersenschmerzen mit Übungen lindern

Fersenschmerzen: Übung 1

Setzen Sie sich mit ausgestreckten Beinen auf Boden. Legen Sie ein Handtuch, Yoga-Gurt oder Ähnliches im Bereich des Vorfußes um einen Fuß und ziehen Sie nun Ihren Fuß sanft nach hinten. Halten Sie die Dehnung für 15 Sekunden und lockern dann den Fuß. Wiederholen Sie dies 10 Mal.

Fersenschmerzen: Übung 2

Setzen Sie sich auf einen Stuhl oder stellen Sie sich hin und stützen sich dabei ab. Setzen Sie nun die Fußmitte auf einen Tennisball oder etwas anderes Rundes (z. B. Teigroller, Igelball, kleine Faszienrolle). Rollen Sie den Fuß für etwa eine Minute vorwärts und rückwärts.

Fersenschmerzen: Übung 3

Für diese Übung benötigen Sie eine Treppe oder alternativ ein dickes Buch. Stellen Sie sich mit beiden Füßen (möglichst barfuß) auf eine Stufe oder das Buch und halten Sie sich dabei fest. Setzen Sie nun den einen Fuß so weit zurück, dass er nur noch mit Fußballen und Zehen aufsetzt. Senken Sie bei diesem Fuß jetzt langsam die Ferse ab, bis eine spürbare Dehnung in der Wade auftritt. Halten Sie die Dehnung für 10 Sekunden und wiederholen Sie dies 20 Mal.