Hüftschnupfen: Häufige Ursache für Hüftschmerzen bei Kindern
Als Hüftschnupfen (Coxitis fugax) wird eine nicht-bakterielle Entzündung des Hüftgelenks bezeichnet. Die Erkrankung tritt vor allem bei Kindern auf und äußert sich durch Hinken, eingeschränkte Beweglichkeit und Schmerzen in der Hüfte. Selten betrifft sie auch Erwachsene. Vermutlich entsteht ein Hüftschnupfen als Reaktion auf einen vorangegangenen Virusinfekt.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Hüftschnupfen
Ein Hüftschnupfen ist eine Entzündung des Hüftgelenks, bei der sich Flüssigkeit im Gelenk sammelt. Bewegungseinschränkungen und Schmerzen können auf die Erkrankung hindeuten.
Hüftschnupfen wird vermutlich durch eine Immunreaktion auf harmlose Infektionen mit Erkältungs- oder Magen-Darm-Viren ausgelöst.
Ja. Das passiert zwar sehr selten, doch es ist möglich, dass Erwachsene einen Hüftschnupfen bekommen.
Bei Hüftschnupfen ist vorübergehende Schonung angezeigt. Im Bedarfsfall können Betroffene Schmerzmittel einnehmen.
Hüftschnupfen: Was ist das?
Der umgangssprachliche Begriff Hüftschnupfen (in der Fachsprache: Coxitis fugax oder transiente Synovitis) bezeichnet eine Entzündung der Gelenkinnenhaut des Hüftgelenks. Vermutlich handelt es sich um eine Autoimmunreaktion, häufig geht ihr ein Virusinfekt voraus. Schmerzen, eine eingeschränkte Beweglichkeit des Gelenks sowie Humpeln können auf die Hüfterkrankung hinweisen.
Meistens sind Kinder im Alter von fünf bis acht Jahren vom Hüftschnupfen betroffen. Hüftschnupfen bei Erwachsenen ist äußerst selten. Jungen haben ein erhöhtes Risiko: Auf zehn betroffene Jungen kommen vier Mädchen. Drei von zehn Personen erkranken im Lauf ihres Lebens daran.
Hüftschnupfen: Symptome der Erkrankung
Ein Hüftschnupfen kann folgende Beschwerden auslösen:
- Hinken, das plötzlich auftritt
- Schmerzen in der Hüfte mit Ausstrahlung ins Bein
- eingeschränkte Beweglichkeit: Vor allem Drehbewegungen lösen Hüftschmerzen aus.
In der Regel treten die Hüftschmerzen beim Gehen einseitig auf. Nur in 1 bis 4 von 100 Fällen liegt auf beiden Seiten eine Gelenkentzündung vor.
Hüftschmerzen bei Kindern: Wann zum Arzt?
Neu auftretende Beschwerden sollten sicherheitshalber immer ärztlich abgeklärt werden. Werden die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen von Allgemeinsymptomen wie Krankheitsgefühl oder Fieber begleitet, kann das jedoch auf eine schwerere Erkrankung hindeuten. In diesem Fall ist unverzüglich ärztlicher Rat einzuholen. Bei der Coxitis fugax sind die Symptome auf das Hüftgelenk beschränkt.
Warum entsteht ein Hüftschnupfen?
Die Ursache für einen Hüftschnupfen ist noch nicht zweifelsfrei belegt. Fachleute gehen davon aus, dass es sich um eine Reaktion des Immunsystems auf eine Erkältung oder einen Magen-Darm-Infekt handelt. Die fehlgeleitete Aktivität der Abwehrkräfte würde demzufolge einen entzündlichen Prozess im Hüftgelenk in Gang setzen. Dabei sammelt sich Flüssigkeit im Gelenk, es entsteht ein Gelenkerguss.
Wie wird ein Hüftschnupfen diagnostiziert?
Um einen Hüftschnupfen festzustellen, sind zunächst eine körperliche Untersuchung und ein ärztliches Gespräch notwendig. Dabei ist es wichtig, die*den Ärztin*Arzt auf eventuell zurückliegende Infekte hinzuweisen. Außerdem wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt.
Ist die Diagnose nicht eindeutig oder halten die Beschwerden ungewöhnlich lange an, müssen andere Ursachen wie Infektionen oder Morbus Perthes ausgeschlossen werden. Dazu können verschiedene Methoden zum Einsatz kommen:
- Blutuntersuchungen
- Punktion: Flüssigkeit aus dem Gelenk wird mit einer Nadel entnommen und im Labor untersucht.
- Röntgen
- Magnetresonanztomographie (MRT)
- Ultraschall
Behandlung: Was hilft gegen Hüftschnupfen?
Von Hüftschnupfen Betroffene müssen sich schonen. Selten kann Bettruhe notwendig sein. Gegen die Schmerzen werden Medikamente eingesetzt, insbesondere die sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen.
Bei Kindern ist die Dosierung von Schmerzmitteln abhängig vom Körpergewicht. Länger als ein paar Tage sollten NSAR nicht ohne ärztliche Absprache verabreicht werden. Die Präparate können bei dauerhafter Anwendung zu Nebenwirkungen führen und beispielsweise den Magen-Darm-Trakt schädigen.
In unklaren Fällen kann bei Hüftschnupfen eine Punktion des Ergusses erfolgen. Dabei wird mit einer Nadel Flüssigkeit aus dem Gelenk entnommen, was auch den Druck reduziert.
Hüftschnupfen: Verlauf und Dauer
Im Schnitt gehen die Symptome nach fünf Tagen zurück. Tritt Fieber auf oder bessern sich die Symptome nicht innerhalb von einigen Tagen, ist unverzüglich ärztlicher Rat einzuholen. Bei einem Hüftschnupfen ist eine ärztliche Kontrolle nach einer Woche angezeigt.
Bei maximal einer von vier betroffenen Personen tritt die Erkrankung zu einem späteren Zeitpunkt erneut auf. Spätfolgen durch einen Hüftschnupfen sind unwahrscheinlich.